Allein Kanzler zu sein hilft nicht viel, da wir eine Demokratie haben und autokratische Entscheidungen somit unmöglich sind.
Du schneidest mit einer kleinen Frage ein riesiges Thema an. und es ist nicht global zu beantworten. Ich versuche es trotzdem einmal.
Meiner Ansicht nach bestünde eine Möglichkeit Arbeitsplätze zu schaffen darin, generell die tägliche Arbeitszeit für die Produktion und Fertigung (Schichtarbeit) auf 6 Stunden zu senken und statt 3 Schichten pro Tag 4 Schichten zu fahren. In dem Fall könnten alle Betriebe die Schichtarbeit fahren ihr Personal in dem Bereich um 1/3 aufstocken. Die für die Wirtschaftlichkeit negativen (Kosten-) Effekte wie die Einrichtung von Arbeitsplätzen, Lohnnebenkosten etc. müssten in einem Übergangsprogramm durch die freigewordenen Gelder (ALG I und II, Sozialbeiträge, etc.) durch den Bund über einen bestimmten Zeitraum subventioniert werden. Da eine solche Massnahme nur über einen Lohnverzicht geht (weniger Arbeitszeit, weniger Lohn), sind hier auch die Gewerkschaften und die Arbeitnehmer gefordert.
Dass Firmen abwandern und im Ausland investieren und dort Produktionsstätten aufbauen ist bei der augenblicklichen Situation (zu hohe Lohnnebenkosten, Behördenauflagen etc) nur zu verständlich und kann in einer Demokratie ebenfalls nicht verboten werden.
Dass Firmen im Dienstleistungssektor (Banken, Versicherungen etc.) mehr und mehr Stellen abbauen werden, ist ein Trend, der sich auch zukünftig weiter entwickeln wird. Dank Call Center und moderner EDV wird der Aufwand für Bürokratie und Verwaltung immer weiter sinken. Ich habe es selbst in England erlebt, dass man in städtischen Verwaltungen bereits nur über Sprachcomputer verwaltet (betreut wäre wohl das falsche Wort) wird (war schrecklich). Solange der damit verbunden Personalabbau human (Altersteilzeit, Vorruhestandsregelung etc.) von statten geht, ist das auch ok. Verpflichtung dieser Konzerne wäre es dann allerdings, die eingesparten Kosten an den Kunden weiterzugeben (hier wäre dann mal der Gesetzgeber gefordert).
Ein weiteres Problem besteht in unserem Schul- und Bildungssystem, es dauert definitiv zu lange, bis junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Dem steht auch eine relativ verantwortungslose Einstellung vieler Jugendlicher gegenüber, die Bildung für ein Übel halten und kaum Wert darauf legen. Die Folge ist, das viele Schulabgänger ohne Abschluss dastehen und wenn, dann nur mit mangelhaften Grundkenntnissen, die sie nicht für eine fachliche Ausbildung qualifizieren.
Dies sind nunmehr soziologische Faktoren, die einen Einfluss auf die Arbeitslosigkeit haben. Denn welcher Betrieb nimmt schon gerne Lehrlinge auf, die nicht einmal die Grundrechenarten beherrschen und nicht mal in der Lage sind einen einfachen Brief zu schreiben.
Ein anderer Faktor steht aber der Arbeitslosigkeit entgegen: demoskopische Fakten. Es existiert eine Lücke zwischen Jung und Alt. In den nächsten 5 bis 10 Jahren mehr Arbeitnehmer in Ruhestand gehen als Arbeitnehmer zur Verfügung stehen, die diese Lücken füllen können, und dies jetzt mal pauschal gesagt ohne Rücksicht auf die Qualifikation.
Dies sind nun alles Faktoren die teilweise gegeneinander laufen und die zu berücksichtigen sind.
Aber wie schon gesagt, dies ist ein schwieriges Unterfangen, zu viel Bürokratie und der Wunsch nach Machterhalt steht dem entgegen und zuviel konträre Strömngen sind vorhanden.
2006-08-05 22:23:41
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answer #1
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answered by Paiwan 6
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Ich bin begeistert!!!
Es gibt tatsächlich Menschen in diesem Land, die sich nicht vom Libanonkrieg lähmen lassen, sondern trotzdem sehen, dass Deutschland eigene Probleme hat.
