Sicher weißt du so ungefähr, was Revolution im Fach Geschichte bedeutet. Eine Gruppe von Unzufriedenen erhebt sich gegen die geltenden politischen oder gesellschaftlichen Verhältnisse, es wird gekämpft, diskutiert, ein Umsturz herbeigeführt - kurz: ein neues System entsteht, neue Grundsätze werden festgelegt, die Menschen beruhigen sich wieder und du musst nun die Jahreszahlen solcher Geschehnisse lernen und die Biographien der Revolutionsanführer studieren. Und das soll die Geschichte einer Revolution sein? Du merkst, etwas sehr Entscheidendes fehlt da.
Es fragte sich einmal ein berühmter deutscher Dichter folgendes: "Ist es möglich, dass die ganze Weltgeschichte missverstanden worden ist? Ist es möglich, dass die Vergangenheit [so wie wir sie kennen] falsch ist, weil man immer von ihren Massen gesprochen hat, gerade, als ob man von einem Zusammenlauf vieler Menschen erzählte, statt von dem Einen ... ?" Nun ahnst du sicherlich, warum eine Revolution doch nicht so einfach in Zahlen und wissenschaftlichen Beschreibungen abgehandelt werden kann, warum eine Revolution wie die Französische vor ca. 210 Jahren mehr sein muss als ein Stapel trockener Tatsachen in irgendeines Wissenschaftlers verkramtem Studierzimmer... Es sind Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche, die die Französische Revolution miterlebten, Menschen, für die sich so vieles veränderte, dass ihre Nachfahren noch in unserer Zeit am Datum der Revolution einen Feiertag begehen.
Allgemein gesagt sind die Veränderungen (gesellschaftlicher, politischer, kultureller, mentaler Art) so tiefschürfend gewesen, dass sie noch heute die Grundlage für das gemeinsame und öffentliche Leben nicht nur in Europa bilden. Diese beiden Aspekte - der Mensch während der Revolution und die Auswirkungen auf unsere Kultur - sollen daher die Hauptsache in der Behandlung dieses Themas darstellen.
Der Eingangsworte seien aber jetzt genug gewechselt, ihr wollt nun endlich Taten sehen, oder? Daher sollt ihr jetzt Gérard kennen lernen, einen junger Mann (kaum älter als ihr), der die Revolution miterlebt und mitgestaltet hat. Durch Gérards Tagebuchaufzeichnungen könnt ihr nun eintauchen in jene wilden Zeiten, als Freiheit und Gleichheit noch nicht selbst-verständlich waren.
1788
Es ist doch ein Leid. Da steht man vor einer Boulangerie, bis die Abendsonne den Himmel erglühen lässt ohne etwas rechtes in die Finger zu bekommen. Man arbeitet Tag um Tag, und es ist harte Arbeit die wir verrichten, doch wozu führt's? Die angesammelten Besitztümer müssen feilgeboten werden, das tägliche Einkommen geht fast ganz für einen Laib Brot daher... Und was für ein Brot ist das! Von unappetitlicher Farbe, hart wie Stein und entsetzlich im Geschmack. Nicht nur Adèle treibt's die Blässe ins Gesicht. Und die Umstände durch welche man das Brot zu erlangen hat! Vor der Boulangerie drängen, nein prügeln sich die Menschen um den Eintritt, täglich und überall gibt's ein eingeschlagenes Gesicht, eine blutige Nase oder einen gebrochenen Arm zu beklagen. Gestern kam Maman mit einer Platzwunde an der würdevollen Stirne und sonst auch gar zu zerzaust nach Hause; nur einen Knust hatte sie ergattern können. Gerade Maman, die doch Menschenansammlungen so hasst und sich über der Leute Unsitten mokiert. Es muss sich einiges ändern, das steht fest.
Viel haben wir gearbeitet, meine Familie und ich. Papa hat das Unternehmen aufgebaut, Adèle und ich gehen regelmäßig zur Arbeit, wir zahlen Steuern (die weiß Gott nicht niedrig sind) an die Hohen im Staate... Eine vergleichsweise gute Bildung haben wir genossen, selbst Adèle. Als Mädchen ist es nicht so einfach, an eine gute Bildung zu gelangen, aber Vater hat sich für Adèle eingesetzt und so konnte auch sie eine kleine private Schule besuchen. Wir sind nun gebildet, einigermaßen vermögend; unsereins gehört zu den vorantreibenden Kräften in Paris. Wer sind die hohen Leute, dass sie sich im Rechte dünken, wenn sie uns übergehen, uns, die wir doch Kern des Staates sind. Der Adel kann nicht ohne uns sein, unsere Steuern und Abgaben sind der hohen Leute Überlebensmittel... Wie kann es dann aber sein, dass man uns nicht an den Parlements teilnehmen lässt, dass man uns arbeiten und Abgaben leisten lässt, ja, dass man Kriege und andere zwielichtige Unternehmen mit unserem Gelde führt ohne dass wir ein Wort zu sagen haben?
