Hier die wichtigsten:
Zeus
Der höchste Gott der Griechen wurde von den aus dem Norden einwandernden griechischen Stämmen im zweiten Jahrtausend vor Christus mit in die Ägäis gebracht. Der indogermanische Name Zeus/Dies ist der einzige griechische Göttername, dessen Herkunft unumstritten ist. Der Wortstamm di- erscheint auch im Sanskrit dyaus (Himmel), im Lateinischen dies (Tag), im Namen des höchsten römischen Gottes Jupiter/Diespiter (Himmel-Vater) und im griechischen Wort für schönes Wetter (eudia). Ursprünglich war Zeus der Gott des hellen Himmels und der Wettergott, Donnerkeile waren seine unfehlbaren Waffen. Im Verlauf des zweiten und ersten Jahrtausends vor Christus entwickelte sich Zeus zum vielgestaltigsten griechischen Gott. Der oberste Gott der griechischen Einwanderer traf auf die Götter der vorgriechischen Bevölkerung (Pelasger), deren wichtigste Hera, Athene und Poseidon waren. Die große ägäische Göttin Hera wurde seine Gattin, Athene seine Tochter und Poseidon sein Bruder. In die Gestalt des Zeus flossen weitere vorgriechische Mythen ein. Die Abfolge Uranos ý Kronos ý Zeus hat Vorbilder in hethitischen und babylonischen Mythen, und die Geburt des Zeus auf Kreta in einer Höhle zeugt von der Gleichsetzung mit einem minoischen Vegetationsgott. Zeus als König der Götter war der Beschützer menschlicher Könige. Daneben war er noch der Beschützer der Städte sowie der Fremden und Reisenden und bestrafte Verletzungen des Gastrechtes hart. Als unparteiischer und unbestechlicher Deuter des Schicksals benutzte er eine Waage, um die Geschicke der Menschen zu bestimmen. Nach Hesiod war Zeus das jüngste Kind des Kronos und der Rhea. Er stürzte seinen Vater, nahm dessen Position als oberster Gott ein und zeugte viele göttliche und menschliche Nachkommen.
Zeus« Verhältnis zu den anderen Göttern war nicht immer ungetrübt. Hera, Athene und Poseidon verschworen sich gegen ihn und nur durch die Hilfe von Thetis konnte er sich retten. Als Hera in ihrem Zorn gegen Herakles einmal zu weit ging, hängte Zeus sie an den Händen am Olymp auf und beschwerte ihre Füße mit Ambossen. Den Hephaistos, der seiner Mutter helfen wollte, warf er vom Olymp. Apollon machte er wegen eines Vergehens ein Jahr lang zum Sklaven eines Sterblichen. Gaia hatte mehrfach genug von der hochmütigen Art des Zeus und brachte das Geschlecht der Giganten, die den Olymp überfielen, und das unsterbliche Ungeheuer Typhon hervor, die nur mit Mühe von Zeus besiegt werden konnten.
Hera
Als die ersten Griechisch sprechenden Einwanderer nach Griechenland kamen, trafen sie dort auf die Pelasger. Diese verehrten eine große Göttin, und der neue oberste Gott der Einwanderer, Zeus, konnte ihre Macht nur unter seine Kontrolle bringen, indem er sich mit ihr verband. Als Rhea wurde diese vorgriechische Göttin seine Mutter und als Hera seine Gemahlin. Auf Linear-B-Tafeln aus Pylos ist die gemeinsame Verehrung des Paares Hera ýZeus schon in mykenischer Zeit (vor 1200 v. Chr.) verzeichnet. Der Name Hera leitet sich wahrscheinlich von Hora ab (die Horen sind Vegetationsgöttinnen). Herodot berichtet, dass die Griechen Hera und eine Reihe anderer Göttinnen von den Pelasgern übernommen hätten. Dies wird durch mythische und kultische Traditionen und durch Ausgrabungen bestätigt. Hera war ursprünglich die Herrin großer Ebenen, von Rinder- und Pferdeherden und gleichzeitig die Beschützerin der Seefahrer. Von Anbeginn an war ihr auch das Haus zugeordnet. In klassischer Zeit war sie die Göttin des Besitzes, der Einehe und der Angelegenheiten der Frauen.
