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Ich habe bis jetzt noch kein Bild von sagen wir mal von einem Grippe-Virus gesehen. Gibt es irgendwo Bilder von unterschiedlichen Viren mit "Namen"?

2006-08-28 22:54:31 · 4 antworten · gefragt von firstsledge 2 in Wissenschaft & Mathematik Biologie

4 antworten

Hier gibts eine Menge Bilder:
http://images.google.at/images?q=Virus&hl=de&btnG=Bilder-Suche

2006-08-28 22:58:44 · answer #1 · answered by lacy48_12 7 · 3 2

Das Tabakmosaikvirus wirst Du in jedem Bilogie-, Biochemie-, oder medizinischen Buch finden.

2006-08-29 07:11:50 · answer #2 · answered by ChacMool 6 · 1 0

Ja die gibt es! Die berühmtesten sind Fotos von Bakteriophagen, , zb T4, bakterienfressende Viren. Foto siehe link

gib mal bei goggle bakteriophagen +fotos ein...830 Treffer

2006-08-29 08:44:03 · answer #3 · answered by Michael K. 7 · 1 2

Zu denn Bilder noch etwas in Textform

Als Virus (Singular: das Virus, umgangssprachlich auch: der Virus; Plural: Viren; von lat. virus „Schleim, Saft, Gift“) bezeichnet man in der Biologie genetische Elemente in Form von Nukleinsäuren, die als Fremdbestandteile in Zellen von Lebewesen („Wirtszellen“) unabhängig von deren eigenen Nukleinsäuren mit Hilfe der Replikationseinrichtungen dieser Zellen repliziert werden. Virus-Nukleinsäuren sind entweder Desoxyribonukleinsäuren (DNA) oder Ribonukleinsäuren (RNA). Bestimmte Viren befallen Zellen von Pflanzen, Tieren inklusive Menschen, Pilzen oder anderen Eukaryoten. Viren, die Bakterien als Wirte nutzen, werden Bakteriophagen genannt. Eine typische Virusinfektion bei Säugetieren ist eine zyklische Allgemeininfektion oder eine Lokalinfektion an den Atemwegen oder am Darm.

West-Nil-VirusInhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Schreibweise der Virusarten
2 Merkmale
2.1 Lebewesen?
3 Entwicklung
4 Verschiedene Virentypen
4.1 Behüllte Viren
4.2 Unbehüllte Viren
5 Vermehrung
6 Variabilität
7 Anpassung
8 Virologie
9 Humanpathogene Viren und Viruskrankheiten beim Menschen
9.1 Behüllte Viren
9.1.1 Doppelsträngige DNA-Viren = dsDNA
9.1.2 Einzel(+)-Strang-RNA-Viren = ss(+)RNA
9.1.3 Einzel(−)-Strang-RNA-Viren = ss(−)RNA
9.2 Unbehüllte Viren
9.2.1 Doppelsträngige DNA-Viren = dsDNA
9.2.2 Einzelsträngige DNA-Viren = ssDNA
9.2.3 Doppelsträngige RNA-Viren = dsRNA
9.2.4 Einzel(+)-Strang-RNA-Viren = ss(+)RNA
10 Therapie mit Viren
11 Problem der Entwicklung antiviraler Medikamente
12 Kontroversen
13 Siehe auch
14 Literatur
15 Weblinks




Schreibweise der Virusarten [Bearbeiten]
Der offizielle internationale, wissenschaftliche Name eines Virus ist die englischsprachige Bezeichnung, nach der sich stets auch die international gebräuchliche Abkürzung richtet, wie bei Lagos bat virus (LBV). Diese Abkürzung wird unverändert auch im Deutschen verwendet. Folgerichtig lautet die Abkürzung für die deutsche Virusbezeichnung Lagos-Fledermaus-Virus ebenfalls LBV. In den englischen Virusnamen wie zum Beispiel bei West Nile virus werden normalerweise keine Bindestriche benutzt und das Wort Virus im Unterschied zum Deutschen kleingeschrieben. Der Bindestrich taucht im Englischen nur bei Adjektiven auf, also bei Tick-borne encephalitis virus oder Avian encephalomyelitis-like virus.

In der Deutschen Sprache werden die Namen der einzelnen Virusarten jedoch immer mit Bindestrich geschrieben, also West-Nil-Virus, Hepatitis-C-Virus, Humanes-Herpes-Virus, Lagos-Fledermaus-Virus, Europäisches-Fledermaus-Lyssa-Virus und so weiter. Zusätzliche Nummern bei einzelnen Subtypen werden jedoch im Englischen wie auch im Deutschen nicht mit einem Bindestrich angebunden, wie bei Europäisches-Fledermaus-Lyssa-Virus 1 (EBLV 1), Herpes-simplex-Virus 1 (HSV 1), Humanes-Herpes-Virus 1 (HHV 1) und bei anderen.

Der männliche Artikel ("der Virus" anstelle von "das Virus") ist indes nur in bezug auf Computerviren korrekt.