Und sieht man erst die Armen, die Handwerker, Arbeiter, Tagelöhner und Diener! Ihr Einkommen und ihr Besitztum ist so viel geringer als das Unsrige. Wie soll damit das täglich Brot bezahlt, gar eine Familie ernährt werden? Wie können sie von ihrer Not sagen, wenn man sie nicht hören will?
Immer wieder geht es um öffentliche Angelegenheiten; die Politik ist überall; auf den Straßen, auf dem Schlachtfeld vor den Bäckereien, am Arbeitsort, in der Familie; sie treibt die Menschen aus den Häusern, lässt sie Stunden lang an den Fenster ausharren, begierig, Neuigkeiten aus dem geschäftigen Treiben in den Straßen herauszufiltern. Überall gehen Flugblätter um, in denen große Geister zu Widerstand aufrufen. Es sind große Worte, die sie führen, ungeheuerliche Anliegen, die sie vorbringen. Es erscheint alles so unwirklich, als ob die Welt auf dem Kopfe stünde. Vom dritten Stande ist dort die Rede, der Jahrhunderte lang von den oberen Ständen, dem Adel und den Kirchenleuten ausgenommen und tyrannisiert worden sei. Dabei sei er zahlenmäßig doch den ersten Ständen haushoch überlegen. Doch wohin gehöre ich, gehört meine Familie, unser Umfeld? Zu jenen armen Teufeln kann ich uns nicht dazurechnen, das wäre unfair, bedenkt man doch, dass wir gar nicht so unvermögend sind. Unsere Zugehörigkeit zum Klerus oder zum Adel ist ebenfalls ausgeschlossen. Wir gehören scheinbar einer Menschengruppe an, die schwierig einzuordnen ist. Einige Flugschriftverfasser nennen uns die "Bürger". Da wir jedoch keinem Stand so recht anzugehören scheinen, so sind wir doch existent und haben Recht auf Mitsprache. Egalité, Fraternité und Liberté sind die Schlagwörter, die siele Flugblattschreiber einbringen. Große Denker wie Rousseau oder Sieyes haben eine Art kollektives Menschenbild geschaffen, gültig für jeden Menschen, egal welchem Stande er entspringt. Da hat selbst seine Exzellenz der König von Frankreich dieselben Rechte und Pflichten wie unsereins...
Es ist, als hätte man die Menschen aufgeweckt aus einem tiefen Märchenschlaf - plötzlich redet alle Welt von Gleichheit und Freiheit, von Dingen, an die vorher niemand dachte (oder niemand laut dachte). Eigentlich sind es ja einleuchtende Erkenntnisse, wenn man länger darüber nachdenkt. Warum sollte jemand über mir stehen, der auch nur aus Fleisch und Blut und Leben besteht?
1789
Ein neuer Schreck läuft durch Paris, springt von Mund zu Mund, sitzt in jedem Café: Die Neuigkeit, dass der Staat bankrott sei, geht um. Man sagt, dass der König und seine Männer die Einnahmen und Ausgaben falsch kalkuliert haben, sodass nun wieder einmal die Ausgaben die Einnahmen überschreiten. Dazu kommt, dass man keine Geldverleiher mehr aufzutreiben vermag; jene haben das Vertrauen endgültig verloren. Wie konnte es dazu kommen? Im Café Impérial sagen sie, dass des Königs verschwenderische Hofhaltung der Grund sei. Heute Morgen in der Boulangerie jedoch hielt man die letzten verlorenen Schlachten für die Hauptursache. Eine Kombination aus beidem mag der Wahrheit am Nächsten kommen. Auch die Zinsen, die der verschuldete Staat zahlen muss werden eine Rolle spielen. Was nun geschehen soll, hat mich Adèle vorhin gefragt. Ich wusste es nicht und kann es jetzt nur ahnen. Man wird die Geldpolitik ändern müssen, wahrscheinlich droht auch uns eine neue Steueranhebung, die wir nicht verkraften könnten.
Hört, hört, wieder hagelt es Neuigkeiten. Seine Exzellenz der König von Frankreich hat sich dazu durchgerungen, die Generalstände wieder einzuberufen. Wenn mich nicht alles täuscht, ist jene Versammlung seit 1614 nicht mehr zusammen getroffen. Aber es bedarf der Generalstände, um eine Steuerreform durchzuführen, und die hält der König für unausweichlich. Statt des höfischen Aufwand-Treibens zu entsagen, bittet seine Exzellenz nun uns wieder einmal verstärkt zur Kasse... Papa hat darüber heute solch einen Wutanfall bekommen, dass dem alten Herrn eine Ader in der Nase platzte. Maman hat geschimpft und Adèle geweint. Eine hässliche Zukunft ist das!