Nach Hesiod war Hera die Tochter des Kronos und der Rhea und die ältere Schwester des Zeus. Nach vielen Liebschaften mit anderen Göttinnen fand Zeus, dass nur Hera groß genug war, um seine Gattin zu werden. Sie gebar dem Zeus Ares, Eileithyia und Hebe und brachte den Hephaistos ohne Mitwirkung des Zeus zur Welt. Sie intrigierte gelegentlich gegen Zeus, und dieser bestrafte sie hart. Zeus« Geliebte und deren Kinder verfolgte sie unbarmherzig. Homer berichtet in der Ilias, dass Hera vom trojanischen Prinzen Paris nicht als schönste der Göttinnen gewählt wurde und sie deshalb die unversöhnliche Gegnerin der Trojaner wurde.
Demeter
Demeter ist eine vorgriechische Göttin (Kornmutter). Sehr eng mit ihr verbunden ist ihre Tochter Persephone (Göttin der Unterwelt). Demeter war für das oberirdische Getreide zuständig, Persephone für das unterirdische Getreidekorn und beide zusammen für die Fruchtbarkeit der Äcker, der Tiere und der Menschen. Die beiden Göttinnen gehören wohl zu den ältesten Gottheiten überhaupt und lassen sich bis ins Neolithikum zurückverfolgen. Es gibt Hinweise darauf, dass die beiden Göttinnen in mykenischer Zeit noch zusammen verehrt wurden. In klassisch-griechischer Zeit treten sie getrennt auf, und nur Demeter, die große Erdgöttin, Schützerin der Fruchtbarkeit, gehört zu den olympischen Göttern.
Hesiod berichtet, dass Zeus ohne das Wissen Demeters deren Tochter Persephone seinem Bruder Hades zur Frau versprochen hatte. Dieser entführte Persephone gegen deren Willen. Nachdem Demeter vom Verschwinden ihrer Tochter erfahren hatte, machte sie sich auf die Suche nach ihr, blieb dem Olymp über ein Jahr fern, und die Erde wurde unfruchtbar. Zeus erkannte, dass die Menschen bald aussterben und dass die Opfer für die Götter ausbleiben würden. Er sandte Iris aus, um Demeter zur Rückkehr zu bewegen. Diese wollte aber nur zurückkehren, wenn sie ihre Tochter wiederbekäme. Zeus stimmte unter einer Bedingung zu: Persephone durfte in der Unterwelt nichts zu sich nehmen. Hades willigte in die Trennung ein, schenkte ihr aber boshafterweise einen Granatapfel. Persephone verzehrte einen Teil des Granatapfels und Zeus bestimmte, dass sie die Hälfte des Jahres (von der Aussaat im Herbst bis zur Ernte im Frühsommer) bei ihrer Mutter auf der Erde und die andere Hälfte bei ihrem Gatten Hades verbringen sollte. Daraufhin schenkte Demeter der Erde wieder ihren Segen.
Poseidon
Der Name Poseidon ist vorgriechisch und der Gott selbst ebenfalls. Die Griechen haben ihn bei ihrer Einwanderung als mächtigen Herrn des ägäischen Landes und Meeres vorgefunden, und ihr Himmelsgott Zeus musste sich mit ihm arrangieren. Die Linear-B-Tafeln von Pylos zeigen, dass dort in mykenischer Zeit Poseidon als Hauptgott verehrt wurde. In klassisch-griechischer Zeit war er der Gott der Meere und Gewässer, der Stürme und Erdbeben, der Erde und Berge und der Pferde.
