Geboren als Sohn von Barbara Bush und George H. W. Bush wuchs George W. zusammen mit vier jüngeren Geschwistern – Jeb, Neil, Marvin und Dorothy, – in Midland und Houston (Texas), auf. Eine weitere jüngere Schwester verstarb 1953 dreijährig an Leukämie.
Bush besuchte von 1961 bis 1964 die Phillips Academy, auf der auch sein Vater gewesen war, und studierte anschließend von September 1964 bis Mai 1968 Geschichte an der Yale University, wo er, ebenfalls wie sein Vater, Mitglied der Geheimgesellschaft Skull & Bones und des Studentenbundes Delta Kappa Epsilon war, dessen Präsident er im Oktober 1965 wurde. 1968 schloss er sein Studium an der Yale-Universität als Bachelor in Geschichte ab.
Anschließend verpflichtete er sich für sechs Jahre bei der Nationalgarde. Bei der Air National Guard in Texas wurde er Leutnant, Pilot und Führer einer Staffel F-102 Delta Daggers. Da die Nationalgarde vorwiegend im Inland eingesetzt wird, sah sich Bush später mit dem Vorwurf konfrontiert, einer Einberufung in die Army zuvorgekommen zu sein und sich damit einem Einsatz im Vietnam entzogen zu haben - er wurde draft dodger gescholten (ein sich der Einberufung Entziehender; vergleiche die deutschen Begriffe: Kriegsdienstverweigerer, Wehrdienstverweigerer), bei patriotischen US-Amerikanern alles andere als ein Ehrentitel. Dies war jedoch damals nicht nur unter Politikersöhnen eine durchaus verbreitete Praxis (sein Vater war damals Kongressabgeordneter im Repräsentantenhaus). Der Verdacht, Bush habe außerdem seine sich aus dem Dienst in der Nationalgarde ergebenden Pflichten nicht gewissenhaft erfüllt, hatte deshalb größeres politisches Gewicht. Auf Druck der Öffentlichkeit ließ er daher im Februar 2004 die Akten über diese Zeit für Untersuchungen freigeben.
Laura BushZwischen 1972 und 1975 besuchte er die Harvard Business School der Harvard-Universität, wo er den Titel (MBA) erwarb, eines Master of Business Administration. 1977 heiratete er Laura Welch. - Die Zwillingstöchter Jenna und Barbara Anita wurden 1981 geboren.
Seine Unternehmertätigkeit begann Bush 1978 in der Erdölförderindustrie mit der Gründung von Arbusto Energy, später in Bush Exploration umbenannt. Als Anfang der Achtziger Jahre die Ölpreise einbrachen, geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten und musste 1984 mit dem Ölunternehmen Spectrum 7 Energy Corp. fusionieren. Bush wurde Vorsitzender des Unternehmens. Als 1986 die Ölpreise erneut einbrachen, wurde es jedoch zahlungsunfähig und von Harken Energy Corp. aufgekauft. Bush wurde dadurch einer der Direktoren bei Harken.
1986 war auch in Bushs Privatleben das Jahr einer einschneidenden Veränderung. Im Alter von 40 Jahren konvertierte er von den Anglikanern zu den Methodisten, der Glaubensrichtung, der seine Frau angehört, um fortan als Wiedergeborener Christ völlig auf Alkohol zu verzichten. Seine Probleme im Umgang mit Alkohol waren schon 1976 aktenkundig geworden, als ihm in Maine wegen Trunkenheit am Steuer, zusammen mit seinem damaligen Berater Raphael Rosenast, befristet der Führerschein entzogen worden war und er sich einem strengen Entzug unterwerfen musste, der ihm sehr schwer fiel. Noch heute wird Bush mit dem Problem des Alkoholismus konfrontiert, da seine Tochter Jenna wiederholt auffällig wurde und betrunken ein Auto steuerte.
1988 war George W. Bush Mitglied des Wahlkampfteams seines Vaters bei der (schließlich gewonnenen) Präsidentschaftswahl. Anschließend erwarb er, gemeinsam mit nahen Freunden seines Vaters, das Baseballteam Texas Rangers, (sein Anteil betrug 5%). Er war bis zu seiner Wahl zum Gouverneur von Texas 1994 der Managing Partner des Teams. Mit dem Verkauf seines Anteils an den Texas Rangers 1998 verdiente Bush 15 Millionen Dollar. Kritiker traten danach auf den Plan, die gewisse, angeblich fragwürdigen Umstände dieser Wertsteigerung anprangerten.
Gouverneur von Texas
Die texanische Gouverneurswahl am 8. November 1994 konnte Bush gegen die demokratische Amtsinhaberin Ann Richards für sich entscheiden; dies wurde gemeinhin als Überraschung bewertet, da Texas als sichere Bastion der Demokraten galt und Ann Richards sich ebenso sicher noch am Wahlabend als Gewinnerin sah. Sein Wahlkampf wurde - wie alle nachfolgenden - von Karl Rove geplant. Um seine Position auch unter den demokratischen Wählern zu festigen, setzte Bush in seiner ersten Amtszeit auf weitgehende Kooperation mit dem politischen Gegner; so ernannte er einen Demokraten zu seinem Stellvertreter und stärkte diesem den Rücken, indem er sich beispielsweise für Gesetzesvorhaben der gegnerischen Fraktion im texanischen Parlament einsetzte.
1998 wurde er als texanischer Gouverneur wiedergewählt, sein Gegenkandidat war Garry Mauro. Bush war der erste seit 25 Jahren, dem dies gelang.