Empörung ist in der Leute Gesichter zu lesen, blanke Empörung und Wut. In den Generalständen streitet man sich um das Abstimmungsprinzip - nach Vertretern oder nach Ständen. Die feinen Herren aus dem ersten Stande verlangen natürlich eine Abstimmung nach Ständen - da können sie ihren Einfluss auf den Klerus gelten machen, und ein zwei-zu-eins-Ergebnis erpressen. Stimmte man nach Köpfen ab, so fänden sich sicherlich viele Kirchenmenschen, die die Ungerechtigkeiten einsähen und auf unsere Seite träten. Die Macht der Oberen ist nur noch schädlich für die Nation: Sie verwirtschaften das Land und treiben einen jeden in die Armut. Dazu nehmen sie uns aus wie gebackene Wildgänse. Unsere Forderungen sind eindeutig: Wir brauchen eine nationale Vertretung, die über Steuern und Gesetze entscheidet, außerdem gewählte Stände in den Provinzen, die die Verwaltung übernehmen und natürlich Freiheit der Person und der Presse. Niemand soll uns sagen können, was wir zu denken und zu sprechen haben. Je länger man darüber nachdenkt, desto selbstverständlicher scheinen unsere Forderungen.
20. Juni
Endlich eine gute Nachricht: Nachdem die Generalstände zu nichts geführt haben, wurde eine eigene Versammlung vom dritten Stande gegründet, die sich Nationalversammlung nennt. Die Nationalversammlung hat das Recht für sich beansprucht, über Steuern zu entscheiden. Außerdem soll eine Verfassung entstehen, ein Papier, auf dem alle Rechte und Pflichten eines jeden Bürgers festgehalten sein sollen. Und es kommt noch besser: Die Kirchenmenschen haben sich bereit erklärt, mit uns darüber zu verhandeln. Doch wer spukt wieder einmal dazwischen? Der Adel natürlich, mit einer sofortigen Auflösungsanordnung der Versammlung. Aber unsere Männer halten dagegen, indem sie einfach in einem Ballhaus weiter tagen. Papa, der sehr viel von den neuen Entwicklungen hält, konnte alles beobachten - dicht gedrängt mit anderen neugierigen stand er an den Fenstern und folgte den Verhandlungen wenn auch nicht zuhörend so doch zuschauend... Leidenschaft sei in der Redner Bewegungen gewesen, weiß er zu berichten. Bald sei einer aus der Menge aufgestanden, auf einen Stuhl geklettert und habe wild gestikulierend gesprochen, bald habe ein anderer mit ruhigen Bewegungen der Menge Zustimmung gesucht. Fast alle seien mit rauschendem Beifall bedacht worden, man habe die Redner in die Arme geschlossen, sie herumgereicht und bejubelt. Zukunft sei in ihren Gesichtern gewesen, Brüderlichkeit in ihren Gesten... Viele hätten Tränen in den Augen gehabt, als die Menge die Finger zum Schwur erhob. Man habe nämlich geschworen (und das sei später an die Öffentlichkeit gedrungen) nicht auseinander zu gehen, bevor man eine Verfassung aufgestellt hätte. "Gérard", sagte mein Vater, "Gérard, ein neues Gefühl geht durch die Menschen - Identität, Zugehörigkeit zu einer Nation der Brüderlichkeit und Einheit steht in Aussicht." Maman und Adèle hatte er zur Feier des Tages Schmuck mitgebracht - er hatte es zu einem günstigen Kurs mit Livres bezahlt, denn wer braucht schon Schmuck in diesen Tagen? Vater schien jedoch wie neugeboren, er schien ganz in seiner neu gefundenen Identität aufzugehen.
Maman und Adèle nahmen die Geschenke schweigend entgegen - sie glauben noch nicht an Besserung. Und tatsächlich ist der Brotpreis noch nicht gesunken und die Lebensmittelknappheit macht uns nach wie vor das tägliche Leben schwer. Und ist nicht auch noch der König und der Adel da, der sich drohend geäußert hat?
9. Juli
Man sagt, der König habe die Forderungen der Nationalversammlung akzeptiert und die ersten Stände zur Teilnahme an der Nationalversammlung aufgefordert. Papa hielt dies sogleich für eine Finte, er wetterte gegen den betrügerischen König und den falschen Adel. Adèle hatte einen jungen Mann mit nach Hause gebracht; er ist ein junger Kaufmann, neunzehn Jahre alt (also zwei Jahre älter als sie), der ein extremer Anhänger der Revolution ist und sich vor einiger Zeit dem politischen Club der Jakobiner angeschlossen hat. Er war der festen Überzeugung, dass der König ganze Menschenmengen umzubringen gedenke. Man plane, ganze Viertel in Paris sterben zu lassen, die Soldaten führen dann Gewehre und Kanonen auf, das Pariser Pflaster erzittere und die Sommerluft würde von Kugeln durchbohrt, erzählte er mit rollenden Augen. Papa hielt das allerdings für eines jener wilden Gerüchte, die zurzeit in Paris kursieren.