Nach Hesiod war Poseidon der Sohn von Kronos und Rhea und der älteste Bruder von Zeus. Er wird als übellaunig, rachsüchtig und gefährlich beschrieben. Nach dem Sieg über Kronos teilten die drei Sieger die Welt per Los unter sich auf, und Poseidon bekam das Meer. Zeus hatte den höchsten Rang inne, doch Poseidon war rebellisch und gab sich nur ungern geschlagen. Er versuchte sogar, zusammen mit Hera und Athene Zeus zu stürzen, was von Thetis verhindert wurde. Seine Gattin Amphitrite schenkte ihm drei Kinder: Triton, Rhode und Benthesikyme. Mit anderen göttlichen und menschlichen Frauen hatte er unzählige Kinder, die sehr oft seine heftige Art erbten. Medusa liebte er in einem Athenatempel, und Athene verwandelte sie deswegen in ein Ungeheuer und war Perseus behilflich, dieses zu enthaupten. Aus dem abgetrennten Kopf entsprang das geflügelte Pferd Pegasos. Poseidon zeugte einige Giganten und den Kyklopen Polyphem. Odysseus zog sich den unversöhnlichen Hass des Meeresgottes zu, als er Polyphem blendete. Mit Athene stritt er einst um Attika. Athene schenkte den Bewohnern einen Ölbaum, und er stieß mit seinem Dreizack in den Akropolisfelsen, wodurch eine Salzwasserquelle hervorbrach. Die Athener entschieden sich für Athene. Der Streit mit Hera um Argos ging auch zu seinen Ungunsten aus. Bei seinem Streit mit Helios um Korinth hatte er mehr Glück: Der Hügel über der Stadt wurde Helios zugesprochen, der Isthmus und die Stadt aber ihm. Poseidon war im Zorn unerbittlich. König Laomedon von Troja hatte ihn einst betrogen, und er verfolgte seitdem die Trojaner mit seinem Hass. Aber auch die Griechen bekamen ihn zu spüren; sie hatten Aias nicht verurteilt, der Kassandra im Athenatempel vergewaltigt hatte. Poseidon half seiner Nichte, diesen Religionsfrevel zu rächen, und tötete Aias. Die griechische Flotte überließ er heftigen Stürmen.
In der Kunst wird Poseidon als der einzige Olympier auf einem Pferd reitend dargestellt.
Athene
Der Name Athene ist höchstwahrscheinlich minoischen Ursprungs. Athene war ursprünglich die Göttin des (veredelten) Ölbaums und die Göttin der minoischen und mykenischen Paläste. Athenastatuen und Abbildungen auf Siegelringen und Fresken sind aus mykenischer Zeit ebenso erhalten wie ihr Name. Nach dem Fall der Paläste um 1200 v. Chr. erbaute man an ihrer Stelle Athenatempel. In klassisch-griechischer Zeit wurde Athene als Beschützerin der Städte, als Göttin der Kriegskunst, des Kunsthandwerks, der geistigen Kunstfertigkeiten und der Klugheit verehrt.
Nach Hesiod verschlang Zeus die von ihm schwangere Metis. Die Geburt seiner Lieblingstochter Athene verlief deswegen recht ungewöhnlich: Hephaistos spaltete ihm mit der Axt den Schädel und Athene trat völlig erwachsen in ihrer Rüstung daraus hervor. Obwohl Jungfrau, mied sie, im Gegensatz zu Artemis, die Männer nicht, sondern mischte sich gern in deren Geschäfte ein und half vielen aufrechten Abenteurern, wie beispielsweise Perseus, Jason, Herakles und Odysseus. Vor Troja kämpfte sie auf der Seite der Griechen mit.
Apollon
Der Name Apollon leitet sich wahrscheinlich vom Namen des hethitischen Gottes Apulunas her, der auch in Troja verehrt wurde. Das Vorbild dieses kleinasiatischen Gottes war wiederum der babylonische Sonnengott Schamasch. In klassisch-griechischer Zeit war Apollon der Gott der Weissagung, der Künste, des Bogenschießens, der (religiösen) Reinheit beziehungsweise des (religiösen) Rechtes und der Medizin. Apollon und seine Zwillingsschwester Artemis geboten über das Leben und brachten den Menschen mit ihren »sanften Pfeilen« den Tod.