In seiner Amtszeit war Bush ein entschiedener Befürworter der Todesstrafe: 152 zum Tode Verurteilten verweigerte er während seiner Amtszeit die Begnadigung - ein Umstand, der bei den Gegnern der Todesstrafe im In- und Ausland wiederholt zu scharfer Kritik führte.
Der Wahlkampf 2000
Bush und SchröderIm Jahr 2000 wurde Bush zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner nominiert und trat unter dem Motto vom „mitfühlenden Konservatismus“ (compassionate conservatism) mit Dick Cheney gegen den Kandidaten der Demokraten und damaligen Vizepräsidenten Al Gore sowie gegen den von den Grünen nominierten (international als Verbraucherschutzanwalt bekannten) Ralph Nader an. Die Entscheidung wurde ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Hauptkandidaten Bush und Gore, sodass die Entscheidung schließlich nur noch vom Ergebnis im Bundesstaat Florida abhing.
Die Ergebnisse des Staates Florida waren in ihrer Auszählung jedoch überaus umstritten, was die USA bis an den Rand einer Staatskrise führte. Erst ein Urteil des Supreme Court beendete schließlich die laufenden Auszählungen. Der zu diesem Zeitpunkt führende George W. Bush wurde zum Sieger in diesem Bundesstaat und damit zum Präsidenten der USA erklärt. Für eine Revision dieses Urteils sprachen sich zwar zahlreiche Bürger aus, jedoch unterstützte kein einziger Senator den Antrag. Bush erhielt US-weit insgesamt zwar weniger Stimmen als Gore, aber er konnte mehr Wahlmännerstimmen auf sich vereinigen, was bei der indirekten Präsidentenwahl in den USA ausschlaggebend ist.
Erste Amtszeit als Präsident
Am 20. Januar 2001 wurde Bush vereidigt. Er wurde damit der zweite Präsident in der Geschichte der USA, dessen Vater ebenfalls Präsident gewesen war – diese Konstellation traf zuvor nur auf den sechsten Präsidenten, John Quincy Adams, zu, dessen Vater John Adams der zweite Präsident gewesen war. George W. Bush ist auch der erste Präsident mit einem MBA-Titel.
Mit Bush zogen viele Republikaner wieder ins Weiße Haus ein, die schon unter seinem Vater wichtige Ämter innegehabt hatten, insbesondere Dick Cheney als Vizepräsident und Donald Rumsfeld als Verteidigungsminister. Außenminister wurde der frühere Golfkriegsgeneral Colin Powell. Die wichtigsten Berater waren weiterhin Karl Rove und - als Sicherheitsberaterin - Condoleezza Rice. Viele der neuen Mitarbeiter der Bush-Regierung waren vorher Mitglieder der neokonservativen Denkfabrik Project for the New American Century, etwa Richard Perle, Richard Armitage, Paul Wolfowitz oder Lewis Libby.
Wie in seiner Zeit als texanischer Gouverneur kündigte George W. Bush auch zu Beginn seiner ersten Amtszeit ein möglichst einvernehmliches, zumindest abgestimmtes Handeln mit dem politischen Gegner an. Als Schwerpunkte benannte er eine Verbesserung des Bildungswesens, Steuersenkungen, Rechenschaftspflichten politischer Akteure gegenüber dem Volk, Stärkung des Militärs und Schaffung von Möglichkeiten für Arbeiter, Teile der Sozialversicherungsbeiträge privat zu investieren. Wichtiger Partner bei der Arbeit mit dem Senat wurde für Bush der Demokrat Edward Kennedy.
Der Ton zwischen beiden Parteien verschärfte sich jedoch im Sommer 2001 durch den Wechsel eines republikanischen Senators zu den Demokraten, was zu einem Verlust der republikanischen Senatsmehrheit führte und von zahlreichen Republikanern als Vertrauensbruch angesehen wurde.
Wichtigste Gesetzesprojekte bis zum 11. September 2001 (dem Tag der Terroranschläge auf die Zwillingstürme des World Trade Centers, bekannt als 9/11) waren ein Programm zur massiven Senkung der Steuern und die Reform des Bildungswesens - beide wurden vom Kongress angenommen. Der No Child Left Behind Act (Kein Kind soll zurückbleiben), der die Qualität des öffentlichen Schulwesens und den Zugriff des Militärs auf Personalien der Schüler zum Zweck der Rekrutierung verbessern sollte, trat im Januar 2002 in Kraft.
Im März 2001 wurde der endgültige Ausstieg der USA aus dem Kyoto-Abkommen zur Reduzierung der Treibhausgase verkündet. Bush wird dafür und für seine auch sonst mitunter umweltfeindliche Politik von Gegnern wiederholt scharf kritisiert. Befürworter argumentieren, dass das Protokoll von Bushs Vorgänger Clinton unterzeichnet wurde, obwohl auch dieser ein entsprechendes Gesetz nie durch den Senat bekommen hätte: die Bevorteilung etwa chinesischer Industrie gegenüber der US-amerikanischen sei zu stark. Im August 2001 modifizierte George W. Bush seine Haltung in der Bioethik-Debatte, indem er sich für die – wenn auch eingeschränkte – Förderung der embryonalen Stammzellenforschung entschied.
In den ersten Monaten seiner Präsidentschaft war Bush insgesamt relativ unauffällig, er verbrachte sehr viel Zeit auf seiner Ranch in Texas, was ihm den Ruf eines "Teilzeitpräsidenten" einhandelte.
2006-08-26 11:16:31
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answer #1
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answered by Don_Isidoro® 7
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