Merkmale [Bearbeiten]
Aufbau von VirionenViren kommen sowohl als Nukleinsäure in den Wirtszellen als auch als freie Partikel außerhalb von Zellen vor. Letztere Erscheinungsform ist für ihre Verbreitung geeignet.

Ein Viruspartikel außerhalb von Zellen bezeichnet man als Virion (Plural Viria, Virionen). Virionen bestehen aus einem Nukleinsäuremolekül, das im Gegensatz zur Virenform von einer Proteinhülle (Kapsid) umgeben ist. Das Proteinkapsid kann unterschiedliche Form haben, zum Beispiel ikosaederförmig, isometrisch, helikal, geschossförmig.

Bei einigen Virenarten besitzen die Virionen außer einer Proteinhülle noch weitere äußere Bestandteile, zum Beispiel eine Lipoproteinhülle. Solche Viren, die dann vorübergehend bis zum Beginn der Replikationsphase auch eine Lipoproteinhülle aufweisen, werden behüllt genannt. Viren ohne diese Lipoproteinhülle bezeichnet man als unbehüllt. Virionen hingegen sind also immer behüllt, manchmal jedoch doppelt, mit einer Lipoproteinhülle zusätzlich zum Kapsid.

Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel, denn ihnen fehlen sowohl Ribosomen wie auch Mitochondrien. Daher können sie selbst allein keine Proteine herstellen, keine Energie erzeugen und sich auch nicht selbst replizieren. Im Wesentlichen ist ein Virus also eine Nukleinsäure, auf der die Informationen zur Steuerung des Stoffwechsels einer Wirtszelle enthalten sind, insbesondere zur Replikation der Virus-Nukleinsäure und zur weiteren Ausstattung der Viruspartikel (Virionen). Wenn Viren einmal ihre Wirtszellen verlassen haben, stellen sie in der Regel rasch jegliche Aktivität ein.

Viren sind deutlich kleiner als Bakterien, jedoch etwas größer als Viroide. Unterscheidbare Variationen von Viren nennt man Serotypen.


Lebewesen? [Bearbeiten]
Ob Viren als Lebewesen bezeichnet werden können, ist abhängig von der Entscheidung für eine der unterschiedlichen Definitionen von Leben (siehe unten: Kontroversen). Eine einzige, unwidersprochene und damit allgemein anerkannte Definition diesbezüglich gibt es bislang nicht. Daher findet sich auch unter Wissenschaftlern keine Einigkeit in der Beantwortung dieser Frage. Hinsichtlich der Einordnung von Viren zu den Parasiten bestehen ebenfalls verschiedene Ansichten. Ein Teil der Wissenschaftler betrachtet sie als solche, da sie einen Wirtsorganismus infizieren, um seinen Stoffwechsel für ihre eigene Vermehrung zu benutzen. Diese Forscher definieren also Viren als obligat intrazelluläre Parasiten (Lebensform, die zwangsläufig nur innerhalb einer Zelle ein Parasit ist), die aus einem Genom, einem Kapsid und eventuell einer Membranhülle bestehen und zur Replikation eine Wirtszelle benötigen. Das bedeutet, dass Viren zwar spezifische genetische Informationen besitzen, aber nicht den für ihre Replikation notwendigen Synthese-Apparat.


Entwicklung [Bearbeiten]
Viren sind vermutlich später als andere Lebewesen (falls man Viren zu den Lebewesen zählt) entstanden, da sie auf letztere angewiesen sind. Entstehungsmechanismen lassen sich im Zusammenhang mit Plasmiden oder Transposonen verstehen. Für eine späte Entstehung spricht auch, dass Viren, die Eukaryoten befallen, das alternative Splicing der Eiweißsynthese nutzen. Dementsprechend besitzt ihr Erbgut variante Introns und Exons.


Verschiedene Virentypen [Bearbeiten]
Die Größe von Viren liegt zwischen 10 nm und 400 nm. Damit sind fast alle Viren nur unter dem Elektronenmikroskop erkennbar. Eine Ausnahme bilden Pockenviren, die unter dem Lichtmikroskop als kleine Partikel sichtbar werden, ebenso das erst 2003 entdeckte Mimivirus, mit 400 nm (eine Untersuchung von 2004 nennt den Wert 800 nm) das größte bisher bekannte Virus. Zum Vergleich: Tabakmosaikvirus (300 nm), Bakteriophagen (200 nm), Herpesviren (200 nm), Masernviren (180 nm), Tollwutviren (180 nm), Grippeviren (100 nm), Adenoviren (90 nm), Rötelnviren (80 nm) und Poliovirus (25 nm). Die Struktur der Proteinhülle, und damit die Virusart, kann u. a. nach Kristallisation durch Röntgenbeugung entschlüsselt werden. Das Gewicht bei Viren der Pockenschutzimpfung beträgt nach einer Messung amerikanischer Forscher 10 fg. Es ist allerdings noch (2005) umstritten, ob es sich um einen Virus oder eine höhere Stufe von Leben handelt.

Nach ihrer Erbinformation unterscheidet man zwischen DNA-Viren und RNA-Viren. Die für den Menschen sehr bedeutenden Retroviren, wie beispielsweise HIV, sind RNA-Viren. Die Erbinformation kann einzelsträngig oder doppelsträngig, segmentiert oder unsegmentiert, und linear oder zirkular sein.


