Altruismus ist ein Ideal nach meiner Meinung, an das man sich mehr oder weniger annähern kann.
Selbst noch so altruistische Taten könnten noch hinterfragt werden nach ihrem Gehalt an Rest-Egoismus wie auch in Deinem Beispiel der sterbend gebärenden Mutter.
Beispiele von so verstandenem Altruismus, die mir in den Sinn kommen, wären: Wenn jemand einen anderen unter eigener Lebensgefahr rettet, z. B. bei Unfällen, Katastrophen, Krieg. Wenn jemand wie tibetanische Mönche lebt. In der Vergangenheit gab es bei uns den Orden der Franziskaner mit absolutem Armutsgebot. Reiche mussten alles und die damit verbundenen Annehmlichkeiten abgeben, wollten sie in diesen Orden eintreten. Als altruistisch betrachte ich jedoch auch einen Menschen, der an einer chronischen Krankheit leidet (die zum Tode führt), der es schafft, andere daran nicht leiden zu machen, sondern im Gegenteil, positive Lebensenergie ausstrahlt.
Du siehst, es bleibt auch in ob. Beispielen ein Rest: Akzeptanz von anderen, sich gut fühlen - wenn auch für Sekunden vielleicht.
Doch absoluter Altruismus wäre eine Selbstopferung, die mit Liebe für den anderen nichts mehr gemein hätte.
2006-09-23 19:33:28
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answer #1
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answered by Anonymous
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Eine Frau die weiß das sie stirbt wenn sie schwanger wird und es nicht verhindert ist lebensmüde. Manche Menschen können nicht nein sagen und nach außen wirkt wirkt es dann so als würden sie sich aufopfern. Tatsächlich geht es Ihnen nicht gut damit. Selbstlose Menschenliebe hat für alle etwas Schönes. Wenn der Helfende sich freut helfen zu können ist es doch wunderbar.
Natürlich gibt es auch da die Egoisten die es nur zur ihrer eigenen Selbstbestätigung tun. Alttruisten sind viele Feuerwehrleute oder Sanitäter, auch das Pflegepersonal in Krankenhäusen und Altenheimen. Das sie als Gegenleistung(leider viel zu wenig) Geld bekommen macht sie nicht unbedingt zu Egoisten.
2006-09-24 03:16:53
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answer #2
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answered by Anonymous
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Ich denke, da wird das Pferd verkehrt herum aufgezäumt!
Wenn Du schaust, ob eine Handlung für den "Beglückten" wirklich gut ist, oder nicht, hast Du die Antwort, ob es Altruismus ist, oder nicht!
Macht es für den Bettler einen Unterschied, ob die 10 Euro, die man ihm für ein Essen gibt, dem Geber "weh tun"? Selbst wenn der Spender ein "Ölscheich" ist, der sich für 100 Euro nicht bücken würde, SEIN Hunger wäre weg.
Zu Deiner Mutter: Was hat das Kind von der Geburt, wenn es,
als "lästiges Übel" bei der Stiefmutter, in einem Heim aufwachsen muß, nie ECHTE Mutterliebe erlebt?
Würdest D U begeistert sein, weil DEINE Mutter bei der
Geburt gestorben ist, aber Dir damit jede Menge Prob´s
aufgehalst hat?
Wie ist das, mit einem schwer behinderten Kind, etwa einem Mongoliden (Trisomie 21)? Die Mutter schafft sich mit dem "Austragen" echte Probleme!!! Für SIE ist es ein Opfer! Aber für die Anderen auch!!
Der Steuerzahler muß für die (Rest-) Kosten aufkommen!
Auch die BESTE Mutter lebt nicht ewig! Und dann? Ab ins Heim!!
Dort ist dieses Kind bestenfalls ein Teil der Arbeitsbelastung, nichts zum "Lieb haben".
Das wäre der Fall eines Opfers von DREI Seiten, OHNE Nutznießer!!
2006-09-24 02:44:55
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answer #3
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answered by Nagual 5
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Als jemand der in einem helfenden Beruf arbeitet,setze ich mich schon häufiger damit auseinander, warum ich das mache.
Die Entscheidung die eigenen Interessen zum Wohle anderer oder der Allgemeinheit zurückzusetzen hat natürlich moralische Gründe. Das hinter dem altruistischen Handeln natürlich auch Motivationen stehen die das handelnde Individuums stehen ist unzweifelhaft. Dies jedoch als Egoismus zu diskreditieren ist m.E. falsch. Nenne es Selbstliebe. Dies ist die Voraussetzung für altruistisches Handeln. Wer sich nicht selbst liebt, kann nichts für andere tun. Meine Meinung dazu.
2006-09-24 02:34:41
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answer #4
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answered by laecky 4
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Niemand tut etwas, was seinen Interessen völlig widerspricht!
Alle Motive sind egoistisch, weil sie irgendeinen Vorteil für den einzelnen bringen. Der Selbstmörder stirbt in dem Bewusstsein, der bösen Welt Schuldgefühle zu hinterlassen. Mutter Theresa konnte sich in ihrem Helfersyndrom sonnen und hoffen, in den Himmel zu kommen. Der Islamist sprengt sich in die Luft und hofft auf 300 Jungfrauen...
Natürlich gibt es Handlungen, die anderen Vorteile bringen. Diese werden als altruistisch empfunden, aber nur dann, wenn kein Vorteil für den Täter zu sehen ist! Ist ein Vorteil zu sehen, wird sofort Egoismus unterstellt, siehe Bill Gates oder allgemein Spenden...Dann kommt immer das Argument: Das machst du ja nur, weil....
Jeder ist ein Egoist aber keiner will als Egoist gelten!
seltsame Konstellation!