Nach Hesiod war Apollon der Sohn von Zeus und der Titanin Leto. Artemis war seine Zwillingsschwester. Als Leto schwanger war, wollte man sie aus Furcht vor der Eifersucht Heras nirgends aufnehmen. Nur die Insel Delos erklärte sich dazu bereit und wurde so der Geburtsort der göttlichen Zwillinge. Apollon war schon nach wenigen Tagen erwachsen und machte sich auf die Suche nach einem Ort für sein Orakel. In Delphi fand er eine Erdspalte, in der eine riesige weissagende Schlange hauste: die Python. Er tötete sie, errichtete dort sein Orakel und nannte seine Priesterin Pythia. Das Orakel zu Delphi wurde das bedeutendste der griechischen Welt. Der Sohn des Apollon, Asklepios, erbte seine heilerischen Fähigkeiten und erweckte unerlaubterweise den Hippolytos zum Leben. Zeus tötete ihn deswegen mit einem Blitz, und Apollon rächte sich hierfür, indem er die Kyklopen, die dem Zeus die Donnerkeile schmiedeten, erschlug. Zeus war darüber so erbost, dass er Apollon sofort vernichten wollte. Nur Letos Fürsprache rettete ihren Sohn, der zur Strafe ein Jahr lang einem Sterblichen als Sklave dienen musste. Apollon erfand die Laute (Kithara) und bekam von Hermes die Lyra, die sein Lieblingsinstrument wurde. Mit Frauen hatte Apollon wenig Glück: Kassandra hatte er die Gabe der Weissagung verliehen, aber sie wollte sich trotzdem nicht mit ihm einlassen, und so verfluchte er sie aus Rache ý niemand glaubte ihren Prophezeiungen. Daphne wollte lieber in einen Lorbeerbaum verwandelt werden als ihn zu lieben. Im Trojanischen Krieg war Apollon der beständige Verbündete Trojas. In seiner Eigenschaft als Bewahrer des Rechtes bewog Apollon den Orestes, den Mord an seinem Vater zu rächen und seine Mutter Klytämnestra und deren Geliebten Aigisthos zu töten. Als die Furien daraufhin den Orestes verfolgten, riet ihm Apollon, sich an den Areopag zu wenden, und er verteidigte ihn persönlich vor dem Gericht.
Artemis
Die Göttin der Jagd und Herrin der Tiere stammt aus der Zeit vor dem Neolithikum, aus der Zeit der Jäger und Sammler, und ist somit die älteste der großen Göttinnen. In der Steinzeit waren die Jagd und das Schlachten von Tieren streng ritualisiert. Der Jäger stand auf der gleichen Stufe wie das gejagte Tier, musste sich vor der Jagd reinigen, durfte das Tier nicht quälen und musste beim Schlachten bestimmte Regeln einhalten. Der griechische Name der uralten Jagdgöttin leitet sich vom griechischen Wort artamos, Schlächter, ab. Die Jungfräulichkeit der Artemis hängt mit der Reinheit der urtümlichen Jagd zusammen. In klassisch-griechischer Zeit war Artemis die Göttin der Jagd, des Bogenschießens und die Beschützerin der wilden Tiere und der Kinder. Nach Hesiod ist sie die Tochter von Leto und Zeus und wurde zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Apollon auf Delos geboren. Man stellte sich Artemis als Jägerin in den Bergen vor, von Nymphen umgeben und unfreundlich gegen jedermann, der in ihre Nähe kam. Sie wählte bewusst die Jungfräulichkeit, erwartete dies auch von ihren Begleiterinnen und strafte alle, die anderes vorhatten. Den Jäger Orion, der sie vergewaltigen wollte, erschoss sie mit ihren Pfeilen, den Jäger Aktaion, der sie nackt baden sah, verwandelte sie in einen Hirsch, sodass ihn seine eigenen Jagdhunde zerrissen. Sie legte auch großen Wert auf die Einhaltung ihrer Riten; dem Admetos, der dies versäumt hatte, füllte sie in seiner Hochzeitsnacht das Bett mit Schlangen.
Aphrodite
Der Kult der Aphrodite kam durch die phönizischen Seefahrer über Zypern nach Griechenland. Ursprünglich eine Himmelsgöttin und mit Waffen dargestellt, wurde sie später unbewaffnet als Liebesgöttin in den Olymp aufgenommen. Hierbei sind Wesenszüge altkretischer und altkykladischer Gottheiten mit eingeflossen. In klassischer Zeit war Aphrodite die Göttin der Liebe, die Schönheit und Fruchtbarkeit spendete.
