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...in ihren vorgegebenen Kulturen? Wie wird sie ein Teil von uns, und was heißt es, sich gegen die Kultur des Sehens und des Wortes zu wehren, die die Realität zunehmend zu reduzieren und vereinfachen scheint, damit sie sich leicht kaufen und verkaufen lässt?
Gefragt von Siri Hustvedt, New York, USA

Diese Frage ist Teil der Initiative dropping knowledge. Yahoo! unterstützt diese Aktion, bei der am „Table of Free Voices“ 100 Fragen gestellt und von Vertretern aus aller Welt beantwortet wurden. Weitere Informationen dazu bei uns im Blog oder unter www.droppingknowledge.org

2006-09-25 22:07:52 · 10 antworten · gefragt von dropping knowledge 3 in Nachrichten & Medien Medien & Journalismus

10 antworten

Es ist weder die Kultur des Sehens noch die des Wortes, welche die Realität zunehmend reduziert und simplifiziert. Es ist die Gedankenlosigkeit der Menschen - was unterscheidet den Homo consumens von einer Mülltonne? Die Mülltonne muß man leeren, bevor man sie wieder anfüllen kann. Der Homo consumens leert sich von selbst und erzeugt dadurch wieder neu zu füllenden Platz. Es ist so einfach, im An- und Verkauf sein Lebensglück zu finden, weil man für Geld scheinbar alles erhält und sich nicht so viel Gedanken über den anderen Menschen zu machen braucht (ja, man braucht sich nicht einmal Gedanken darüber zu machen, ob der Betreffende das zu verkaufende Produkt benötigt; sofern er es kauft und bezahlt und dann verschwindet, ist alles in Ordnung; und manche Leute empfinden es heute tatsächlich noch als unhöflich, Nein zu sagen!)
Die Ökonomisierung auch der sozial ausgerichteten Bereiche der Gesellschaft zwecks Kosteneffizienz bestimmt mehr und mehr die gesellschaftliche Realität. Auch Freundschaften, Beziehungen und Ehen kann man kündigen wie ein Abonnement. Die Lockerung der menschlichen Beziehungen macht die Menschen in ihrem Leben noch abhängiger von einem Arbeitsplatz (weil sie ja allein leben und Geld verdienen - "Single-Gesellschaft"), und diese Abhängigkeit macht sie zu mehr oder weniger willfährigen Gehorsam Leistenden gegenüber den Oberen, die die Löhne kürzen und sich selbst satte "Leistungs-"zahlungen zukommen lassen. Und über allem schwebt die Hau-drauf-Keule: "Wenn ihr die Lohnkürzungen nicht hinnehmt, verlagern wir den Standort ins billigere Ausland!"
Da kann ich nur, Nietzsche paraphrasierend, schreiben: Fürchtet euch vor den Zu-Kurz-Gekommenen oder denen, die glauben, sie seien zu kurz gekommen! Denn ihr Ressentiment wird eines Tages wieder in rohe Gewalt umschlagen! - Denn ist es nicht so? Die Tendenz zur Unkultur erzeugt Barbarei.

2006-09-25 22:45:29 · answer #1 · answered by Deus ex Machina 7 · 1 0

Also. Schon wieder so eine verschwurbelte Frage. 1. Konsumkultur beeinflusst immens. Bewusst und unbewusst. D.h. das ganze Aussmass wird einem selbst nur schwer klarwerden. Da wir ja trotzdem Konsumieren müssen (Nahrung, Kleidung) sind wir auch nicht vollkommen Frei von solchen Botschaften. Allein dadurch ändert sich schon die Lebensweise. Esse ich nun Joghurt von Firma "Gesundheitsprodukt" mit extra Vitamin; die auch besonders Teuer sind oder Joghurt von Firma "Massenware" unkompliziert und günstig? Gut, bei Joghurt vielleicht egal... Was dich aber erstaunen wird ist die Tatsache, dass Fleisch relativ gesehen zu Gemüse günstiger zu Kaufen ist... Und deshalb Leute mit niedrig-Einkommen eher Fettleibig werden... Weil Gemüse Luxus geworden ist. Damit einher geht eine bestimmte Denkweise. Fettleibigkeit oder ähnliches ist negatives Merkmal. Dies löst in der heutigen Gesellschaft negative Assoziationen aus... Und damit einen Teufelskreis der Meinungen, Einschätzungen etc. von der Umwelt und auch einem Selbst sich selbst gegenüber. Dies ist nur ein kleiner Aspekt, wie die Konsumkultur Einzug hält in die Kultur... Den zweiten Teil der Frage, wie man sich dagegen wehrt, ob die Realität überhaupt reduziert wird (Was überhaupt Realität ist) und ähnliches sprengt hier jeden zeitlichen Rahmen... So long Siri.

