Es gibt keine Kultur , außer sie wäre mühsam erworbenes Verhalten der Träger der Kultur , das heißt der Menschen . Kultur leitet sich ab vom lat. Verb colere , was je nach Zusammenhang mit anbauen , pflegen , verehren und anbeten übersetzt wird . Nach der Form ist es Passiv , also am ehesten das anzubauende , zu pflegende , zu verehrende und anzubetende .Ich nehme stark an , es handelt sich bei dem Begriff Lei t kultur einfach um einen Orthographiefehler , der Verfasser wollte Lei h kultur schreiben , war aber von der Mächtigkeit seines Gedankens so überzeugt das er beim Abtippen seiner flüchtigen Skizzen eins hoch und eins nach links getorkelt ist . Alle Rezensenten haben dann aus lauter Ehrfurcht diesen Fehler weitergetragen , ohne sich um den Sinngehalt zu kümmern .
2006-09-19 08:58:46
·
answer #1
·
answered by Stephanf hypnocat 6
·
0⤊
0⤋
Hallo Anna,
zunächst fällt mir assoziativ ein, dass Kunst schon immer unterhalten, aber auch lehren (leiten) wollte. Die Griechen haben das bereits so gehalten.
Der Begriff der Kultur jedoch ist umfassender als derjenige der Kunst, schließt letztere mit ein. Kultur prägt die gesamte Lebenswelt der Menschen einer Gesellschaft - Varianzen eingeschlossen. Auch Acker- und Weinbau, Fußball und Fernsehen sind Teil der Kultur.
Erst wenn ich umgangsprachlicher mit dem Wort "Kultur" etikettiere, meine ich damit Sprache, Religion, das Schulwesen, die Schönen Künste, Theater, Musik, Literatur. SUB-Kultur wird damit als nicht existent erklärt. Doch wird Kultur auch mit dem Essen in Zusammenhang gebracht als "Ess-K.". Etwas Kultiviertes bedeutet eine in unserer Gesellschaftsakzeptanz hoch entwickelte Form oder Art, etwas zu tun oder zu sein.
Kultur wird also auch in der von Dir genannten Aussage als Norm gesetzt, eine gewisse Vielfalt ausschließend, die diese doch wiederum erneuerungsfähig halten könnte.
Mit "Leitkultur" soll laut deren Verfechter unsere spezifisch deutsche Kultur gemeint sein als allgemein verbindliche Kultur, nach der sich Bewohner unseres Landes zu richten hätten. Das steht im Spannungsverhältnis zu anderen Kulturen, die mit Menschen aus anderen Regionen der Erde Eingang gefunden haben. "Leitkultur" also als Slogan gegen Kulturenvielfalt und gegen die Sorge, durch "Multikulti" könne Kultur an sich immer mehr verschwinden.
An diesem Punkt, wenn ich richtig verstehe, liegt auch der Hase begraben, auf welchen obige Aussage anspielt. Kultur leitet bereits durch das Setzen von Normen, welche nicht zuletzt in die Erziehung der nachwachsenden Generation einfließen. Bei der Nivellierung von Normen, d. h. wenn keine eindeutigen Normen mehr zur Verfügung stehen, wenn Werte schneller zerfallen als sie gefunden werden, droht Sinnentleerung und Chaos. Es gibt beispielsweise viele Jugendliche unterhaltende Computerspiele, die lediglich die virtuelle Kunst des Tötens schulen - vielleicht noch das Reaktionsvermögen.
Kultur - die an sich leitet - gemäß obiger Aussage, trägt zum Werteerhalt bei. Im Gegensatz zur "Leit-Kultur" kann sie auch offen für ursprünglich fremde Kulturen sein. Man denke da auch an so bekannte Dinge wie die Italienreisen früherer Künstler, Musiker, Literaten. Den Einfluss asiatischen Denkens seit Jahrhunderten..... Wichtig ist eine positive Verbindung, um nicht das vielstrapazierte Wort "Integration" zu gebrauchen.
