Brauchen wir eine Radioquote für deutsche Popmusik?

Question

Udo Lindenberg, Peter Maffay, Puhdys, Wolfgang Niedecken, Anne Haigis, Konstantin Wecker, Xavier Naidoo, Heinz Rudolf Kunze und Claudia Roth fordern sie.

Was ist eure Meinung dazu?

Answer 1

Ein Sender sollte sein Konzept selbst wählen dürfen! ob er außschließlich deutsche, amerikanische, oder chinesische Musik spielt, sollte der entscheiden, der den Sender finanziert und im Falle, dass ihn Niemand hört, draufzahlt!

Sollen die genannten Herren doch einen deutschen Sender ins Leben rufen und wenns Keiner hört, müssen wenigstens die dafür gradestehn!

Answer 2

Ich lebe zur Zeit in Frankreich. Die Quote hat hier offensichtlich dazu geführt, dass die französische Musik-Welt vielschichtiger geworden ist. Zum Glück kommen auf den Sendern, die Rock und Pop spielen, keine Lieder von Jonny Halliday *gg* da sie sonst genug Auswahl haben...

In D müssten die Sender also sicher auch nicht zwangsläufig Schlager spielen um die Quote zu erfüllen...

Die Sender müssen hier auch die "Französischquote" nicht ausschließlich mit französischsprachiger Musik erfüllen, zum Teil reden die Moderatoren einfach etwas mehr, zum Teil wird tagsüber mehr englischsprachige Musik gesendet (z.B. auf nrj), dafür werden aber abends verschiedene Sendungen gebracht, die nur französischsprachige Musik bringen.


Ich bin dennoch nicht für eine Quote, da ich zum einen nicht unbedingt glaube, dass die deutsche Musik dadurch besser würde ... und zum anderen Frankreich das Glück hat z.B. auch Musik aus dem Maghreb senden zu können etc. was die Musikszene hier glücklicherweise nicht auf die westeuropäische und nordamerikanische "Standardmusik" festlegt.

Answer 3

Hallo,

diese Diskussion ist schon sehr alt, und man kommt zu keiner Regelung. Immer schielt man auf das Nachbarland Frankreich. Hier ist eine Radioquote vorhanden, diese besagt ungefähr: 40% der Musik im Tagesprogramm muss einen nationalen Anteil haben (Sprache, Produzent, Label....).

Was ich positiv finden würde: Übermächtige Multikonzerne habe nicht das komplette Musikbusiness im Griff, denn teilweise sind die Geschmäcker von denen wir glauben, dass es unsere eigenen sind "gemacht",
Negativ meiner Meinung nach wäre der damit verbundene, erhebliche Verwaltungs- und Kontrollaufwand, der von vielen kleineren Sendern kaum zu stemmen wäre.

Wer sich mal einen Überblick zum Stickwort "Radioquote" verschaffen möchte: http://de.wikipedia.org/wiki/Radioquote

LG
Asche

Answer 4

im prinzip ja.
für mich gehört dies ganz klar zur deutschen kultur - und manche dinge sollte man erhalten.
leider sind die meisten leute immer nur an neuem interessiert - sie selbst bleiben aber immer auf dem gleichen stand - ohne die alten diamanten zu kennen. dies gilt jedoch nicht nur für die deutsche musik. frag doch mal einen 20 jährigen nach rio reiser, kraftwerk, klaus lage, zeltinger band, jule neigel, etc.
neulich fragte mich eine 18 jährige, ob ich Ozzy Osbourne kenne.
ich sagte "klar - den mag ich ganz gern". sie fragte mich, ob ich die sendung mit ihm sehe.
ich antwortete ihr "nein. aber ich weiss, dass er eine art reality soap auf MTV macht - so etwas intressiert mich nicht".

darauf fragte sie mich, woher ich ihn denn sonst kenne, wenn ich das nicht schaue, und wie ich behaupten könne, dass ich ihn mag.

ohne worte.

Answer 5

So viel ich weiss, gibts die in Bayern schon. Sonst könnte ich mir auch nicht erklären, warum der ganze Müll (Tokio Hotel, Naidoo usw) überhaupt gespielt wird. Wenigstens werden wir von Wolle in Zukunft verschont.

Gruss Alex

Answer 6

Dabei wird unter "deutsche Popmusik" von den Fordernden ganz unterschiedliches verstanden. Eine Quote für "deutschsprachige Popmusik" oder für "in Deutschland produzierte Popmusik"? Oder zählt vielleicht schon ein in Deutschland komponiertes Stück? Vielleicht muss der Sänger auch einen Ariernachweis erbringen?

Wie auch immer. Meiner Meinung nach wäre das verfassungsfeinlich. Die Auswahl von Musik durch Musikjournalisten der Radiosender ist ein Vorgang, der unter die Meinungs- und Pressefreiheit fällt. Eine Radioquote wäre ein unerlaubter Eingriff in diese Rechte.

Answer 7

Nein, da es ja jetzt auch viele Internetradiosender gibt.
Ich mache bei einem solchen Musik und da alle alterstufen bei den dj´s vorhanden sind, wird auch bis zu 50% deutsche Musik in allen formen gespielt!

Answer 8

Das fehlte grade noch. Ich hör sowieso kein Radio mehr, weil ich diesen deutschen Müll und Robbie Poppie Williams, Depeche Mode, Justin Timberlake, A.-ha, Tokio Hotel und Paris Hilton nicht mehr hören kann. Das ist doch alles Vergewaltigung der Ohren.

Answer 9

es gibt viele deutsche künstler die davon profetieren können, denke aber die sender sollten das selber entscheiden. der trent geht eindeutig richtung deutscher musik also profetieren auch die sender davon.das müssen die sender nur erst einmal rallen.

Answer 10

Ich finde ja, da einfach Englisch einen viel zu starken Einfluss hat. Warum müssen deutsche Interpreten unbedingt englisch singen? Ist es so wichtig international erfolgreich zu sein? In seiner Muttersprache kann man sich doch viel besser ausdrücken. In anderen Länder ist das längst normal, dass die meisten Interpreten in der Landesprache singen. Nur in Deutschland geht das wieder nicht. Es war ja vor ein paar Jahren so, dass automatisch deutschsprachige Bands, wie Goethes Erben oder Rammstein in die rechte Schublade gesteckt wurden, was absoluter Unfug ist. Irgendwie sollte unsere deutsche Sprache auch erhalten bleiben. Und wenn das nicht von sich aus geht, dann müssen Maßnahmen getroffen werden (und nicht nur im musikalischen Bereich) (in Frankreich gibt es da wesentlich härter Auflagen, als nur eine Quote im Radio und geschadet hat es der französischen Sprache und den Franzosen selbst ganz gewiss nicht) glücklicherweise ist aber deutschsprachige Musik wieder im kommen, was ich sehr begrüße. Wenn diese Entwicklung weiterhin anhält wird also eine Deutschquote also bald nicht mehr nötig sein, bis es aber so weit ist halte ich sie für sinnvoll.