Ob Gerücht oder nicht: Es wir viel Tumult geben wenn nicht schnellstens Klarheit geschaffen wird. Und tatsächlich scheint die Information gesichert, dass königliche Truppenverbände aus dem Umland nach Paris aufbrächen.
12. Juli
"Zu den Waffen, zu den Waffen!" - die Schreie wehten aus dem Garten des Palais Royal heute Morgen. Der Redner stand auf einem Tisch, eine Pistole schwenkend. Schnell eilte ich herbei; die Menschenmassen riefen wild durcheinander, immer wieder hörte ich den Namen Neckers, unseres besten Verbündeten pro revolutio im Kabinette des Königs. Da schallte es mir entgegen, dass er entlassen sei, zusammen mit einigen weiteren Reformorientierten aus des Königs engem Umfelde... Da durchzuckte auch mich der Gedanke, dass eine Gegenrevolution im Gange sei - man verschwur sich offensichtlich gegen die neu gefundene Nation. Plötzlich fühlte ich mich eins mit den brüllenden und schimpfenden Menschen, wir waren eine große Einheit, ein Volk...
13. Juli
Ein Geräusch elektrisiert Paris, man hört es überall in den Rues widerhallen, ein dumpfes Stampfen, ein tiefes Grollen... Man fühlt den Ton durch die Wände dringen, ein Auf und Ab, Gläser und Schüsseln beginnen leise zu klirren, eine angespannte Stille produziert dieser Ton, als ob sich irgendwo tief unter Paris ein Riese regte und zum Durchbrechen der Erdoberfläche ansetzte... Irgendetwas regt er auch in mir, ein neuartiges Gefühl, dass ich noch nie vorher gespürt habe. Bürgerliche Milizionäre (denn vor allem die sind es, die mit ihren Schritten dieses mächtige Geräusch hervorbringen) streifen an unserem Haus vorbei, ihnen folgen unzählige Zivilisten. Die bürgerliche Miliz ist erst vor kurzer Zeit entstanden, ihre Gründung ging einher mit der Umschichtung der Stadtverwaltung. Jeder Pariser Distrikt hat seine Wahlmänner, die einen ständigen Ausschuss bilden und diese Vertreter hatten mehrheitlich die Aufstellung einer solchen Miliz zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit beschlossen. Deutlich ist jedoch zu spüren, dass diese seltsame neue Spannungswelle nicht von den vergleichsweise kleinen Milizgruppen ausgeht - die Menschen um mich herum verändern sich; sie tuscheln miteinander oder empören sich laut über Politik wenn sie sich unbelauscht wissen. Ja, es sind die "normalen" Bürger, die sich verändert haben. Ein neues, kollektives Gefühl scheint Annäherung zwischen den Menschen zu forcieren. Ein seltsamer, neuer Eindruck ist das: Fremde Menschen blicken einander im Vorübergehen fest in die Augen, der morgendliche Händedruck mit den Kollegen dauert ein Quäntchen einer Sekunde länger als sonst, die Leute verbringen lange Zeit auf den Straßen. Die Unruhe, die sich schon seit längerer Zeit in Paris eingenistet hat, ist zu schwelender Wut geworden.