Für Kulturlosigkeit finde ich schwer Beispiele; denn ich will hier auch nicht mit erhobenem Zeigefinger dastehen. Höchstens vielleicht noch 2 Gegensatzpaare: Sich zulaufen lassen und dabei dumme Sprüche klopfen im Gegensatz zu z. B. Jungs, die wahre Akrobatik bei ihrem Breakdance beweisen. Oder: Fotographische Darstellung stark entblößter Dame auf der Vorderseite einer Zeitung gegenüber Bildern von Gauguin, Kandinsky, Klee.... oder auch von Schülern, die sich um Ausdruck bemühen. Ersteres jeweils Unterhaltung (aber auch Teil eben der Gesamtkultur), letzteres das, was keinerlei Leitkultur bedarf.
2006-09-18 14:12:02
·
answer #2
·
answered by Anonymous
·
2⤊
0⤋
Leit-kultur setzt voraus, dass man eine braucht.
Wenn man eine braucht, ist keine da
oder das, was da ist
ist was anderes.
Kultur regelt das menschliche Miteinander,
die ungeschriebenen Gesetze sozusagen.
Kultur wächst mit den Menschen, die sie leben.
Eine Leitkultur wäre damit eine Zielsetzung, eine Schablone.
Damit ist es eher etwas zwanghaftes oder sehr vages, denn damit müssten ALLE einverstanden sein, die zur Kultur gehören.
Anders herum:
die Kultur wäre schon da, nur die Menschen passen nicht hinein.
Eine Anderskulturigkeit quasi.
Im Sinne von "doppelt" -
man hat eine reale und eine
-von wem auch immer-
gewüschte.
2006-09-19 10:57:12
·
answer #3
·
answered by TSnoop 5
·
1⤊
0⤋
Der Begriff Kultur - in diesem Zusammenhang - ist sehr deutsch, und meint das, was im Angelsächsischen eher mit "civilasation" umschrieben wird.
Also die Gesamtheit der kulturellen Entwicklung einer Gesellschaft...
Ich habe mal gelesen, daß dieser Begriff nicht ganz unproblematisch ist.
Vielleicht, weil der Begriff "Kultur", im Gegensatz zur "Zivilisation", ja auf bestimmte kulturelle Werte hinweist, wohingegen die Zivilisation das Zusammenleben der Menschen in den Mittelpunkt rückt.
Infolgedessen konnte sich die "deutsche Kultur" auch dann überlegen fühlen, als sie, rein menschlich gesehen, ziemlich niederträchtig handelte.
Lies in diesem Zusammenhang mal den berühmt berüchtigten Aufruf "An die Kulturwelt" von 1914, von zahlreichen deutschen "Kulturgrößen" unterzeichnet.
Dieser spezifisch deutsche Kulturbegriff wurde seit je her gerne von den Konservativen bemüht (die in Wirklichkeit wenig dazu beigetragen haben).
Auch der Begriff der "Leitkultur" ist ja von CDU-Strategen eingeführt worden, die in Wahrheit natürlich ganz andere Ziele verfolgen.
In deiner Fragestellung - entschuldige - bringst du die zwei unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs "Kultur" durcheinander.
Du meinst ein kulturelles Ereignis wie z.B. eine Theateraufführung...
Um hier weiter zu kommen, könnte man eher über den Begriff "Kunst" nachdenken.
Was will/kann/soll Kunst?
Sollte sie wirklich Menschen leiten?
Und wenn, wohin??
2006-09-18 18:46:36
·
answer #4
·
answered by dach 1
·
1⤊
0⤋
Ich glaube nicht, dass es Kulturlosigkeit gibt, ich denke ähnlich der Kunst kann man über gute oder schlechte Kultur streiten.
Leitkultur war gestern noch modern und ist morgen schon am modern.
Kultur ist Alltag.
Möge die Zukunft Wege finden, um Kultur durch Zivilisation zu erhalten.
2006-09-19 15:56:48
·
answer #5
·
answered by HAL9 4
·
0⤊
0⤋
Erklärungen wirst du in unserer heutigen Kultur finden. Viele von uns besitzen keine eigene und schließen sich einer an die gesellschaftlich sehr gefragt ist. Zumindest im Moment. Da wären wir bei der Kunstform der Kulturlosigkeit.