Abgesehen von den vielen Vorschlägen die von den anderen Teilnehmern bereits gemacht wurden und auf ihre Durchsetzbarkeit geprüft werden müßten, wäre es wichtig eine gerade Linie vorzugeben, damit jeder im Land weiß wohin es geht und wie. An dieser Linie müßten sich die politischen Entscheidungen dann orientieren. Zum einen würde man damit selbst nicht so leicht vom Kurs abkommen und zum anderen würden auch viel mehr Menschen im Land dahinter stehen, weil ein Ziel vorgegeben wäre und der Weg dorthin auch dazu passt.
Außerdem hänge ich (leider) immernoch ein wenig der Vollkaskomentalität nach, sodass ich wohl zuerst versuchen würde, die Sozialbeiträge zu senken und gleichzeitig die Leistungen nicht weiter einzuschränken. Um konkrete Infos zur Ausgabenkürzung der jeweiligen Bereiche zu geben, müßte man sich die Ausgaben halt genau anschauen. In der Gesundheitspolitik könnte ich mir in diesem Zusammenhang bspw. eine Positivliste für Medikamente vorstellen, die ohne Zuzahlung zu erhalten sind. Alle andere müssen entweder genauso günstig sein oder der Patient zahlt die Differenz selbst. Ausnahmen könnten in begründeten Einzelfällen (Verträglichkeit, bereits seit langem darauf eingestellt) bei gleichguter Wirksamkeit möglich sein.
Bei den Arbeitsagenturen müßte von der Verwaltung mehr auf die Vermittlung umgestellt werden - hoffnungslose Fälle darf es nicht geben! Wer Arbeit sucht muß auch vermittelt werden! Und wer nicht wirklich vermittelt werden will (weil man nicht die Öffis benutzen möchte oder sich was anderes wünscht,...), der hat offenbar genug zum leben ohne dass er vom Staat unterstützt werden muß - also gibts da nix mehr !
Na ja so würde ich micht halt nach und nach vorarbeiten...
... und die Systematik auch auf andere Politikfelder ausdehnen.
2006-08-06 02:33:58
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answer #2
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answered by The Rocker 2
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wer in unserem land bekaempft wird, ist nicht die arbeitslosigkeit, sondern die arbeitslosen.
wurde die arbeitslosenzahl ende der achtziger-jahre noch dadurch gedrueckt, dass die industrie hunderttausende mit genehmigung der bundesregierung in den vorruhestand schickte, was die rentenkassen schwer belastete, werden heute die arbeitslosen von allen parteien verunglimpft und diskriminiert.
trotz riesen-gewinne der gesamten wirtschaft werden weiterhin stellen abgebaut und teilweise ins ausland verlagert. trotz grosszuegiger steuererleichterungen und lohndumping sind die unternehmen nicht bereit, in deutschland neue stellen zu schaffen.
so lange viele der abgeordneten und minister der wirtschaftslobby angehoeren, wird sich daran auch nichts aendern, denn diese politiker sind nicht fuer uns waehler da. man braucht sich nur die letzten steuerreformen anzusehen und die auf uns zukommende gesundheitsreform.
2006-08-06 02:22:48
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answer #3
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answered by albert g 2
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Statt das Recht auf Arbeit würde ich die Pflicht zur Arbeit einführen. Die Gesellschaft kann nichts dafür, wenn sich Menschen wegen falscher Selbsteinschätzung an dem Arbeitsmarkt vorbeiqualifizieren. Es gibt leider immer noch 1000ende, die sich einen bestimmten Beruf in den Kopf gesetzt haben, obwohl diese eigentlich wissen, dass es für diesen Beruf in 10 Jahren keine Nachfrage mehr gibt.
Ferner würde bei mir das Arbeitslosengeld jeden Monat um 1 Prozent sinken - einfach um dem Empfänger zu zeigen, dass es eine freiwillige Leistung des Staates ist und keine Selbstverständlichkeit - dies würde auch dazu beitragen, dass jeder (einige tun es ja schon) Verantwortung für ihr/sein Leben übernimmt - und nicht die Gesellschaft. Es ist doch traurig, wie wenige Arbeitnehmer sich zu Hause hinsetzen und sich berufsbegleitend weiterqualifizieren!