Der Sieg ist unser! Wir sind die Nation! Es lebe Liberté, Egalité und Fraternité! Das Volk hat seine Überlegenheit über die ersten Stände bewiesen! Was ist das für ein Tag gewesen! Ich bin kaum aufgestanden heute Morgen, als das Getrappel und Gerenne draußen immer lauter und anhaltender wird. Große Menschenmengen ziehen schreiend an der Türe vorbei, der Strom will nicht abreißen. Schnell mache auch ich mich auf den Weg; es scheint einiges im Gange zu sein. Ich lasse mich vom wilden Strome mitreißen, bald schon erfahre ich, dass der Anführer der neuen Bürgergarde, Monsieur Lafayette Waffen für seine Soldaten verlangt, die man ihm offiziell nicht zubilligen will. Die empörte Menge strömt also zum Invalidenhotel, wo man viele Gewehre vorrätig weiß. Dort angekommen, drängt die Menge sogleich durch die geöffneten Türen; die königlichen Truppen in ihrer lächerlichen Unterzahl, können nichts gegen uns ausrichten. Was ist das für eine Welle, die durch die Menge lief, als die ersten wieder mit Gewehren an den Türen erscheinen! Der schnelle Erfolg lässt uns erschauern, des Volkes Machtgefühl ist an seinem Höhepunkt angelangt... Und schon ruft es überall: "Auf zur Bastille", denn dort sollen große Pulvervorräte untergebracht sein. Eine Eiseskälte durchläuft mich augenblicklich - ich erinnere mich meiner Kindheit, als Maman mir zuerst von jener Hochburg der Grausamkeiten erzählte. Gegner des Königs würden dort in ewiges Dunkel gesperrt, Häftlinge systematisch zu Tode gehungert und Menschen von verschiedensten Insekten aufgefressen werden... Doch die Menge trägt mich fort, reißt mich mit in ihrem Strom von Wut und Wahn. Und aus Angst wird Grimm, aus Kindheitserinnern Zukunftsdünkel. Als wir die drohenden Mauern, die düsteren Schießscharten und die mächtigen Türme zu Gesicht bekommen, steigert sich der Ingrimm der Menschen - doch was ist zu tun? Bald kommt die Nachricht, dass sich der Gouverneur weigert, Festung und Pulver zu übergeben, er habe jedoch die Kanonen zurückgezogen und die Zusicherung gegeben, dass er nicht schießen werde, falls er nicht angegriffen würde. Bis dahin ist die Volksmenge, die aus der Rue Saint-Antoine in die Festung geströmt war, erst in den äußeren der beiden Höfe eingedrungen, von dem aus man zur großen Zugbrücke und zum Haupttor der Bastille kommt. Der äußere Hof ist wie immer unbewacht. Als der Gouverneur glaubt, es würde nun ein frontaler Angriff erfolgen, lässt er schießen. Noch nie habe ich so ein Geheul und solch ein Chaos erlebt - von den unsrigen fallen Mehrere getroffen nieder, alles rennt, nach Deckung suchend, man trampelt und rempelt, kurz: es ist wie in der Hölle. Nach dem Chaos tritt verwirrte Stille ein; ich halte mich mit einer Gruppe junger Handwerker ein wenig abseits und kann nun aus sicherer Distanz beobachten, wie die hartgesottenen Kämpfer aus unseren Reihen erneut Stellung beziehen, ja, sie schieben sogar eine Kanone aus dem Invalidenhotel heran. Stunden der Anspannung folgen, in denen nichts Wirkliches geschieht - die Belagerer harren aus während sich die Belagerten nicht zeigen. Nur noch wenige Gefangene werden in der Bastille festgehalten, sagt man. Hauptsächlich handelt es sich dabei um geistig Verwirrte. Vielerlei Geschichten gibt es über die "Letzten der Bastille"... Plötzlich breitet sich die Neuigkeit aus, dass der Gouverneur die Festung freigäbe unter der Bedingung, dass den Soldaten nichts geschähe. Ein wütendes Brummen geht durch die Menge; man will von Bedingungen nichts hören. Auch dann nicht, als der nun seinerseits verärgerte Gouverneur mit der Sprengung der Festung droht. Dessen verzweifeltes Gebaren wird bald zum Spott der Leute, und tatsächlich ist es lustig mit anzusehen, wenn die Leute seine Gebärden und Grimassen nachmachen. Doch dann wird die Menge plötzlich still. Irgendetwas hat die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich gezogen. Es ist unheimlich, wenn so eine große Menschen ganz, ganz still ist - man hört das eigene Herzklopfen, man spürt die Spannung der anderen, der dringende Wunsch, allein zu sein, aus dem Machtbereich der Menge heraus zu geraten, drängt sich auf.
Nun vernehme auch ich es, das Geräusch aus dem Inneren der Bastille, was die Menschen anhält, einzuhalten. Ein seltsames, misstönendes Quietschen ist zu vernehmen, ein haarsträubender Laut. Die Menge beginnt sich erst aus der Erstarrung zu lösen, als sich die Hauptzugbrücke langsam herabzusenken beginnt... Die geballten Emotionen mehrerer spannungsreicher Stunden wallen nach diesem Stillstand so plötzlich wieder auf, dass die Menge in gewaltsamen Stößen, in ekstatischen Zuckungen auf die Festung eindringt. Schon sind die ersten über der Brücke, es wird geschossen, gerempelt, getreten. Die wenigen Soldaten, auch der Gouverneur wollen entkommen, man packt sie, schlägt sie, misshandelt sie - der Groll eines aus Unterdrückung befreiten Volkes richtet sich auf diese armen Würmer...
Die Menge überschwemmt förmlich die Bastille, man dringt überall ein, zerstört, ramponiert, plündert, brennt,... Die ganze Unsicherheit der letzten Jahre, die Wut der Unterdrückten, die Armut der Ausgenommenen, der Grimm der Tyrannisierten - die angestauten Emotionen werden an diesem einen Objekt gewaltsam abgebaut. Erschöpft kehre ich heim, der Siegeslärm dröhnt in meinen Ohren. Ich habe mich noch nie so machtvoll, so groß, so selbstbewusst gefühlt. Wir sind die Nation, nicht die mickrigen Laffen aus den oberen Ständen.
