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...wenngleich diese gegeneinander stehen?

Frage gestellt von Michael, 44, USA

Diese Frage ist Teil der Initiative dropping knowledge. Yahoo! unterstützt diese Aktion, bei der am „Table of Free Voices“ 100 Fragen gestellt und von Vertretern aus aller Welt beantwortet wurden. Weitere Informationen dazu bei uns im Blog (http://de.blog.360.yahoo.com/y_clever_team_de) oder unter www.droppingknowledge.org

2006-09-24 21:38:34 · 22 antworten · gefragt von dropping knowledge 3 in Sozialwissenschaft Soziologie

22 antworten

Wahrscheinlich ist beides unvereinbar, es sei denn eine von beiden Seiten ist zu Änderungen bereit und ich glaube das wird niemals passieren.

Viele Religionen halten an Werten und Regeln fest, die mit der modernen Zeit nur noch schlecht oder gar nicht vereinbar sind, man müsste also neue Regeln für diese Religionen festlegen, aber dazu wird keiner der Gläubigen bereit sein.

2006-09-24 21:50:35 · answer #1 · answered by Silver 4 · 0 1

gar nicht.

es gibt traditionen und auch religiöse regeln und werte, die eindeutig gegen die menschenrechte verstoßen.

das geht durch fast alle kulturen und alle religionen.
die liste ist lang und ich bin sicher jeder wird ein paar beispiele wissen, deshalb werde ich hier keine aufzählen, um nicht irgendjemanden vor den kopf zu stoßen indem ich seine Tradition/Religion negativ erwähne und andere nicht.
Der punkt ist, man kann nicht beides haben, und muss sich entscheiden.
meine eigene meinung dazu ist klar. Die Menschenrechte haben auf jeden fall vorrang vor traditon UND religion, und ebenso einige andere werte die nicht international anerkannt sind, zum beispiel die angewohnheit nachzudenken :)

2006-09-25 04:35:38 · answer #2 · answered by wolschou 6 · 1 0

Dazu müßte der Mensch den größten Schritt seiner Entwicklung wagen und endlich ALLE Religionen als überflüssig anerkennen.

2006-09-24 21:44:45 · answer #3 · answered by lacy48_12 7 · 3 2

Zunächst einmal setzt die Frage voraus, dass es einen Widerspruch zwischen den Menschenrechten und jeglichen religiösen/traditionellen Werte gibt. Dies lässt aber außer Betracht, dass ja wohl auch die Menschenrechte aus Werten entstanden sind.

Eine weitere Einschränkung ergibt sich aus der Schutzrichtung der Menschenrechte. Diese sollen die Menschen vor dem Staat schützen, indem sie Ersteren Rechte gegenüber dem Staat verleihen. Das Verhältnis Mensch zu Mensch soll von den Menschenrechten nicht unmittelbar geregelt werden. (beispielsweise kann ich auch weiterhin meine Kinder gegenüber anderen Menschen bevorzugen obwohl alle Menschen gleichbehandelt werden sollen)

Auch widerspricht nicht jeglicher religiöse oder traditionelle Wert den Menschenrechten, vielmehr gehen diese kategorial darüber hinaus. Wertvorstellungen kategorisieren eine Handlung als "gut" oder "böse", wohingegen Rechte etwas nur als "richtig" oder "falsch" einordnen. D. h. aufgrund von Freiheitsrechten stehen mir in der konkreten Situation eine Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten offen, d.h. diese sind nicht „falsch“. (Ich kann also zwischen Hamburger, Cheeseburger oder Salat wählen) Wertvorstellungen dagegen beurteilen Handlungsmöglichkeiten nach anderen Motiven. (Der Salat ist sicherlich am gesündesten, andererseits liebe ich gegrilltes Fleisch.) Kein Konflikt entsteht, wenn sich die von der Wertvorstellung gebotene Handlung innerhalb der freiheitlich erlaubten Handlungsoptionen bewegt. Wenn aber meine wertgeleitete Handlung in anderer Personen Freiheit eingreift, ist ein Ausgleich zwischen den beiden Freiheitssphären zu schaffen, um zu klären ob die Handlung gleichwohl noch „richtig“ ist. Der Freiheitsanspruch der anderen ist ja vom Staat gleichsam zu schützen aufgrund der Menschenrechte.
Dieser Ausgleich kann dann natürlich nicht danach gehen, dass eine Wertvorstellung als minderwertig angesehen wird und damit per se zurückstehen muss. (Dies haben z.B. die Taliban gemacht, indem sie sagten, alles außer dem Islam ist Quatsch. Oder im Ostblock wurde gesagt alles außer dem Materialismus ist falsch(sic!). Beide Systeme waren keine Beispiele für verwirklichte Freiheit und Menschenrechte.)
Ausgangspunkt ist, gerade auch wegen der Religions- und Weltanschauungsfreiheit, die Unkenntnis des Staates in den Kategorien „gut“ und „böse“. Er kann nicht entscheiden, welche Werte der einzelne anerkennen soll, d.h. „richtig“ sind, ohne gleichzeitig ein Staat der Unfreiheit zu werden. Denn dadurch ist der Einzelne nur noch insoweit frei, als er auch die herrschende Ideologie in sich aufnimmt - womit er eben nicht mehr frei ist. Dies meint z. B. der berühmte Satz von Böckenförde: "Der freiheitlich säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann..., ohne seine Freiheitlichkeit zu verlieren.“