Nach Hesiod wurde Aphrodite vor Zypern aus dem Schaum geboren, in den sich die abgeschnittenen Geschlechtsteile des Uranos verwandelt hatten. Sie war mit Hephaistos verheiratet, war aber keine gute Gattin und betrog ihn mit Ares. Helios, der Sonnengott, hinterbrachte dies Hephaistos, der daraufhin ein unsichtbares Netz über die beiden in seinem Ehebett warf. Dann lud er die anderen Götter zur Besichtigung des Paares ein, von deren Gelächter der Olymp erdröhnte. Mit Ares hatte sie mehrere Kinder, unter anderem Daimos (Schrecken) und Phobos (Furcht). Mit Dionysos zeugte sie den Priapos und mit Hermes den Hermaphroditos. Aphrodite konnte alle Götter verliebt oder lüstern machen, mit Ausnahme von Artemis, Athene und Hera. Die bekannteste Legende um Aphrodite ist das Urteil des Paris. Eris, die Göttin der Zwietracht, warf bei der Hochzeit des Peleus mit Thetis einen goldenen Apfel mit der Aufschrift »Der Schönsten« unter die Gäste. Hera, Athene und Aphrodite stritten um den Apfel, und Zeus bestimmte Paris, den Prinzen von Troja, zum Schiedsrichter. Alle drei wollten ihn bestechen, und er gab den Apfel Aphrodite, die ihm die schönste der Frauen ý Helena ý versprochen hatte. Aus der darauf folgenden Entführung Helenas durch Paris entwickelte sich der Trojanische Krieg.
Hephaistos
Hephaistos ist ein Gott der Pelasger. Sein Name lässt sich griechisch nicht deuten. Er ist der Gott der Schmiede und Handwerker. Sein Kult ging von der Insel Lemnos aus.
Nach Hesiod erzeugte Hera den Hephaistos ganz alleine. Bei der Geburt war Hera vom Anblick ihres am Bein verkrüppelten Sohnes derart entsetzt, dass sie ihn vom Olymp warf. Er fiel in den Ozean, wo Thetis ihn fand und aufzog. Nach neun Jahren baute er einen goldenen Thron, den er Hera als Geschenk in den Olymp schickte. Er hatte eine Falle eingebaut, die zuschnappte, als Hera sich auf den Thron setzte. Sie konnte sich nicht mehr erheben, und keiner der Götter vermochte ihr zu helfen. Hephaistos wurde auf den Olymp eingeladen und beschworen, sie freizulassen. Er weigerte sich, doch machte ihn Dionysos betrunken und schmeichelte ihm den Schlüssel ab. Ab dieser Zeit lebte er als begabter Erfinder, Architekt, Mechaniker und Schmied auf dem Olymp. Als er sich im Streit zwischen Zeus und Hera für seine Mutter einsetzte, warf ihn Zeus ein zweites Mal vom Olymp. Er landete diesmal auf der Insel Lemnos, und die Lemnier pflegten ihn. Aus Dankbarkeit wurde er ihr Beschützer und lehrte sie die Metallverarbeitung. Seine Gattin Aphrodite betrog ihn mit Ares, und er fing die beiden in einem Netz und führte sie den Olympiern vor.
Ares
Kriegsgottheiten sind für viele indogermanische Stämme bezeugt, sodass Ares wohl ein Gott der griechischen Einwanderer ist. Nach Hesiod ist Ares der einzige Sohn des Zeus mit seiner rechtmäßigen Gattin Hera. Er wird in der Ilias als gewalttätiger, prahlerischer Dummkopf geschildert, der nur am Kampf und am Töten Vergnügen findet und den sein Vater ebenso sehr hasst, wie er seine kluge Tochter Athene liebt. Im Trojanischen Krieg stand Ares auf der Seite der Trojaner, wurde aber von Athene mehrfach besiegt. Er hatte keine Gattin, aber häufige Liebschaften, vor allem mit Aphrodite.