2006-09-25 22:45:53 · answer #2 · answered by Sutter Cane 5 · 1 0

Konsumwahn verblödet. Das sieht man an den Amerikanern.

2006-09-27 00:13:25 · answer #3 · answered by Anonymous · 0 0

ich verstehe di Frage nicht.
Kannst du sie ma erklähren?
dann würd ich dir weiterhelfen!!
sorry

2006-09-26 02:22:12 · answer #4 · answered by Lollipop 3 · 0 0

In meinem Beruf als Schulhausmeister hatte ich bis letztes Jahr auch einen Kiosk-betrieb, der während der Pausen geöffnet war. Dort kamen z. T. 11-jährige Kinder und gaben pro Tag bis zu 20 € für Süßigkeiten aus. Wenn mir auffiel, das ein und der selbe Schüler mehrfach hintereinander so viel Geld ausgab, informierte ich die zuständige Lehrkraft und dabei stellte sich oft heraus, dass ausgerechnet jene Kinder entweder ein Lernproblem hatten und/oder schlecht Freunde fanden und im Regelfall hart arbeitende Eltern hatten, die wegen der Karriere die Kinder aus den Augen verloren. Diesen Mangel an Aufmerksamkeit versuchten die Eltern dann, durch erhöhte finanzielle "Zuwendungen" zu kompensieren. Diese Entwicklung ist insofern problematisch, weil diese Verhalten eine gewisse Gefühlskälte voraussetzt, die sich auf die Kinder überträgt. Auch lernen diese Kinder nicht, das Eigentum anderer zu respektieren, da sie ja für ihr Eigentum nicht arbeiten mussten und das Geld ohne eigenes dazutun sprudelt. Bezeichnenderweise habe ich in meiner langjährigen Tätigkeit festgestellt, dass in Klassen mit vielen "reichen" Kindern oftmals die "ärmeren" Kinder als "moralische Instanz" fungieren.

2006-09-26 00:34:33 · answer #5 · answered by montanus 3 · 0 0

Das Wort "Konsumkultur" ist eine Wortschöpfung , die davon ablenkt, daß sich "Konsum" und "Kultur" generell ausschließen!

2006-09-25 23:20:17 · answer #6 · answered by Anonymous · 0 0

"Geiz ist geil" ist das nicht schlimm!
Nur noch billig und viel...
Wie viele Menschen sind denn auf dem Billigtrip?
Hauptsache kaufen! Ist das alles, wofuer wir leben? Ist das die einzige Befriedigung, die wir Menschen noch haben?
Schau sie dir doch an die Menschen wenn Schlussverkaeufe sind und sie auf den Wuehltischen nach allem greifen, hauptsache billig und viel haben
Ob es notwendig ist bezweifel ich.
Wir werden ueberschwemmt mit Billigangeboten, und sind im Kaufrausch, obwohl wir ja alle kein Geld mehr haben.
Oder gerade deswegen, weil kein Geld mehr da ist. Aber dann fuer Unsinn ausgeben...

Jetzt noch schnell ein Auto auf Kredit kaufen, weil ja naechstes Jahr die MWST erhoeht wird. Das sagt doch alles, was fuer ein Unsinn. Soviele Menschen sind verschuldet, weil man ihnen die Moeglichkeiten gibt immer wieder Geld von der Bank zu holen, fuer unnoetige Dinge...

Man sollte schon in der Schule Kurse anbieten, wie man richtig mit Geld umgeht und wie die Medien/Werbung die Menschen manipuliert...

Gott sei dank habe ich solche Probleme nicht, mich derart manipulieren zu lassen.

2006-09-25 23:13:11 · answer #7 · answered by Anonymous · 0 0

Müsstest du zum Beispiel ein Huhn selber schlachten, oder gar ein Rind, anstatt es im Supermarkt zu kaufen, wärst du mit Sicherheit Vegetarier!

2006-09-25 23:04:39 · answer #8 · answered by Anne 7 · 0 0

Ich meine, daß die Konsumkultur und das entsprechende Konsumangebot, einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensweise hat. Die Lebensweise beeinflusst erheblich die Persönlichkeit und damit auch das Denken.
Beispiel: Steinzeit zu heute!

2006-09-25 22:38:52 · answer #9 · answered by Anonymous · 0 0

die veramerikanisierung die hier in europa und auch anderswo stattfindet, führt soweit, dass wir uns nicht einmal soweit gedanken machen können, dass ein kaffe von mcdonalds heiss ist wenn wir in bestellen und wir dann das unternehmen auf millionen verklagen können, weil wir uns die lippen verbrannt haben.
es führt uns weg von jeglichem selbstständigen denken und damit auch weg von der freien meinung und dem freien willen. das ist aber so gewollt von amerika.

2006-09-25 22:19:36 · answer #10 · answered by epiphas 3 · 0 0

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