Ware Kultur läßt uns aus unserer Vergangenheit lernen und weiterentwickeln. Ägypter, Griechen, Römer u.s.w. waren mal auf diesem Weg doch haben leider die Bedeutung der kultur vergessen.
so wie wir alle.
2006-09-19 12:52:52
·
answer #6
·
answered by darkkon666 2
·
1⤊
1⤋
KULTUR in der BRD?
Haben nur noch die Suppenhühner,weil sie es sich leisten können.
Die Deutschen haben wohl kapituliert....!
2006-09-18 14:53:03
·
answer #7
·
answered by FUTURA 4
·
1⤊
1⤋
wow das ist aber ein sinnvoller satz. hat natürlich in gewisser weise recht. doch auf der anderen seite denke ich, die wortkreation "leitkultur" wurde entwickelt, um eine "kulturherrschaft" zu beschreiben, eine kultur die andere kulturen weniger leitet als unterdrückt (oder doch leitet/führt und gleichschaltet (=unterdrückt)).
eine leitkultur soll schließlich andere kulturen überlagern um als gutes beispiel voranzugehen, muss sie das sogar. damit unterdrückt sie wie gesagt eben die anderen kulturen - wenigstens in gewissen bereichen (wenn sie ihr leiten/überlagern/unterdrücken denn erfolgreich ausführen kann).
daher nehme ich mein "wow" vom anfang erstmal zurück. denn das wort "leitkultur" wurde hier zweckentfremdet benutzt. von seienn kreateuren ist es als machtinstrument gedacht, vom verfasser der obigen zeilen wird es (nur) wortwörtlich genommen. (leidkultur sei eine kultur die leitet).
ich hoffe i-jmd hat verstanden, was ich sagen/erklären wollte!
um noch etwas zu den beispielen zu sagen: leitkultur ist meiner meinung nach eben nicht "eine kultur die leitet" sondern den wortkreateuren folgend z.B. die christlich-deutsche Kultur, die versucht wird gegenüber Immigranten durchzusetzen. Zur Kultur gehört dabei in erster Linie die Sprache (Sprachekurse für Ausländer) und das gesellscahftliche Leben. Um Ausländer in dieses zu integrieren werden allerlei veranstaltungen angeboten, die z.T. die eig. kulturelle identität der ausländer untergraben - bzw. diese wird von der "leitkultur" überlagert. (wenigstens wäre es so, wenn wirklich etwas für integration getan werden würde... das wäre natürlich schlecht für die ausländer, aber gut für alle!).
hoffe das wurde jetzt auch wieder verstanden! bin mir unsicher ob meine ausdrucksweise jeden erreicht!
ps: eine kunstform der kulturlosigkeit ist für mich auch kunst. es ist nur eine frage der sichtweise :)
2006-09-18 13:15:04
·
answer #8
·
answered by menschliches.wesen88 6
·
1⤊
1⤋
http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=Ag0k3jwwpvsx2HqncHvQUtcICgx.?qid=20060918035215AA5tqxD
für mich ist kultur nicht die anbetung der asche, sondern die erhaltung der werte. natürlich kann kultur auch unterhaltsam sein, sofern sich jemand dafür interessiert. das doppelt gemoppelt sehe ich also nicht so.
2006-09-18 13:13:59
·
answer #9
·
answered by ? 4
·
1⤊
1⤋
Kultur ist und war immer Künstlich und nie Natürlich.
Den sie ist ein Objekt von Lobbyisten, welche eben
die Werte und die Sichtweisen bestimmen und das
Ergebnis eben Kultur nennen.
Schade das sowas nicht jeder selbst feststellen kann.
Ganz nach dem Motto vom Märchen des Kaisers Kleider,
wo ein Kind laut schreit:
"Der ist ja Nackt!"
Wohin gegen die Erwachsenen das zwar auch sehen, es aber
wiederrum nicht wahr haben wollen, weil es eben ihnen ihre
Kultur = Anstand verbietet, eben einen Nackten zu sehen ;-)
2006-09-19 14:41:38
·
answer #10
·
answered by Anonymous
·
0⤊
1⤋