Behüllte Viren [Bearbeiten]
Die Lipidhülle stammt von der Wirtszelle und dient zur Tarnung vor dem Immunsystem. Umhüllte Viren sind besser geeignet, chronische oder latente Infektionen hervorzurufen (wie zum Beispiel HIV, chronische Hepatitis B, C oder D, oder Herpes). Sie werden aber leicht deaktiviert, wenn die Hülle austrocknet oder chemisch durch Seife oder Gallensäuren angegriffen wird. Deshalb werden umhüllte Viren meist durch Tröpfcheninfektion übertragen und infizieren dann den Atemtrakt (Lokalinfektion). Manche erzeugen von dort aus auch eine zyklische Allgemeininfektion (Kinderkrankheiten: Masern, Mumps, Röteln, Ringelröteln, Drei-Tage-Fieber, Windpocken). Manche werden sogar nur durch mehr oder weniger direkten Blutkontakt übertragen. Dabei spielt dann auch die Replikationsrate eines Virus (Viruslast), also die Zahl der Kopien pro Milliliter Blut, eine Rolle. Hepatitis B ist ein sehr stark replizierendes Virus, hier können Blutspritzer auf der scheinbar intakten Haut genügen, um durch Mikro-Läsionen einzudringen. HIV wird hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen. Bei Hepatitis C dagegen ist selbst das sehr selten, es wird unter anderem durch infizierte Spritzen übertragen.


Unbehüllte Viren [Bearbeiten]
Hüllenlose Viren können sehr umweltstabil sein und sowohl Austrocknung als auch Desinfektionsmittel überstehen. Hygienische Maßnahmen, wie beispielsweise Händewaschen oder Putzen, dienen hier eher dazu, möglichst viele Viren wegzuschwemmen. Teilweise lässt sich Übertragung innerhalb eines Haushalts aber kaum vermeiden. Hüllenlose Viren werden deshalb leicht per Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion übertragen und infizieren den Darm, meist als Lokalinfektion, seltener als zyklische Allgemeininfektion (zum Beispiel Poliovirus). Sie bleiben nicht chronisch.

Siehe auch: Virusklassifikation und Virus-Taxonomie


Vermehrung [Bearbeiten]
Ein Virus selbst ist zu keinen Stoffwechselvorgängen fähig, daher braucht es Wirtszellen zur Fortpflanzung. Der Replikationszyklus eines Virus beginnt im Allgemeinen, wenn sich ein Virion an eine Wirtszelle anheftet (Adsorption) und sein Erbmaterial, die Nukleinsäure, ins Zellinnere bringt (Injektion). Wenn das Virion vollständig von der Zelle aufgenommen wird, muss es vor der Replikation erst von seinen Hüllen befreit werden (uncoating). Das Erbmaterial des Virus, seine Nukleinsäure, wird anschließend in der Wirtszelle vervielfältigt und die Hüllproteine sowie gegebenenfalls weitere Bestandteile der Virionen werden anhand der Gene des Virusgenoms ebenfalls von der Wirtszelle synthetisiert (Replikation). So können in der Zelle neue Viren gebildeten werden, die als Virionen freigesetzt werden, indem entweder die Zellmembran aufgelöst wird (Zell-Lyse, lytische Virusvermehrung), oder indem sie ausgeschleust (sezerniert) werden (Virusknospung, budding), wobei Anteile der Zellmembran als Bestandteil der Virushülle mitgenommen werden.

Eine weitere Möglichkeit ist der Einbau des Virus-Genoms in das des Wirtes. Dies ist der Fall bei temperenten Viren, wie zum Beispiel dem Phagen Lambda.

Die Auswirkung der Virusvermehrung auf die Wirtszelle nennt man Zytopathischer Effekt. Es gibt verschiedene Arten des zytopathischen Effekts: Zelllyse, Pyknose (Polioviren), Zellfusion (Masernvirus, HSV, Parainfluenzavirus), intranucleäre Einschlüsse (Adenoviren, Masernvirus), intraplasmatische Einschlüsse (Tollwutvirus, Pockenvirus)


Variabilität [Bearbeiten]
Höher organisierte Lebewesen haben per Rekombination bei der geschlechtlichen Fortpflanzung eine sehr effektive Möglichkeit der genetischen Variabilität besonders in Richtung einer Umweltanpassung und damit Weiterentwicklung ihrer jeweiligen Art entwickelt. Virionen beziehungsweise Viren zeigen als überdauerungsfähige Strukturen, die für ihre Vermehrung und damit auch Ausbreitung auf lebende Wirte angewiesen sind, ohne geschlechtliche Fortpflanzung allein mit ihrer Mutationsfähigkeit eine mindestens ebenbürtige Möglichkeit für eine genetische Variabilität.

