Etwas aus dem Effeff können“ bedeutet, eine Sache vorzüglich zu beherrschen.
Erklärungsansätze
Die geläufigsten Erklärungen für diese Redewendung sind:
ff steht in der Musik für sehr laut (Fortissimo), also unüberhörbar, nachdrücklich. Stark für diese Deutung spricht die schwäbische Redensart „Man wird's dir aus dem ff geigen“ (etwas Besonderes machen).
Des Weiteren steht ff für „folgende Seiten“ (und nicht, wie oftmals anzutreffen, für „fortfolgende“): Wer etwas „aus dem ff“ kann, beherrscht nach dieser Erklärung nicht nur einen Einzelaspekt, sondern auch alle folgenden „Seiten“ des Themas.
Kaufleute bezeichnen seit dem 17. Jahrhundert feine Waren mit f (fino), ff steht für sehr fein (finissimo). Analoges bedeutet FF bei Lebensmitteln. Wenn man also etwas aus dem Effeff beherrscht, kann man es sehr fein.
Im Mittelalter wurden die Digesten/Pandekten (einer Sammlung altrömischer Rechtsgrundsätze) von römischen Juristen mit dem Zeichen ff abgekürzt. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um ein verballhorntes π (griech.: pi) von pandectae. Eine andere Auffassung ist der Ansicht, es handele sich um durchquertes D von Digesta. Die mittelalterlichen Juristen hatten in der Tat erstaunliche Textkenntnisse. So wurden die Titel und Fragmente der Digesten nicht mit Zahlen, sondern mit der Titelrubrik und den Anfangsworten des Fragments bezeichnet. Das Buch wurde gar nicht genannt. Von dieser umfangreichen Kenntnis des Digestentextes folgt die Redewendung Etwas aus dem ff kennen.
Der Begriff „aus dem efef“ kommt aus dem Lateinischen, und zwar „ex forma, ex functione“. Jemand beherrscht etwas aus dem efef, wenn er es nicht nur der Form nach erklären, sondern auch der Funktion nach bedienen kann.
Literatur
Felix Farrell, Aus dem Effeff ... (108 Seiten).
Alfred Söllner, Einführung in die Römische Rechtsgeschichte, 4. Auflage, München, 1989, Seite 140.
Hermann Schmid Lingua Latina 'ex efef' (e forma, e functione). Wortverzeichnis. Intensivkurs Latinum.
2006-08-29 06:31:59
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answer #1
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answered by Don_Isidoro® 7
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