Daraus folgt zweierlei: Zum einen können die Menschenrechte niemandem vorschreiben, was er zu denken oder glauben hat, weil das gerade ihr Sinn ist, dass jeder seinen Wertvorstellungen entsprechend, eben in Freiheit, leben kann. Die Menschenrechte selbst sind Produkt von Wertvorstellungen können diese aber nicht ersetzen.
Zum anderen ist, da wo die Freiheitsausübung des einen mit der des anderen kollidiert, also wo religiöse oder weltanschauliche Werte in anderer Freiheitsphären eingreifen ein Ausgleich zu schaffen, der sich an den Auswirkungen orientiert. Die Kirche oder Mosschee darf also auf dem Marktplatz stehen bleiben, auch wenn das einem militanten Atheisten als unglaublich „böse“ erscheint. Wenn jedoch eine Wertvorstellung gebietet mit einem vollbesetzten Flugzeug in ein Hochhaus zu fliegen, stehen der Klassifizierung als „richtig“ natürlich die Rechte der anderen Menschen entgegen.
Mit diesem Hintergrund lassen sich dann auch die hier verschiedentlich gemachten Vorschläge alle Religionen durch den Staat abschaffen zu lassen hat und dann eben nur noch die Weltanschauung zuzulassen, dass es keine Religion oder Weltanschauung gibt als inadäquat klassifizieren. Weil etwas ähnliches wurde im 30jährigen Krieg, der Oktoberrevolution oder wird derzeit von islamischen Gotteskriegern versucht. Eine Wertvorstellung soll durchgesetzt werden, die für alle verbindlich ist. Produkt sind viele Tote und gerade keine Freiheit.

Die Masterfrage ist dann nur noch: gibt es einen Zwang zu Freiheit? Was wenn Menschen aus einem anderen Kulturkreis andere Rechte als wichtig erachten? Können wir ihnen dann wirklich unsere Rechte vorschreiben, weil wir ja mehr Durchblick haben? Wohl kaum, weil damit wären wir wiederum nicht mehr alle gleich vor den Menschenrechten, oder?

PS: Nach dem 30jährigen Krieg wurde im damaligen Heiligen Römischen Reich auf Reichsebene die Frage, ob lutherisch, katholisch oder reformiert „richtig“ sei nicht mehr gestellt, weil keiner sie allgemeingültig beantworten konnte. Insoweit gab es damals schon Neutralität und Freiheit, jedenfalls für den regierenden Fürsten. Außerdem hatte der Anderskonfessionelle das Recht, in ein Territorium seiner Konfession zu emigrieren. Aus dieser Urform entstanden die heutigen Freiheitsrechte.

2006-09-30 10:06:07 · answer #4 · answered by Anonymous · 0 0

Indem der Staat die Verantwortung übernimmt, die Religion in ihre Schranken zu weisen und in öffentlichen Institutionen den Menschen den Freiraum lässt, auch eine Welt ohne Religion, doch voller Achtung vor Menschenrechten kennen lernen zu können.
Es hat schon früher funktioniert, wie z.B. in Slowenien, woher ich komme, und es könnte wieder funktionieren. Erst wenn der Mensch mehrere Möglichkeiten der Existenz kennt, kann er wählen, welche Form ihm die meiste Entfaltung bringt. Mit seinem Wissen kann er selber die Religion von innen ändern und sie endlich menschenwürdig gestalten. Oder sie verwerfen, wenn die Machthaber der Religionen nicht einen Teil ihrer Macht abgeben wollen.
Religion müsste ausgeübt werden wie Medizin - nicht wegen des Geldes, sondern aus purer Nächstenliebe.
So wie es keinen Arzt geben dürfte, der seinen Beruf nur wegen Prestige ausübt, dürfte es keinen Priester oder Papst geben, weil er vom Volk durchgefüttert wird.

Und Religion zu verbieten? Wäre das das größte Übel? Ich glaube nicht. Ich glaube, es wäre unsere größte Chance. Es wird immer einen Glauben geben, den Glauben an Arbeit, an Würde, an das Geld, an Macht, an Liebe... Auch den Glauben an Gott, wenn es sein muss.
Wie wäre es mit einem Glauben an die Zukunft und unsere Kinder? Oder an Bildung und Entwicklung unserer Fähigkeit zu kommunizieren, anstatt es anderen, einem Staat und der Religion zu erlauben, für uns zu denken und zu reden?

Der Ansatz ist vielleicht falsch, Menschenrechte und eine steife Tradition in Einklang bringen zu wollen. Menschenrechte sind unsere edelste und neueste Errungenschaft und im völligen Kontrast zu Tradition und der Geschichte der Religion.