Dabei ist es dann letztlich unerheblich, dass diese Mutationen im Genom der Viren im Grunde zuerst auf Kopierfehler während der Replikation innerhalb der Wirtszellen beruhen. Was zählt, ist allein der daraus für die Arterhaltung resultierende positive Effekt der extremen Steigerung der Anpassungsfähigkeit. Während Fehler dieser Art zum Beispiel bei einer hochentwickelten Säugetierzelle zum Zelltod führen können, beinhalten sie für Viren sogar einen großen Selektionsvorteil (siehe dazu Evolution).

Kopierfehler bei der Replikation drücken sich in Punktmutationen, also im Einbau von falschen Basen an zufälligen Genorten aus. Da Viren im Gegensatz zu den höherentwickelten Zellen nur über wenige oder gar keine Reparaturmechanismen verfügen, werden diese Fehler nicht korrigiert.

Sonderformen der genetischen Veränderung bei Viren werden beispielsweise bei den Influenza-Viren mit den Begriffen Antigendrift und Antigenshift (genetische Reassortierung) dort genau beschrieben.


Anpassung [Bearbeiten]
Unabhängig von den bislang unentschiedenen Gesichtspunkten passen sich Viren im Laufe der Evolution einem speziellen Lebewesen oder auch mehreren Arten als seinem Wirt zunehmend an, um ihn nicht durch die Krankheitsfolgen zum eigenen Nachteil zu zerstören. Durch diese Anpassung wird die entsprechende Art zu seinem Reservoirwirt beziehungsweise Hauptwirt. Die Schädigung seines Reservoirwirts ist für ein Virus selbstverständlich kein erwünschter Effekt, da er zur eigenen Vermehrung auf diesen angewiesen ist. Die dennoch beim Reservoirwirt ausgelösten Symptome sind Nebeneffekte der Infektion, also im Grunde nicht beabsichtigt und eher als ein Unfall anzusehen.

Ist ein Virus besser an seinen Wirt angepasst, ist also seine Chance größer, sich weiter zu verbreiten, denn von einem solchen Virus wird der Wirt nicht mehr so häufig im Verlauf einer akuten Krankheitsphase getötet. Für den Fall, dass der Wirt nunmehr nicht sofort wirksame Antikörper entwickelt, welche das Virus abtöten, kann das Virus den Wirt viel länger für seine eigene Vermehrung benutzen, wobei es hiermit die sogenannte Infect and persist-Strategie anwendet.

Ein an einen bestimmten Organismus noch nicht oder nur wenig angepasstes Virus verfolgt dagegen die sogenannte Hit and Run-Strategie, bei der der infizierte Organismus auch im Verlauf einer akuten Krankheitsphase meist getötet wird. Allerdings wird diese Strategie auch von an den Wirt besser angepassten Viren angewendet, gegen die der Wirt sehr schnell Antikörper entwickelt, welche das Virus eliminieren. Entscheidend zur Definition einer "Hit and run"-Infektion ist allein, dass ein Wirt den betreffenden Viren nur während einer sehr kurzen Zeit für die Vermehrung (Replikation) zur Verfügung steht und auch nur einmal von der selben Virusart, beziehungsweise dem selben Virusstamm oder Subtyp infiziert werden kann.

An der Höhe der Letalität der von einem bestimmten Virus bei einem infizierten Organismus ausgelösten Erkrankung kann man demnach erkennen, ob das Virus sich schon an diesen Organismus - und dieser eventuell auch an das entsprechende Virus - angepasst hat oder nicht. Deshalb können aus menschlicher Sicht auch alle Viren dahingehend unterteilt werden, ob sie sich schon an den Menschen (und der Mensch vielleicht auch an sie) angepasst haben und er daher auch für sie ein Reservoirwirt darstellt oder nicht.

Zu den an den Menschen angepassten Viren zählt man beispielsweise die Humanen-Papilloma-Viren, die Herpes-simplex-Viren, das Epstein-Barr-Virus und alle Erkältungsviren.
Zu den noch nicht an den Menschen angepassten Viren gehören unter anderm das Marburg-Virus, die Ebola-artigen Viren, das Mokola-Virus (siehe auch: Tollwut) und das Humane-Immunodefizienz-Virus HIV (siehe auch: AIDS).

Virologie [Bearbeiten]
Die Virologie (von lateinisch virus „Gift“ und griechisch logos „Lehre“) beschäftigt sich mit Viren, deren Eigenschaften und Vermehrung, sowie mit der Prävention und Behandlung von Viruserkrankungen.

Die erste bekannte Anwendung des Wissens über Viren findet sich bereits 1000 Jahre v. Chr. in China. Dort wurde der Schorf der Wunden von Pockenkranken, welche die Krankheit überlebt hatten, zu Staub gemahlen und inhaliert, um vor Pocken zu schützen (impfen). Im Jahre 1796 benutzte Edward Jenner ein ähnliches Verfahren, um den 8-jährigen James Phipps gegen Pocken zu impfen.

Die moderne Virologie nutzt vor allem molekularbiologische und molekulargenetische Untersuchungsverfahren und beschäftigt sich mit der Gestalt und Größe, dem Aufbau, der chemischen Zusammensetzung und dem Nachweis von Viren, des weiteren mit ihrer Vermehrung, ihrer Übertragung und ihren krankheitsauslösenden Eigenschaften. Erforscht werden auch die Wechselwirkungen der Viren mit ihren Wirtszellen. Die Virologie versucht ferner, die Vielzahl der existierenden Viren zu klassifizieren.