Steuerlich gesehen würde es helfen, Firmen, die neue Arbeitsplätze in Deutschland schaffen, andere Abschreibungsmöglichkeiten für die Lohnkosten zu geben.
Ein anderer Lösungsansatz:
Eine Einzahlungs- und Auszahlungspyramide würde für mehr Fairness sorgen. Beispielsweise, wenn jemand 5 Jahre Beiträge in die Arbeitslosenversicherung eingezaht hat, darf dieser nur 6 Monate Geld bekommen - dann nichts. Und jemand, der bereis 30 Jahre eingezahlt hat bekommt dann max. 2 Jahre Geld - und dann nichts. Durch die Begrenzung dieser Ausgaben könnte der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sinken - die eingesparte Differenz könnte vom Arbeitnehmer angelegt werden für private Vorsorge.
2006-08-05 23:43:24
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answer #4
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answered by Ichmalwieder 4
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PKW - Maut. Hier werden wieder Gelder rumgeschaufelt, am Ende bleibt nichts:
Steuereinnahmen plus (minus Senkung Benzinpreise wg. Tanktourismus) plus (Maut)
Steuereinnahmen plus (minus X) plus (X)
(minus X) plus (X) = 0
Steuereinnahmen plus 0
Nehmt die Maut und schafft Arbeisplätze durch Strassenbau / -sanierung. Wenn die Arbeitslosenzahl sinkt, kann man auch die Mineralölsteuer senken und den Tanktourismus eindämmen.
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Private Arbeitsvermittler bekommen pro vermittelter Stelle eine Provision von 2000 Euro. Na, diesen Mißstand würde ich auch besser nutzen.
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Freie Stellen werden z.T. nicht nachbesetzt weil Unternehmen auf 1-Euro-Jobler warten. Das schafft keine Kaufkraft. (Kaufkraft = Senkung der Arbeitslosigkeit.-oder?)
Hier gehört eine Regelung her, die für vernünftige Verhältnisse sorgt. (z.B.: Betrieb pro X-Anzahl Mitarbeiter ein 1-Euro-Jobler.)
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Gewinneinnahmen. Wenn große Firmen (Konzerne) millionenschweren Gewinn erwirtschaften müßte eine Regelung her die dafür sorgt, dass -was weiß ich - ein Drittel des Gewinnes zur Schaffung von Arbeitsplätzen verwendet wird. Wird dies nicht umgesetzt, ist der Drittelanteil an den Staat zu zahlen, der dann das Geld dafür (und ausschließlich DAFÜR) einsetzt.
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Gewinneinnahmen (alternativ). Stellenabbau nach Gewinneinnahemen. Hier müßte eine Abfindungszahlung an den Staat erfolgen, der mindestens in gleicher Höhe ist, wie die Abfindung an die Mitarbeiter. Auch hier sind die Einnahmen ausschließlich zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu verwenden.
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Letztens ein Bericht über die Erleichterung zur Einreise für ausländische Fachkräfte. Was wurde aus der Idee deutscher Elite Universitäten? Wir sollten darauf hinarbeiten, dass die Welt UNSERE Fachkräfte anfordert.
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Franz Müntefering:"Arbeitsplätze schaffen durch die Sanierung öffentlicher Gebäude" dann aber auch bitte durch das Aufstocken von Pflegekräften. Die Gelder dafür können aus o.g. Beispielen genommen werden. Wann fangen wir damit an???
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Bericht über nicht genutzte EDV an deutschen Schulen. Hier könnte man einen 1Euro Job vergeben, die EDV anzuschließen und ausserhalb der Unterrichtszeiten gebührenpflichtige Kurse anzubieten. (Ähnlich VHS-Kursen)
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Weiter bin ich davon überzeugt, dass es Ludwig Erhard nie zum Witschaftswunder gebracht hätte, wenn die Vorlaufzeiten zur Umsetzung den langwierigen Weg wie heutzutage hätten laufen müssen.
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Alle geplanten Erhöhungen, Mehrwertsteuer, Kassenbeiträge u.ä. bringen die Leute nur noch mehr auf den Sparkurs.
Mineralölsteuer runter, KFZ-Versicherung für Zweitwagen nach österreichischem Vorbild (angemeldet wird nur das größere Fahrzeug).