17. Juli
Papa murrte nur etwas vom "niederen Pöbel" als ich ihm die Geschichte des Sturms auf die Bastille beschrieb. Wahrscheinlich ärgerte er sich, nicht dabei gewesen zu sein. Dafür hatte aber auch er Einiges zu berichten: Man hatte nämlich einen revolutionären Stadtrat einberufen, dessen Oberhaupt Monsieur Bailly ist. Ferner wurde eine nationale Garde unter La Fayettes Führung gebildet die Blau-weiß-rote Kokarden tragen. Papa hält diese Veränderungen für wichtiger - unserem Sieg über die Bastille misst er nur symbolische Bedeutung zu. Natürlich kann er nicht abstreiten, dass die Entwicklungen um die Bastille die Nationalversammlung ganz schön zu den erwähnten Entscheidungen angespornt haben. Ganz anders dagegen Adèles neuer Freund: Dem kamen die Tränen, als er mich von dem Sturm auf die Bastille reden hörte... Papa duldet ihn eigentlich nur im Hause, weil er sich so viel mit ihm über Politik unterhalten kann - Maman findet die Beziehung zwischen ihm und Adèle gar nicht so schicklich. Aber das ist eben Maman.
Lange Zeit habe ich nicht geschrieben - dabei ist so viel passiert. Nach jenen beeindruckenden Tagen um den 14. Juli verstärkte sich die Angst wieder, der Adel könne eine fatale Gegenrevolution starten und die neue Nation in ihrem Entstehungsprozess bereits zerstören. Diese öffentliche Angst und der Druck der Massen (vor allem aus dem Umland, nicht nur in Paris) bewog die Nationalversammlung, einige wichtige Schritte durchzuführen: Die feudalen Vorrechte wurden abgeschafft (noch vor einem Jahr hätte ich meinen Kopf über derlei Unmögliches geschüttelt), die Kirchengüter wurden nationalisiert (eine Sache, die Maman gar nicht in den Kopf wollte), die Menschen- und Bürgerrechte wurden festgelegt (woraufhin Papa ein Festessen ansetzte) und die Abschaffung des Erbadels wurde durchgesetzt (was Adèle unter ihres Freundes radikalem Einflusse sofort zu befürworten wusste). Ach ja: Der König hat sich noch unbeliebter gemacht, als er es ohnehin schon ist: Er stimmte gegen die meisten Beschlüsse der Nationalversammlung und wurde infolgedessen und in Hinblick auf die erneute Lebensmittelknappheit von einer Horde wilder Marktfrauen besucht, die seine Umsiedlung nach Paris erzwangen... Diesmal waren es die Damen in der Familie, die zuerst große Zustimmung äußerten!
1791
Juni
Der König hat versucht, zu entfliehen! Ganz Paris ist in höchster Aufruhr. Man hat ihn in Varennes fassen können, als er gerade in einer Gastwirtschaft inkognito hatte einkehren wollen! Sogleich wurde er mit großem Tamtam wieder nach Paris eingeführt - wir standen am Straßenrande und schauten spöttisch dem langen Zuge aus feixenden Revolutionären an, die in ihrer Mitte die königliche Familie (welche freilich eine bitterböse bis ängstlich-entwürdigte Miene aufsetzten) transportierten. Nun steht seine Exzellenz der König von Frankreich zur Belustigung der Massen unter Hausarrest in den Tuillerien. Er ist da nicht der erste, der entfleuchen wollte - verschiedene Vertreter des ersten Standes sind seit den Sommerereignissen 1789 ins Ausland entflohen. Man sagt, sie würden dort eine Streitmacht gegen unsere Revolutionäre zusammentrommeln. Wie dem auch sei - das französische Volk ist jetzt so mächtig, dass nichts Ernstes befürchtet werden muss.
3. September
Endlich ist es soweit! Die neue Verfassung steht, dem König hat man auch noch ein bisschen Macht geschenkt (Adèle meint aus Mitleid) und unsereins hat endlich konkrete Mitbestimmungsrechte in Form von Wahlrechten erhalten. Papa und Adèles Freund haben sich heftig gestritten über die neuen Grundlagen - Pierre hielt das Wahlrecht, was nur für die Vermögenden gilt, für ungerecht. Papa hingegen hebt die guten Seiten der Verfassung hervor: Exekutive, Legislative und Justiz werden streng voneinander getrennt während die Nationalversammlung das politische Gewicht innehat. Ich muss Pierre recht geben: Die Forderung nach Gleichheit aller Menschen findet hier noch keine Erfüllung.