Siehe auch: Virusinfektion - Virostatikum - Prion


Humanpathogene Viren und Viruskrankheiten beim Menschen [Bearbeiten]
Beim Menschen können eine Vielzahl von Krankheiten durch Viren verursacht werden. Allein diese humanpathogenen Viren sind hier hinsichtlich Genom und Behüllung klassifiziert und in ihrer Taxonomie nach ICTV aufgelistet.


Behüllte Viren [Bearbeiten]

Doppelsträngige DNA-Viren = dsDNA [Bearbeiten]
Familie Poxviridae
Unterfamilie Chordopoxvirinae
Gattung Orthopoxvirus
Orthopox-Variola-Virus = Pockenvirus – Pocken
Orthopox-Alastrim-Virus – Weiße Pocken
Gattung Parapoxvirus
Parapox-Ovis-Virus = Orf-Virus – Orf = Schafpocken, bei Tieren, auf den Mensch übertragbar
Gattung Molluscipoxvirus
Molluscum-Contagiosum-Virus – Dellwarze (Molluscum contagiosum)
Familie Herpesviridae
Unterfamilie Alphaherpesvirinae
Gattung Simplexvirus
Herpes-simplex-Virus 1 (HSV 1) = Humanes-Herpes-Virus 1 (HHV 1) – Herpes simplex, Herpes labialis, Stomatitis aphtosa
Herpes-simplex-Virus 2 (HSV 2) = Humanes-Herpes-Virus 2 (HHV 2) – Herpes simplex, Herpes genitalis
Herpes-B-Virus = (Herpesvirus simiae)
Gattung Varicellovirus
Varizella-Zoster-Virus (VZV) = Humanes-Herpes-Virus 3 (HHV 3) – Windpocken = Varizellen (Herpes zoster), Gürtelrose
Pseudowut-Virus – Juckseuche = Tollkrätze, bei Tieren, auf den Menschen übertragbar!
Unterfamilie Betaherpesvirinae
Gattung Cytomegalovirus
Humanes-Zytomegalie-Virus = Humanes-Cytomegalie-Virus (HCMV) = Humanes-Herpes-Virus 5 (HHV 5) – Zytomegalie
Gattung Reseolovirus
Humanes-Herpes-Virus 6 (HHV 6) – Drei-Tage-Fieber
Humanes-Herpes-Virus 7 (HHV 7) – Drei-Tage-Fieber
Unterfamilie Gammaherpesvirinae
Gattung Lymphocryptovirus
Epstein-Barr-Virus (EBV) = Humanes-Herpes-Virus 4 (HHV 4) – Pfeiffer'sches Drüsenfieber, Burkitt-Lymphom
Gattung Rhadinovirus
Humanes-Herpes-Virus 8 (HHV 8) – Kaposi-Sarkom
Familie Hepadnaviridae
Gattung Orthohepadnavirus
Hepatitis-B-Virus (HBV) – Hepatitis B

Einzel(+)-Strang-RNA-Viren = ss(+)RNA [Bearbeiten]
Familie Togaviridae
Gattung Alphaviren – Erreger von Arbovirosen
Chikungunya-Virus (CHIKV) - Chikungunya-Fieber
O'nyong'nyong-Virus (ONNV) - O´nyong-nyong-Fieber
Gattung Rubiviren
Rubivirus = Rötelvirus = Rubellavirus – Röteln
Familie Flaviviridae
Gattung Hepacivirus
Hepatitis-C-Virus (HCV) – Hepatitis C
GB-Virus-C (ohne Krankheitswert)
Gattung Flavivirus
West-Nil-Virus – West-Nil-Fieber
Dengue-Virus – Dengue-Fieber
Gelbfieber-Virus – Gelbfieber
Louping-ill-Virus – Louping-ill-Enzephalitis
St.-Louis-Enzephalitis-Virus – St.-Louis-Enzephalitis
Japan-B-Enzephalitis-Virus – Japanische Enzephalitis
Powassan-Virus – Powassan-Enzephalitis
RSSE-Virus – RSSE = Russian-Spring-Summer-Enzephalitis
FSME-Virus – FSME = Frühsommer-Meningoenzephalitis
Familie Coronaviridae – Magen-Darm-Entzündungen
Gattung Coronavirus
SARS-assoziiertes-Corona-Virus (SARS-CoV) – SARS = atypische Lungenentzündung = (Pneumonie).
Humanes-Corona-Virus 229E (HCoV 229E) – Erkältung
Humanes-Corona-Virus OC43 (HCoV OC43) – Erkältung
Gattung Torovirus – Gastroenteritis
Familie Retroviridae = Einzel(+)-Strang-RNA-Viren mit dsDNA-Zwischenstufe:
Unterfamilie Orthoretrovirinae
Gattung Deltaretrovirus
Humanes-T-Zell-lymphotropes-Virus Typ I (HTLV-I) - Leukämie
Humanes_T-Zell-lymphotropes_Virus Typ II (HTLV-III) - Leukämie
Gattung Lentivirus
Humanes-Immundefizienz-Virus Typ 1 (HIV-1) – AIDS
Humanes-Immundefizienz-Virus Typ 2 (HIV-2) – AIDS