Menschenrechte an sich könnten ein Ansatz zu einer neuen guten Idee sein, um den Gedanken aus "Dogma", dem Film, zu zittieren. Keine Religion. Religion ist immer verbunden mit Struktur, und jede Struktur ist in Hierarchie gegliedert und am Anfang dieser Hierarchie steht immer ein Machthaber. Daraus kann nie was Gutes entstehen. Zumindest nicht etwas dauerhaft Gutes.

Ein guter Vorschlag vielleicht?
Für mich funktioniert es, mich nicht mehr damit verrückt zu machen, mir unlösbare Fragen über das Ende des Universums zu stellen. Oder die Geschichte zu beweisen und damit auch die Richtigkeit einer Bibel oder eines Koran.
Viel sinnvoller erscheint es, sich zu fragen, was würde ich gerne tun und wie würde ich es gerne tun, wenn ich frei von Ängsten und Grenzen wäre? Und wenn die einzige Regel, an die ich mich halten sollte, wäre, einem anderen Menschen nicht schaden zu dürfen.
Hier und jetzt und morgen. Was kann ich lernen, wo kann ich arbeiten, wie kann ich mich selber besser ernähren, was denkt mein Partner, sind unsere Wege noch die gleichen...?
Und schließlich - was kann ich für andere tun, da ich selber (hoffentlich) glücklich bin.

Ob Mann und Frau oder Staat und Arbeitnehmer, wir sind alle von einander abhängig.
Religion und seine Gläubigen - auch wenn es da ein Gleichgewicht geben könnte, was könnte die Kirche schon wirklich Tatkräftiges für seine Gläubigen tun?

Ja, Menschen sind schwach und faul, zu oft einfach wie Kinder. Kinder müssen erzogen werden zu denkenden und freien Individuen. Vielleicht müssten wir alle zu unserem Glück ein bisschen gezwungen werden, damit wir uns anstrengen, das Denken nicht anderen zu überlassen.
Doch wer will schon denkende Sklaven?

Ob ich Hoffnung habe, dass sich jemals was ändern wird und ein Staat weise und gütig sein wird? Nicht nur ein Staat, sondern alle? Nein, natürlich nicht.
Doch ich bin eine Kämpferin und werde mein Bestes tun, um ein bisschen zu helfen. Denn es ist ein Wunder, dass ich lebe, dass dieser Körper, den ich besitze, so herrlich funktioniert. Dieses Wunder versuche ich nicht mehr zu verstehen, ich bin einfach nur dankbar und versuche es lebenswert zu gestalten.

2006-09-29 23:36:40 · answer #5 · answered by Didi 1 · 0 0

Dann mussten alle Menschen tolerant und aufrichtig sein und das ist unmöglich

2006-09-29 06:52:19 · answer #6 · answered by Anonymous · 0 0

Indem man traditionelle und religiöse Werte bei sich selbst mal überprüft und erkennt das keiner frei von Sünden ist.....so sollte man seinen nächsten lieben wie sich selbst egal woher er kommt...

2006-09-28 12:01:00 · answer #7 · answered by mfg 2 · 0 0

In dem Menschen nicht immer ihre Interpretationen von ihrer Religion als potenzielles Machtmittel benutzen würden, um ihre belanglosen subjektiven Interessen durchzusetzen!

2006-09-27 06:42:42 · answer #8 · answered by Dani S 3 · 0 0

für aufgeklärte und freiheitliebende menschen stellt sich diese frage nicht! religionen, zumindest in ihrer praktischen ausübung, widersprechen den menschenrechten. der "tratitionelle/religiöse druck" sich beschneiden zu lassen oder ein kopftuch tragen zu müssen kann nun gar nicht in einklang mit menschenrechten gebracht werden. fast alle menschen haben die religion, in die sie geboren worden sind-die wenigsten haben sich freiwillig dazu entschieden.

2006-09-26 08:26:16 · answer #9 · answered by Olli 1 · 0 0

Die Grundlage jeder Religion (zumindest soweit mir bekannt ist) ist doch die Nächstenliebe an sich. Und wenn jeder Mensch seinen Nächsten so liebt wie sich selbst, dann sind mit Sicherheit nicht nur die Menschenrechte gesichert. Allein die Tatsache, dass Religion ausgenutzt wird für die Machenschaften einiger weniger Menschen, zieht es doch nach sich, dass das Recht der Menschen auf unserer Welt so vielfältig mit Füßen getreten wird. - Leider sind aber gerade diese wenigen Menschen so sehr machtvoll, und wir vielen, friedlichen Menschen so sehr in unserer Statik erfroren, dass in absehbarer Zeit nicht mit wirklicher Änderung zu rechnen ist.

2006-09-26 08:01:45 · answer #10 · answered by Heike M 1 · 0 0

Sobald der Mensch erkennt und akzeptiert, dass es in allen großen Weltreligionen im Grunde um dasselbe geht, nur diejenigen, die interpretieren, sich immer von ihen Abgrenzungs- und Geltungsbedürfnissen zu einem Alleinvertretungsanspruch verleiten lassen, gelingt es, sein Gegenüber zu akzeptieren wie es ist, was meines Erachtens ein Kernbestandteil des Menschenrechts ist.

2006-09-26 07:17:36 · answer #11 · answered by Daniel S 1 · 0 0

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