Dionysos
Dionysos (auch Bakchos genannt) gehört zu den ältesten in Griechenland verehrten Göttern. Er war ursprünglich ein vorgriechischer Vegetationsgott, der geboren wurde, starb und wieder auferstand. Sein Name taucht schon auf Linear-B-Tafeln auf und leitet sich aus dem vorgriechischen Wort woinos, Wein, ab. Die einwandernden Griechen fanden den Wein und den Herrn der Weinberge vor und machten ihn kurzerhand zu Zeus« Sohn. In klassisch-griechischer Zeit war er der Gott des Weins und der Ekstase und eher unbedeutend. Später in der hellenistischen Epoche wurde Dionysos, mit seinem mystischen, Erlösung versprechenden Kult, der wichtigste Gott. Nach Hesiod war er der Sohn des Zeus und der Semele. Die eifersüchtige Hera verfolgte den Dionysos und trieb ihn in den Wahnsinn, sodass er durch Syrien und Ägypten irrte, bis er von Rhea geheilt wurde. Dionysos tritt häufig mit einer lärmenden Schar Anhänger (Thiasos) auf: Nymphen, Satyrn, Silenen und tanzenden und den Thyrsos (mit Weinlaub verzierter Stab mit einem Pinienzapfen an der Spitze) schwingenden Frauen in Ekstase (Mänaden). Dionysos rettete die von Theseus auf Naxos zurückgelassene Ariadne und nahm sie zur Frau. Seine Mutter Semele holte er aus der Unterwelt herauf und machte sie zu einer unsterblichen Göttin. Mit Aphrodite hatte er einen Sohn: den Gott der Fruchtbarkeit und des Wachstums, Priapos.
Hermes
Hermes ist ursprünglich ein Hirtengott und schon in mykenischer Zeit auf Linear-B-Tafeln bezeugt. Sein Name leitet sich von dem griechischen Wort für Steinhaufen, ermaioi, ab, die man auf Gräbern aufzuhäufen pflegte. Seine Beziehung zum Totenreich als Helfer und Geleiter der Seelen kommt hierdurch zum Ausdruck. In klassisch-griechischer Zeit war er ein Fruchtbarkeitsgott, der Bote des Zeus, der Geleiter der Seelen ins Jenseits, der Schutzpatron der Reisenden und der Gott der Wege, Kaufleute und Diebe. Homer berichtet, dass Hermes, das Kind von Zeus und der Nymphe Maia, im Morgengrauen in einer Höhle zur Welt kam, mittags schon die Höhle verließ und eine Schildkröte tötete, um aus ihrem Panzer die erste Lyra zu bauen. Am Abend des gleichen Tages stahl er 50 Rinder aus der Herde des Apollon, versteckte sie und legte sich scheinheilig in seine Wiege zurück. Als Apollon seine Herde suchte, behauptete Hermes, nichts von dem Diebstahl zu wissen und nicht einmal die Bedeutung des Wortes Kuh zu kennen. Apollon zitierte Hermes trotzdem vor das Gericht des Zeus. Dort redete sich Hermes schlau heraus und stahl nebenbei noch Apollons Köcher und Bogen. Zeus durchschaute ihn aber und befahl ihm, die Rinder herauszugeben. Beim Versteck der Rinder holte Hermes seine Lyra hervor und spielte darauf. Apollon war von dem Instrument derart begeistert, dass er es haben wollte und in das Geschäft, das Hermes vorschlug, einwilligte: Er bekam die Lyra und vergaß den Diebstahl. Als ihm Hermes auch noch Köcher und Bogen zurückgab, war Apollon sehr belustigt und wurde Hermes« Freund.
Als Bote war Hermes den Göttern sehr nützlich. Er machte viele Liebesabenteuer des Zeus erst möglich, begleitete diesen bei seinen Wanderungen auf der Erde und rettete ihn aus der Gefangenschaft des Typhon. Hermes hatte ebenfalls viele Geliebte, unter anderem Aphrodite, die ihm den Hermaphroditos gebar. Er war auch der Vater des Pan und des Daphnis.
2006-09-22 11:03:46
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answer #1
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answered by taadma 5
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