Einzel(−)-Strang-RNA-Viren = ss(−)RNA [Bearbeiten]
Familie Arenaviridae
Gattung Arenavirus
Lassa-Virus – Lassa-Fieber
lymphozytäre-Chorio-Meningitis-Virus (LCMV) – Choriomeningitis
Tacaribe-Virus
Junin-Virus – Junin-Fieber (argentinisches hämorrhagisches Fieber)
Machupo-Virus – Machupo-Fieber (bolivianisches hämorrhagisches Fieber)
Familie Bornaviridae
Gattung Bornavirus
Virus der Borna´schen Krankheit – beim Pferd, vielleicht auch auf den Menschen übertragbar – Affektive Störungen
Familie Bunyaviridae – Erreger von Arbovirosen
Gattung Orthobunyavirus
Bunyamwera-Virus (Serogruppe)
California-Encephalitis-Virus (Serogruppe) – Encephalitis
Gattung Phlebovirus
Rift-Valley-Fieber-Virus – 3 Subtypen, Rift-Tal-Fieber
Sandmückenfieber-Virus - Sandfly fever = Sandmückenfieber
Subtyp Toscana-Virus - Pappataci-Fieber
Gattung Nairovirus
Krim-Kongo-Fieber-Virus (Serogruppe):
Subtyp Krim-Kongo-hämorrhagisches-Fieber-Virus - Krim-Kongo-Fieber
Subtyp Hazara-Virus
Subtyp Khasan-Virus
Gattung Hantavirus
Hantaan-Virus (4 Subtypen) hämorrhagisches Fieber, Nephritis
Seoul-Virus (Serogruppe) hämorrhagisches Fieber
Prospect-Hill-Virus (2 Subtypen) hämorrhagisches Fieber
Puumala-Virus (Serogruppe)- hämorrhagisches Fieber, Pneumonie, Nephritis
Dobrava-Belgrad-Virus – hämorrhagisches Fieber
Tula-Virus – hämorrhagisches Fieber
Sin-Nombre-Virus (Serogruppe) – hämorrhagisches Fieber mit schwerem Lungenödem
Familie Filoviridae
Gattung Marburg-Virus
Lake-Victoria-Marburgvirus (Serogruppe) – Marburg-Fieber (hämorrhagisches Fieber)
Gattung Ebolavirus
Zaire-Ebolavirus (Serogruppe) - Ebola (hämorrhagisches Fieber)
Sudan-Ebolavirus – Ebola (hämorrhagisches Fieber)
Côte d'Ivoire-Ebolavirus – Ebola (hämorrhagisches Fieber)
Familie Orthomyxoviridae
Gattung Influenzavirus A – Influenza (Grippe)
Influenzavirus A-Variante (H1N1) – Influenza (Grippe)
Influenzavirus A-Variante (H3N2) – Influenza (Grippe)
(aviäres) Influenzavirus-A-Variante (H5N1), hoch pathogenes aviäres Influenzavirus (HPAIV) – Vogelgrippe, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar, aber nicht von Mensch zu Mensch.
Gattung Influenzavirus B – Influenza (Grippe)
Influenzavirus B/Victoria-Linie – Influenza (Grippe)
Influenzavirus B/Yamagata-Linie – Influenza (Grippe)
Gattung Influenzaviren C – Influenza (Grippe)
Familie Paramyxoviridae
Unterfamilie Paramyxovirinae
Gattung Avulavirus
Parainfluenzavirus (1, 3) – Parainfluenza
Gattung Morbillivirus
Masernvirus – Masern
Gattung Rubulaviren
Parainfluenzavirus (2, 4) – Parainfluenza
Mumpsvirus – Mumps
Unterfamilie Pneumovirinae
Gattung Pneumovirus
Respiratory-Syncytical-Virus (RSV) – Atemwegsinfektion
Gattung Metapneumovirus
Humanes Metapneumovirus (HMPV) – Atemwegsinfektion
Familie Rhabdoviridae
Gattung Vesiculovirus
Vesicular-Stomatitis-Indiana-Virus (VSV) – Stomatitis vesicularis (Mundschleimhautentzündung mit Bläschenbildung) bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar
Gattung Lyssavirus
Rabiesvirus (RABV) (ehemals Genotyp 1) = Tollwutvirus – Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar
Mokola-Virus (MOKV) (ehemals Genotyp 3) – Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar
Duvenhage-Virus (DUVV) (ehemals Genotyp 4) – Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar
Europäisches-Fledermaus-Lyssa-Virus 1 + 2 (EBLV 1, 2) (ehemals Genotypen 5 und 6) – Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar
Australisches-Fledermaus-Lyssa-Virus (ABLV) (ehemals Genotyp 7) – Tollwut, bei Tieren, auch auf den Mensch übertragbar

Unbehüllte Viren [Bearbeiten]

