SPIM (Selective Plane Illumination Microscopy) heißt die neue Technologie, die es zum ersten Mal ermöglicht, lebende Systeme aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln, in Echtzeit und unter normalen Lebensbedingungen zu untersuchen. "Dieses neue Mikroskop ist leicht konstruierbar, um etwa zwei Drittel kostengünstiger als derzeitige Technologien, und es erreicht eine um das Fünffache verbesserte Auflösung", so EMBL-Wissenschaftler Ernst Stelzer.
Während viele Proben bisher zerschnitten und damit zerstört werden mussten, um sie (wie in der traditionellen Mikroskopie erforderlich) auf einen Objektträger aufzubringen, lassen sich mit SPIM relativ große Proben in ihrer ganzen Größe (2 bis 3 mm) lebendig betrachten. Das neue Mikroskop bewegt das Versuchsobjekt systematisch durch einen hauchdünnen Lichtvorhang, der es Schicht um Schicht durchleuchtet, wobei jedes Mal eine Aufnahme entsteht. Beleuchtet wird nur, was tatsächlich beobachtet werden soll. Die Lebensdauer der biologischen Probe wird dadurch eklatant erhöht. Die Aufnahmen sind schärfer als bislang üblich. Die Bildverarbeitung, an der Physiker Jim Swoger arbeitet, zeigt durch die Zusammenführung einzelner Ansichten einzigartige, dreidimensionale Aufnahmen.
Die Entwicklung von SPIM ist ein großer Durchbruch im wissenschaftlichen wie im mikroskopietechnischen Bereich, so der Mitentwickler und Doktorand Jan Huisken. "Dieses Mikroskop ist nicht nur leistungsfähiger als viele andere Technologien, sondern es erfüllt den aktuellen Wunsch vieler Biologen nach einem hochauflösenden Mikroskop zur Untersuchung großer Objekte. Mit SPIM lassen sich jetzt Aufnahmen machen, die vorher undenkbar waren."
2006-08-26 03:51:51
·
answer #1
·
answered by ??! 6
·
0⤊
0⤋