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Es wird ja viel über Parallelgesellschaften geredet. Welche fällt Euch denn spontan ein. Ok: die muslimische, die türkische "Parallelgesellschaft" ist ja bekannt aus Funk und Fernsehen.
Wie sieht es aus mit Rollenspielern, die in ihrer Freizeit am liebsten das Mittelalter wiederaufleben lassen oder Schwulen, die ihre eigene Kultur haben, aus? Sind das nicht auch Parallelgesellschaften? Welche fallen Euch noch ein? Besteht nicht die eigentliche GEsellschaft aus vielen solcher "PArallelgesellschaften"?

2006-09-16 10:32:56 · 6 antworten · gefragt von aliya_de 4 in Sozialwissenschaft Soziologie

6 antworten

Gut gefragt! Unendlich viele, so viele das sie schon wieder nicht zaehlbar sind und deswegen schon wieder ignoriert werden koennen ... d.h. solange sie nicht gegen den Strom fliessen, denn dann sind sie ja nicht mehr parallel - also muessen wir vorerst schonmal die 'muslimische' wieder streichen.
Insofern ist 'parallel' ein voellig irriger Begriff, denn Parallelen aendern bekanntlich nie die Richtung - scheint fuer Gesellschaften nicht zuzutreffen -

2006-09-18 19:20:15 · answer #1 · answered by nimrod 7 · 0 0

Parallelgesellschaften gibt es wenige: Tatsächlich haben diese häufig ihre Wurzeln in anderen Kulturkreisen (moslimisch-türkisch, arabisch oder russisch) sicher gibt es aber auch Sekten die als Parallelg. angesehen werden können. Eine Parallelgesellschaften missachten bzw. leugnen die Regeln der Mehrheitsgesellschaft.
Wichtig ist, dass -trotz momentaner Diskussion in den Medien - viele Menschen aus anderen Kulturen unser Leben bereichern!!

Die von Dir beschriebenen Gruppen gelten, im Sinne der Soziologie, nicht als "Parallelgesellschaft" - schließlich existieren sie nicht neben unserer Gesellschaft sondern sind längst teil dieser. Auch wenn Mitterlalter-Fans eigene Rituale und Bräuche haben ... ist wohl eher eine SubKultur :)

2006-09-16 17:47:01 · answer #2 · answered by foolish_fool1234 2 · 2 0

Die verlogenen politische Geselschaft! Unterwandert ALLES!

2006-09-17 16:08:06 · answer #3 · answered by FUTURA 4 · 1 0

Parallelgesellschaft bezeichnet eine, nicht den Regeln der Mehrheitsgesellschaft entsprechende, häufig abgelehnt gesellschaftliche Selbstorganisation einer Minderheit. Für gesellschaftliche Teilbereiche, die sich innerhalb des gesellschaftlichen Gundkonsenses von Demokratie und Menschenrechten organisieren, wird das Wort nicht verwendet.

Beispiele
Muslime in Deutschland.
Nach der Ausschöpfung deutscher Arbeitskraftreserven in Folge des Wirtschaftswunders warb die deutsche Regierung Gastarbeiter an, woran anknüpfend sich langsam islamisch geprägte Subkulturen etablierten (Türken, Kurden, Bosnier, Marokkaner u.a.m.). Zu deren Kulturaspekten gehörten der Besuch der Moschee, zunehmend eigene Privatschulen mit türkischer oder arabischer Unterrichtssprache und islamischem Religionsunterricht, aber auch ein sich ab den 1980er Jahren entwickelndes Selbstbild, das partiell durchaus von der Islamauffassung ihrer Herkunftskulturen in fundamentalistischere Richtung abzuweichen begann. Dieser Effekt ist häufig in Kirchen zu beobachten, die in der Diaspora existieren.