Der König hat sich beeilt, der Verfassung seine Treue zu schwören - in seiner Situation wäre anderes Handeln unklug
1792
25. April
Schon wieder Krieg? Ein seltsames Gefühl. Unsere Nation ist erst im Aufbau und schon wird wieder ein Krieg begonnen. Die Girondisten, ursprünglich ein politischer Debatierclub, hat nun das meiste politische Gewicht in der Nationalversammlung. Es wird gemunkelt, dass mit einem Kriege von den inneren Schwierigkeiten abgelenkt werden soll und dass der Krieg eine weitere Einigungskraft darstelle. Auch der König befürwortet den Krieg - naturgemäß haben das viele der politischen Lager sehr kritisch aufgefasst. Papa meint, der König treibe ein Doppelspiel - er befürworte den Krieg in echt nur deshalb, weil die neue Nation damit geschwächt und die Altvorderen wieder an Macht gewinnen könnten. Viele denken ähnlich - die Ressentiments gegen den König mehren sich...
10. August
Der König ist so gut wie entmachtet! Wieder einmal hat das Volk Entscheidendes geleistet. Nach den verschiedenen Nachrichten, dass der König der Nation durch sein verräterisches Doppelspiel schade, erstürmte man die Tuilerien, woraufhin sich der König in den Schutz der gesetzgebenden Versammlung begab. Dort wurde er freilich sofort seines Amtes enthoben...
Sommer
Es gibt großen Streit in der Familie. Papa, der sich nun deutlich zu den Girondisten bekennt, hat Adèles Freund Pierre des Hauses verwiesen. Der nämlich ist mittlerweile Montagne-Anhänger. Auch mich möchte er überzeugen, der "Bergpartei" beizutreten (mit der Bergpartei ist die radikale Linke gemeint, die in der Versammlung auf den hohen Rängen sitzt) aber ich fühle mich noch nicht bereit, eine klare Entscheidung zu treffen. Als ich ihm das in Papas Anwesenheit klar machte, verspottete er mich nur und bezeichnete mich als "Marais" (in der Nationalversammlung gibt es nämlich Unentschlossenen, die von allen verächtlich "Marais", Sumpf genannt werden. Papa plädiert für eine Einigung mit dem König während Pierre eine Republik ohne jegliche Form von Monarchie verlangt. Wenn es ganz nach ihm ginge, sollte der König sogar umgebracht werden. Adèle hat es schwer - sie steht zwischen den beiden wütenden Männern und versucht Frieden zu stiften - vergebens. Maman und sie halten nun sehr zusammen und schimpfen auf die beiden Wüteriche. Ich halte mich da lieber heraus. Heute Morgen ist es zu der schlimmsten Konfrontation zwischen den beiden gekommen, als nämlich Pierre um Adèles Hand anhielt und Papa fragte. Dieser lehnte Pierres Wunsch kühl ab und bat den jungen Mann, nie wieder bei uns aufzutauchen. Die beiden schrieen sich an, Papa bekam wieder Nasenbluten und nahm alle seine Kräfte zusammen, um Pierre achtkantig aus der Wohnung zu werfen. Wir hörten ihn nur noch die Treppe herunterpoltern. Adèle tut mir leid - sie ist zu empfindsam für solche Szenen. Vorwürfe hat sie Papa noch keine gemacht.
Immer deutlicher scheint sich jedoch ein Sieg für die radikale Linke abzuzeichnen - man sprach heute in der Boulangerie von den vielen Unentschlossenen, die sich wegen der Haltung der Girondisten zum Verbleib des Königs zu den Linken geschlagen hätten. Die Bergpartei und die Sansculotten (so nennt man jene, die die breiten, armen Massen in Paris vertreten) gewännen an Macht.
24. September
Nun gibt es schon seit mehreren Jahren Unruhen - immer wieder durchzucken neue Meldungen die Stadt. Die neue Nationalversammlung, in der die Linke immer mehr an Macht gewinnt, nennt sich jetzt Nationalkonvent. Vor ein paar Tagen wurde die Republik ausgerufen - damit ist das Königtum in Frankreich endgültig entmachtet. Nie hätte ich damals, als ich von meiner Begeisterung für die Werte Gleichheit und Freiheit schrieb, einen solchen Umsturz der Verhältnisse für möglich gehalten. Denke ich an meine frühe Jugend zurück, so kann ich kaum fassen, wie viel sich für uns innerhalb so kurzer Zeit geändert hat. Die Ideen eines freien, gleichberechtigten Menschen hat freilich schon vorher kursiert (als ich zwölf Jahre alt war, sprach Papa bereits davon) doch die Umkrempelung buchstäblich aller alten Verhältnisse mutet schon sonderbar an. Unsere Nation ist im Entstehen - doch fertig sind wir noch lange nicht. Traurige Meldungen treffen fast täglich ein - eine der denkwürdigsten ist sicher die Information über die 1100 Gefangenen, die in diesem Herbst aus Rachegründen vom Staat getötet wurden. Man hatte sie der Kollaboration mit Konterrevolutionären beschuldigt und im Zuge des beginnenden Krieges töten lassen. Wie ist das mit den Menschenrechten zu vereinbaren, deren Einführung doch so viel Anklang unter uns allen fand?