Doppelsträngige DNA-Viren = dsDNA [Bearbeiten]
Adenoviridae
Humane Adenoviren A-F (51 Subtypen) – Schnupfen, Erkältungen, Durchfall
Papovaviridae
Papovaviren
Humane-Papilloma-Viren
diverse Humane-Papilloma-Viren (HPV) – Warzen
Kondyloma-Virus 6 (HPV 6) – Feigwarzen
Kondyloma-Virus 11 (HPV 11) – Feigwarzen
Humanes-Papilloma-Virus 16 /18 /30 … (HPV 16 /18 /30 …) – Zervixkarzinom = Gebärmutterhalstumor/ -Krebs
Polyomaviren

Einzelsträngige DNA-Viren = ssDNA [Bearbeiten]
Parvoviridae
Parvovirinae
Dependovirus
Adenoassoziiertes-Virus 2 (AAV 2)
Adenoassoziiertes-Virus 3 (AAV 3)
Adenoassoziiertes-Virus 5 (AAV 5)
Erythrovirus
Parvovirus B19 – Ringelröteln

Doppelsträngige RNA-Viren = dsRNA [Bearbeiten]
Reoviren
Rotaviren – Gastroenteritis = Durchfall
Orbiviren
Colorado-Tick-Virus – Colorado-Tick-Fieber
Epizootic hemorrhagic disease virus (EHDV) - Enzootische Hämorrhagie der Hirsche

Einzel(+)-Strang-RNA-Viren = ss(+)RNA [Bearbeiten]
Picornaviridae
Rhinoviren
Humanes-Rhino-Virus (HRV), 1A, 1B-100 – Schnupfen, Erkältungen
Aphthoviren
Maul-und-Klauenseuche-Virus – Maul- und Klauenseuche beim Tier, auch in milder Form auf den Menschen übertragbar
Enteroviren
Poliovirus (1–3) – Kinderlähmung
Coxsackie-Virus-A 1-22,24 (CVA 1-22,24) Erkältungen, virale Meningitis, Myokarditis
Coxsackie-Virus-B 1-6 (CVB 1-6) – Erkältungen, virale Meningitis, Myokarditis
Echoviren – Erkältungen, Gastroenteritis = Durchfall, Meningoenzephalitis
Humane Enteroviren – Erkältungen, Gastroenteritis = Durchfall
SVD-Viren (Vesikuläre Schweinekrankheit)
Cardioviren
Enzephalo-Myocarditis-Virus (EMCV) – Enzephalomyocarditis
Mengo-Virus – Enzephalomyocarciitis
Theiler-Murines-Enzephalomyelitis-Virus (TMEV) – Enzephalomyelitis
Vilyuisk-Humanes-Enzephalomyelitis-Virus (VHEV) – Enzephalomyelitis
Hepatoviren
Hepatitis-A-Virus (HAV) – Hepatitis A
Hepeviridae
Hepevirus
Hepatitis-E-Virus (HEV) Hepatitis E
Caliciviridae
Caliciviren
SRSV = small rounded structured viruses
Norwalk-Virus – Gastroenteritis = Durchfall
Noroviren – Gastroenteritis = Durchfall
Sapoviren – Gastroenteritis = Durchfall
Vesiviren
Lagoviren
Astroviridae
Astroviren
Humanes-Astro-Virus – Gastroenteritis = Durchfall

Hinsichtlich der von tierpathogenen Viren bei Tieren verursachten Erkrankungen siehe beispielsweise unter Maul- und Klauenseuche, Stomatitis vesicularis, Blauzungenkrankheit, Rinder-, Schweine-, Hühnerpest und Tollwut

Hinsichtlich der von pflanzenpathogenen Viren bei Pflanzen verursachten Erkrankungen siehe beispielsweise unter Blattrollkrankheit


Therapie mit Viren [Bearbeiten]
Aktuell wird verstärkt an Therapien geforscht, bei denen Viren zur Heilung von Krankheiten eingesetzt werden. Diese Forschungen konzentrieren sich hierbei vor allem auf zwei Bereiche, einmal die Bekämpfung von Tumoren und zum anderen wird versucht, antibiotikaresistente Bakterien durch die Viren abzutöten.

In der Forschung zur Bekämpfung von Krebs werden vor allem adeno-assoziierte Viren eingesetzt. Das Grundprinzip dieser Therapie ist, dass die verwendeten (harmlosen) Viren als spezifischen Wirt die Tumorzellen haben. Sind die Tumorzellen dann mit diesen infiziert, vermehren sich die Viren in den Tumorzellen und zerstören sie dabei (siehe lytische Vermehrung von Viren). Durch die Vermehrung der Viren wird der Vorgang der Infizierung der restlichen Tumorzellen beschleunigt. Die bisher durchgeführten Tests sind positiv verlaufen.

Das Grundprinzip bei der Bekämpfung von resistenten Bakterien ist das gleiche, nur dass hier eben Bakteriophagen verwendet werden, welche die Bakterien als spezifischen Wirt erkennen. Auch hier sind erste Tests erfolgreich verlaufen.