Obwohl der Islam - diesem Effekt widersprechend - traditionell in seiner Diaspora eher liberal und angepasste Positionen vertritt - siehe Beispiel der Muslime in den jugoslawischen Nachfolgestaaten - , war dieser Effekt in Deutschland nur wenig spürbar. Vor allem der aufgeschürte Wertekonflikt zwischen den mit strikter "Islam"-Auffassung nur schwer zu verbindenden Menschenrechten (siehe "Kairoer Erklärung der Menschenrechte") und der westlichen Demokratie haben zparaller gesellschaftlicher und nicht partizipativen Strukturen bei bei der sich abschottenden Minderheit (siehe al-wala' wa-l-bara') mit der deutschen Mehrheitsgesellschaft geführt. Spektakuläre Fälle, wie der von Hatun Sürücü, haben die öffentliche Meinung darauf fokusiert, dass in der Abschirmung durch "Parallelgesellschaften" grundlegende westliche Normen des Zusammenlebens nicht anerkannt werden.

Ein verschobener Konflikt
Es geht hier um die - auch im übrigen Europa häufigen - Interessensunterschiede zwischen einer wirtschaftlich in einer Baisse befindlichen deutschen Mehrheitsgesellschaft mit wenig Erfahrungen sozialen Abstiegs mit - auf der anderen Seite - den schwachen Zukunftsperspektiven einer eingewanderten Unterschicht. Es ist im Kern ein aus der Globalisierung resultierender sozialer Konflikt einer säkularisierten, vergleichsweise wohlhabenden Mehrheit mit einer aufstiegsgehemmten Minderheit.

Jahrzehnte lange Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, gepaart mit Stigmatisierungen in Schule und Ausbildung, haben in der zweiten - und besonders in der dritten Einwanderungsgeneration zu einer - teilweise unreflektierten - Rückbesinnung auf religiöse und fundamentalistisch-radikale Positionen bewirkt. Aus der Perspektive der Teilnehmer von Parallelgeseschaften fällt die Bewertung des Begriffs häufig positiv aus. Ähnliche Phänomene einer sich abschottenden gesellschaftlichen Gruppierung findet man in der homoseuxellen Subkultur. Nach Meinung des Göttinger Professors Franz Walther erleichtern Parallelgesellschaften ihren Mitgliedern den Wechsel in eine kulturell radikal anders geprägte Ordnung. Der Begriff wird häufig auch als politischer Kampfbegriff verwendet.

Mit Lewis A. Coser nennt die Soziologie den Streit an einer derart aus der Ökonomie in die Moral verschobenen Konfliktfront einen unrealistic conflict.

Kritik
Am Begriff Parallelgesellschaft wird kritisiert, dass Parallelgesellschaften nur gegenüber einer Mehrheitsgesellschaft zu denken sind. Die Rede von den Parallelgesellschaften diene dann zur Identitätsstiftung der Mehrheitsgesellschaft durch Abgrenzung von den Anderen. Gleichzeitig würden damit derzeit zunehmende polizeiliche, politische und (sozial)pädagogische Zwangsmaßnahmen und Interventionen gegen die als Parallelgesellschaften bezeichneten Gruppen gerechtfertigt.

Der Begriff ist eine Neuschöpfung und wurde erst nach dem Mord an Theo van Gogh als Schlagwort populär. Es gibt keine akzeptierte Definition des Begriffs, zur Anwendung auf historische Phänomene ist er deshalb nicht geeignet.

Andere Autoren, so der Pädagoge Wilhelm Heitmeyer oder der Historiker Klaus J. Bade, halten die derzeitige Verwendung des Begriffs für populistisch, während sie in anderem Zusammenhang selbst von Parallelgesellschaften sprechen würden. So Klaus J. Bade im Interview mit Spiegel Online:

Parallelgesellschaften im klassischen Sinne gibt es in Deutschland gar nicht. Dafür müssten mehrere Punkte zusammenkommen: eine monokulturelle Identität, ein freiwilliger und bewusster sozialer Rückzug auch in Siedlung und Lebensalltag, eine weitgehende wirtschaftliche Abgrenzung, eine Doppelung der Institutionen des Staates. Bei uns sind die Einwandererviertel meist ethnisch gemischt, der Rückzug ist sozial bedingt, eine Doppelung von Institutionen fehlt. Die Parallelgesellschaften gibt es in den Köpfen derer, die Angst davor haben: Ich habe Angst, und glaube, dass der andere daran Schuld ist. Wenn das ebenso simple wie gefährliche Gerede über Parallelgesellschaften so weitergeht, wird sich die Situation verschärfen. Dieses Gerede ist also nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. (Spiegel, November 2004)
Hierzu kann jedoch kritisch angemerkt werden, dass es in Deutschland zumindest in den Alten Bundesländern sehr wohl eine Parallelgesellschaft gibt, die der klassische Definition von Klaus J. Bade entspricht. Dort wo U.S.-Truppen stationiert waren bzw. sind haben sich eben solche Parallelstrukturen herausgebildet. Besonders gut lässt sich dieses Phänomen heute noch in der Rhein-Main-Gebiet nachweisen. Nichts desto trotz zeigt gerade dieses Beispiel die Unterschiede zwischen "echter" und "scheinbarer Parallelgesellschaft" auf.
Parallelgesellschaft als "fiktiver Konflikt"
Nach diesen Definitionen existiert in Deutschland also keine "Parallelgesellschaft" der Zuwanderer; insofern ist sie ein Scheinproblem. Doch gerade dann kann der Streit beliebig verlängert werden, weil er eben fiktiv und demgemäß gar nicht behebbar ist. Es deutet vielmehr auf einen inneren Konflikt hin, der auf ein vermindertes Anpassungsvermögen deuten lässt. Insbesondere in Deutschland finden die Befürworter dieses Schlagwortes aktiven Nährboden.

Die Lebensvorstellungen und Wertevorstellungen beider Kulturen - die des 'neuen Islams' einerseits und die des 'libertären Weltbildes' andererseits - stellen für beidseitige Kritikübung und Symbolkämpfe genügend Züge bereit.

Ein Beispiel für die Brisanz ist der Kopftuchstreit: Die extremen Positionen vertreten z.B. einerseits, das Kopftuch sei auch politischer Ausdruck islamistischer Weltanschauung und müsse daher verboten werden, andererseits behauptet die Gegenseite, die Bedeckung sei Grundlage für die religiös gebotene weibliche Keuschheit. Der Mehrheitsdiskurs vertritt Auffassungen, die differenzierter sind, z.B. jede Frau müsse selbst über ihre Kleidung entscheiden, oder als Gegenposition: Lehrerinnen und Erzieherinnen sollen das Kopftuch im Dienst nicht tragen dürfen, weil sie Vorbilder für die Kinder seien.

Hauptsächlich geht es um eine als gerecht empfundene Einbürgerungspolitik und Aufstiegsermöglichung gegenüber eingewanderten Minderheiten.

2006-09-17 17:17:32 · answer #4 · answered by Leony 7 · 0 0

sicherlich sind Grenzen fließend, aber Parallelgesellschaft meint nicht Leute, die einem Hobby oder einer bestimmten Lebensweise nachgehen, sondern die in der Gruppe Verhaltensweisen eigener Art zeigen und praktisch keine Berührungspunkte mit der Außenwelt haben! In diesem Sinne ist neben der türkischen vielleicht noch die der Russlanddeutschen zu nennen. Beide kommen ohne deutsche Sprachkenntnisse aus und haben die Tendenz, unter sich zu bleiben. Schwule eint nur ihre Sexualität und sicher haben sie mehr Zusammenhalt als die "anderen", aber ihre Lebensweise insgesamt entspricht der Masse. Parallelgesellschaft hat als Voraussetzung ein kulturelles oder ideologische Gedankengebäude als Grundlage der Lebensweise. Insofern ist es auf Minderheiten aus anderen Ländern in der Bevölkerung begrenzt. Es mag sein, dass es auch ein paar verirrte UFO-Anhänger oder Stadtindianer oder Steinzeitkommunisten oder was auch immer gibt, die in einer anderen Welt leben. die sind aber zahlenmässig so gering, dass sie nicht auffallen.

2006-09-17 04:27:30 · answer #5 · answered by Michael K. 7 · 0 0

Kranke Menschen wie zb.Mörder Vergewaltigter Psyhisch kranke Menschen ...

2006-09-16 17:45:04 · answer #6 · answered by Malboroman 1 · 0 1

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