2006-09-24 08:19:41
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answer #5
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answered by Michael K. 7
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Ich stecke gerade in so einer Situation, dass ich eigentlich mehr für andere als für mich selbst da bin. Ich tue es gerne, wirklich, aber ich merke, dass ich gewisse Dinge einfach von mir fern halten muss, um nicht selbst in eine Sache gezogen zu werden, die mich nichts angeht und nur belasten würde. Das heisst, ich muss auf eine gewisse Weise sogar sehr egoistisch sein. Ohne diesen Egoismus könnte ich meiner Freundin nicht mehr helfen. Zunächst muss ich für mich sorgen, dann erst kann ich meiner Freundin weiterhelfen, das ist es, was ich damit meine.
Ich fühle mich durch das Helfen an sich nicht besser, eher etwas belastet. Allerdings sehe ich es als sehr wichtig an, es zu tun.
Es mag Menschen geben, die völlig altruistisch handeln können, ich denke aber, dass sie immer auch eine gewisse Portion an Selbstfürsorge benötigen, ansonsten ist ein solches Handeln über Jahre hinweg, denken wir jetzt zum Beispiel mal an Mutter Teresa, gar nicht möglich. Ich glaube, dass diese Frau durch ihren Glauben für sich selbst sorgte.
Eine Mutter, die sich entscheidet, ihr Kind zu bekommen obwohl sie dabei stirbt, denkt in meinen Augen sehr kurzfristig. Es mag ja sein, dass sie sich auf eine gewisse Weise verpflichtet fühlt, jemand, der noch nicht gelebt hat, das Leben zu schenken. Aber was sie im Endeffekt dem Kind damit antut, ist etwas ganz anderes.
Das meinte ich mit "für sich selbst sorgen". Nur, wenn man sowas praktiziert, ist es möglich, anderen zu helfen oder etwas für sie zu tun und zwar : sinnvoll.
2006-09-24 05:40:43
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answer #6
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answered by katzeecht 1
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Genügt es nicht schon, wenn man bereit ist, für andere Menschen da zu sein, wenn sie Hilfe brauchen? Einfach nur so- ohne zu fragen - ganz spontan?
Es ist letztlich eine Lebenseinstellung und faule oder bequeme Menschen neigen sicher nicht dazu, altruistisch zu sein.
2006-09-24 04:18:19
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answer #7
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answered by ottizuber 5
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Ja, gibt es. Es gibt Menschen, die sich voll von Nächstenliebe für das Wohl Anderer einsetzen. Die dafür ein unkomfortables Leben und Selbstaufopferung in Kauf nehmen. Welchen "Lohn" sie dafür erhalten, ist eine irrelevante Frage.
Mir fallen da zb. Ärzte ein, die in ihrer knappen Freizeit abends in die Innenstädte gehen und kostenlos Obdachlose versorgen. Sie sehen den Bedarf und die Not und handeln.
Oder Nonnen, die ihr gesamtes Leben in den Dienst der Nächstenliebe stellen, mit Menschen umgehen, bei denen viele Leute die Straßenseite wechseln.
2006-09-24 03:21:09
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answer #8
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answered by x²yz 6
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Dein Bekannter, der sagt, alle Menschen sind Egoisten hat im Prinzip recht, denn wenn man es aus der Sicht unsere Gene betrachtet (die wohl sehr viel mit unserem Handeln in Verbindung stehen - früher mehr als heute) ist Egoismus die einzig erfolgreiche Strategie. Diese Theorie geht davon aus, dass es in der Evolution nicht um die Art geht, sondern allein um das Gen (auch nicht um das einzelne Indiviuum).
Wenn du mehr darüber wissen willst, schau mal auf wiki nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Egoistisches_Gen
Eine Mutter die sich für ihr Kind opfert handelt im Sinne des Gens auch egoistisch: In ihrem Kind werden ihre Gene weiter getragen, und im Prinzip geht evolutionsbiologisch nur darum.
Das Preis-Leistungsverhältnis bei so einer mütterlichen Aufopferung in der Tat ein wenig unverhältnismäßig, da das Kind ja nur höchstens 50% der Gene in sich trägt. Aber vllt hat die Mutter noch 2 andere Kinder, dann würde es sich "lohnen", sich für ein Drittes zu opfern (angenommen sie könnte, würde sie das Kind nicht bekommen, nie wieder Kinder kriegen, hätte sie, zwar tot, 3 x 50% ihrer Gene weitergegeben, und nicht nur 2x 50%.)
Das man sich besser fühlt, wenn man altruistisch handelt, ist auch wahr: man kann davon ausgehen, dass der Geholfene auch irgendwann einem selbst helfen wird. Das nennt man die "Wie-du-mir-so-ich-dir"-Strategie, die, wiederrum auf der Ebene der Gene, am erfolgreichsten ist. Hilft der Geholfene nämlich nicht aus Dank, wird ihm kein zweites Mal geholfen werden (was man ja aus eigener Erfahrung kennt).
Ich bin der Meinung, dass diese egoistische Grundhaltung in jedem Menschen steckt (was man sehr schön an Kleinkindern beobachten kann). Da wir Menschen aber durch unseren Verstand und unser Moralverständnis in der Lage sind, unser Handeln zu reflektieren, können wir uns auch entscheiden, altruistisch zu sein. Bei uns liegt es nicht mehr nur in der Hand der Natur, wie wir uns gegenüber unsren Mitmenschen verhalten, und unsere Erziehung und gesellschaftliche Normen tragen da den Rest dazu bei.
Komplett "reine" Altruisten gibt es demnach meiner Meinung nach nicht - was aber auch nicht schlimm ist, mir ist es nicht so wichtig, aus welchen Motiven mir jemand gerade das Leben gerettet hat.
2006-09-24 02:48:32
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answer #9
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answered by einhauchvonbittermandel 3
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