Problem der Entwicklung antiviraler Medikamente [Bearbeiten]
Da Viren beziehungsweise Vironen im Gegensatz zu Bakterien keine Zellen sind, können sie auch nicht wie solche abgetötet werden. Es ist lediglich möglich, eine virale Infektion und die Virusvermehrung zu be- oder zu verhindern. Besonders die biochemischen Vermehrungsabläufe können von Virusart zu Virusart sehr unterschiedlich sein, was die Findung eines hemmenden oder unterbindenden Wirkstoffes erschwert. Da die Vermehrung der Viren im Inneren von normalen Zellen stattfindet und dort sich sehr eng an die zentralen biochemischen Zellmechanismen ankoppelt, müssen die in Frage kommenden antiviralen Wirkstoffe entweder das Eindringen der Virionen in die Wirtszellen verhindern, oder in den Zellstoffwechsel zum Nachteil der Virusvermehrung eingreifen, oder nach einer möglichen Virusvermehrung in den Zellen das Austreten der neuen Viren aus den Zellen unterbinden. Aber andererseits dürfen diese gesuchten Wirkstoffe jedoch auch keine extreme Gefahr für den Körperstoffwechsel, den Zellverband und / oder den internen Zellstoffwechsel insgesamt darstellen, da sonst nicht nur beispielsweise die Virusvermehrung in den Zellen zum Erliegen kommt, sondern schlimmstenfalls auch das (Zell-)Leben des gesamten behandelten Organismus. Deshalb sind die bisher entwickelten antiviralen Medikamente auch sehr oft mit schweren Nebenwirkungsrisiken verbunden. Es handelt sich also alles in allem um eine äußerst schwierige Gratwanderung, welche die Medizin bislang meist vor eine schier unlösbare Aufgabe stellte. Verschärft wird dieses Problem außerdem durch eine immer mögliche und in der Regel auch stattfindende Resistenzentwicklung von Seiten der zu bekämpfenden Viren gegenüber einem einmal gefundenen, brauchbaren Wirkstoff, zu der sie auf Grund ihres extrem schnell ablaufenden Vermehrungszyklus und der biochemischen Eigenart dieser Replikation erschreckend gut in der Lage sind.


Kontroversen [Bearbeiten]
Umstritten ist ein möglicher evolutionsgeschichtlicher Einfluss von Viren auf komplexe Organismen. Dieser ist in der Mikrobiologie unumstritten. Mechanistisch würde dadurch eine sprunghafte Evolution (sogenannter Punktualismus), ein Gegenkonzept zum Neodarwinismus (vertreten durch Richard Dawkins), logisch erscheinen. Eine empirische Beweisführung dürfte sich allerdings schwierig gestalten. Die Diskussion diesbezüglich wird in der wissenschaftlichen Gemeinschaft jedoch wenig eifrig geführt.

Wie schon oben dargestellt ist in der Wissenschaft weiterhin grundsätzlich umstritten, ob Viren Lebewesen sind oder nicht. Sie zeigen zwar Eigenschaften des Lebens, wie Vermehrung, Vererbung, Evolution und Kommunikation, jedoch fehlen ihnen die restlichen Lebensmerkmale wie eigenständige Vermehrung (sie brauchen Wirtszellen), eigener Stoffwechsel und Differenzierung. Eine Entscheidung in dieser Frage ist davon abhängig, welcher der verschiedenen Definitionen von Leben man den Vorzug gibt. Auch die Wissenschaft hat sich bislang nicht auf eine einzige, unwidersprochene und damit allgemein anerkannte Definition diesbezüglich einigen können.


Siehe auch [Bearbeiten]
Virologische Diagnostik





Literatur [Bearbeiten]
David M. Knipe, Peter M. Howley et al. (eds.): Fields´ Virology, (2 Bände) 4. Auflage, Philadelphia 2001 (Standardwerk der Virologie)
Stephen S. Morse, The Evolutionary Biology of Viruses. 1994, ISBN 0781701198
Falke, Dietrich; Bohl, Jürgen u.a.: Virologie am Krankenbett: Klinik, Diagnostik, Therapie. Heidelberg 1998. Mit Literaturangaben. ISBN 3-540-64261-7.
Modrow, Susanne; Falke, Dietrich; Truyen, Uwe: Molekulare Virologie. Eine Einführung für Biologen und Mediziner. Spektrum-Lehrbuch. Heidelberg, 1. Auflage 1997, 2. Aufl. Dezember 2002, ISBN 3-8274-1086-X. (mit Literaturangaben, englische Übersetzung 2006)
Hans W. Doerr, Wolfram H. Gerlich (eds.): Medizinische Virologie - Grundlagen, Diagnostik und Therapie virologischer Krankheitsbilder, Thieme 2002 ISBN 3131139617
Arnold J. Levine: Viren – Diebe, Mörder und Piraten. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
Walter Doerfler: Viren. Fischer Taschenbuch Verlag, 2002, ISBN 3-596-15369-7
Sven P. Thoms: Ursprung des Lebens. Fischer Taschenbuch Verlag, 2005, ISBN 3-5961-6128-2

2006-08-29 06:01:59 · answer #4 · answered by Don_Isidoro® 7 · 1 9

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