Nein, Pierre, ich kann nicht der Bergpartei beitreten. Ich kann es nicht, auch wenn die Forderungen nach einem Wahlrecht für alle wichtig sind. Ich kann es nicht, weil ich eine gewisse Entfremdung spüre zwischen dem Fortgang der Revolution und mir. Das wofür ich mit zur Bastille ging, die Menschenrechte, der Kampf gegen den Despotismus - alle diese Punkte sind dem allgemeinen Machtkampfe und Machtstreben der Parteien gewichen. Auch Papa schwingt keine leidenschaftlichen Reden mehr - ich glaube, dass meine ganze Familie einen Ernüchterungsprozess unterläuft. Und Pierre? Der redet sich vielleicht in irgendeinem politischen Club seinen Hass von der Seele.
Sommer 1794
Vor ein einhalb Jahren schrieb ich zuletzt in dieses Buch. Ich stellte damals eine gewisse Wandlung an mir selbst fest, eine Entzweiung mit dem Fortlauf der Revolution. Vieles ist seither geschehen, Ereignisse, von denen ich bisher nicht schreiben konnte. Nun möchte ich versuchen, das, was geschehen ist, in Worte zu fassen.
Zunächst einmal muss ich vom Ende des Königs sagen - im letzten Winter beschloss man, ihn hinzurichten. Sein Haupt fiel unter dem Schafott. Langsam aber stetig arbeiteten die Jakobiner an ihrer Machtergreifung - erst unterschwellig und dann unverblümt öffentlich. Mit der Gründung des Wohlfahrtsausschusses am 6. April begann ein neuer Abschnitt in der französischen Revolution. Als Verteidigungsausschuss geplant, übernahmen auch dort bald die Jakobiner, unter der Leitung von Monsieur Robespierre die Macht. Ende Mai 1793 organisierten die Sanscoulotten einen Aufstand gegen den Konvent und begannen, die Girondisten systematisch zu verdrängen.
Am 2. Juni 1793 umstellten Nationalgardisten den Versammlungsort und nahmen 29 Abgeordnete und zwei Minister der Girondisten unter Arrest. Bald schon folgten weitere Verhaftungen, Kurzprozesse und Hinrichtungen. Auf den Pariser Straßen, wo doch sonst so öffentlich diskutiert wurde, gingen die Leute nun schweigend ihre Wege. Nur die Jakobiner blühten noch mehr auf - ihre Siegesgewissheit kannte keine Grenzen. Ein Revolutionstribunal wurde errichtet, in dem Gegner der Revolution kurzerhand zum Tode verurteilt wurden. Die Begriffe Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit waren verschwunden. Nur noch ihre Worthüllen blähten sich auf in der Sprache der fanatischen Jakobiner.
Drei Monate ist es her. Jemand muss energisch an unsere Tür geklopft haben. Sehr früh morgens, nur Maman und Papa müssen schon wach gewesen sein. Maman hat, wie sie uns später erzählte, die Türe geöffnet. Drei Männer hätten sie barsch in die Wohnung gedrängt, wären an ihr vorbei ins Schlafzimmer gestürmt, wo Papa sich gerade umzog. An den Armen hätten sie ihn herausgezerrt. Als Adèle und ich bleich und verschreckt durch den Lärm auf den Flur traten, lag Vater auf dem Boden. Pierre blickte uns mit einem schrecklichen Grinsen an und sagte nur folgendes: "Euer Vater ist wegen konterrevolutionärer Gesinnung unter Arrest gestellt! Lebe wohl, Adèle." Er machte auf dem Absatz kehrt, die beiden anderen Burschen schleiften Vater davon, der sich vergeblich zu wehren versuchte.
Mit einem schleifenden Geräusch und einem dumpfen Knall am Ende fiel die Tür hinter ihnen zu. Diese Geräusche werden nicht aus meinem Kopfe gehen. Sie sagten uns, dass man ihn zum Tod durchs Schafott verurteilt hätte. Das Schleifen der Tür und das dumpfe Einrasten des Schlosses produzieren fast täglich Bilder in meinem Kopf - Bilder vom Schafott, das schleifend herunterrast und mit einem dumpfen Prall Vater tötet. Auch in der Nacht träume ich diese Geräusche und die damit assoziierten Bilder. Dann wache ich schweißüberströmt auf und lausche den Geräuschen der Nacht. Ich hasse die Geräusche der Revolution - das Fußgetrappel, die Schüsse, das Knirschen der Zugbrücke der Bastille, die Tür, das Schafott. Sie sind das Requiem eines Traumes von uneingeschränkter Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit
2006-08-19 05:55:08
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answer #1
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answered by Diopsid 6
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