Vorschläge zum Thema "Arbeitsplätze schaffen" schneller umsetzen und schnell abschaffen wenn es sich als Fehlschlag erweist. Nicht ewig zu tode diskutieren und dann jahrelang die falsche Richtung fahren.
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Der gleiche Quatsch wie mit den Ärzten. Was brauchen die mehr Geld? Wird deshalb die Arbeit weniger, die Bereitschaftszeiten kürzer? Gleiches Geld, 30Std.Woche vier Schichten. Was glaubt ihr, wie die in ihrer Freizeit die Kohle raushaun? Als erstes wird nämlich ein Zweitwagen angeschafft, weils versicherungstechnisch so günstig ist ;-)
In diesem Sinne
einen schönen Sonntag und gönnt Euch mal wieder was schönes :-)
2006-08-05 23:26:58
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answer #5
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answered by devilredhair 4
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zunächst den sumpf von korruption trockenlegen.alle verantwortlichen für ihre entscheidungen haftbar machen (politik und wirtschaft).
damit das erfolg hat, zunächst die etablierten politiker WEG!
unternehmen die abwandern oder produktionen verlagern nicht länger subventionieren oder steuerliche vorteile einräumen,
nicht die arbeitslosigkeit, sondern schaffung von arbeit finanzieren.
arbeit wieder erstrebenswert machen, der sozialhilfe bzw alg2 empfänger darf nicht gleich oder besser gestellt werden, als der der eine 'sch...'arbeit für kleines geld verrichtet.
sozialleistungen einschränken (es muss keine wohnung sein unterkunft zb in alten kasernenanlagen)
2006-08-05 22:58:16
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answer #6
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answered by Knut S 5
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Steuern senken, um die Kaufkraft zu erhöhen und damit letztlich Arbeitsplätze zu schaffen. Schutzzölle für Einfuhr von Billigwaren aus dem Ausland erheben, damit eigene Produkte wieder mehr Akzeptanz bekommen.
2006-08-05 22:35:31
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answer #7
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answered by ? 3
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Es gibt auch im heutigen, globalen Markt einige Moeglichkeiten, eine erhoehte Arbeitslosigkeit zu 'bekaempfen'.
Unsere Regierung straeubt sich allerdings dagegen - oder sie ist einfach unfaehig, Arbeit zu schaffen.
Vergiss alles was da gemacht wurde, angefangen von Hartz IV ueber 1,- EUR Jobs und wie der ganze Mist heisst.
Schau nach England, Irland - die habens geschafft, auch wenn sie keine INDUSTRIENATION mit 1000den von Fabriken ist.
Der Anfang dieser Erfolggeschichte war, als Maggie Thatcher den Gewerkschaften ihre Machtpostion genommen hatte.
Unsere Gesetzgebung ist veraltet und unflexibel - das Sozialsystem koennen wir in den gleichen Pott hauen.
Moechte ein Jungunternehmer im heutigen Deutschland sein Geschaeft aufbauen, bekommt er soviel Knueppel zwischen die Beine geworfen, dass er nach kurzer Zeit das Handtuch schmeisst - und sich im Ausland umschaut !!!
Die andere Seite der Medaille ist der Kuendigungsschutz der Mitarbeiter.
Wenn Du endlich Deine Firma aufgestellt hast und moechtest einen oder zwei untragbare Mitarbeiter entlassen - viel Spass bei diesem Vorhaben....
Ein HOCH auf Berlin und unsere Gewerkschaften !!!
Ach so, zu Deiner Frage :
Mach Dir keinen Kopp darueber, es ist zu spaet !!!
2006-08-05 22:30:04
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answer #8
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answered by Anonymous
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ZU erst müssen die Schulen sich mehr mit dem Lernstoff durchsetzten und dann könnten die Politiker mal sehr viel weniger verdienen, das Geld könnte der Staat in Arbeitsplätze investieren. Ich mache mich gerade selbstständig und hoffe wenn es läuft zumindest ein paar Arbeitslose aufzunehmen, ist zwar nur ein heisser tropfen auf den Stein aber ein Anfang
2006-08-05 22:26:37
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answer #9
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answered by Anonymous
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Erst mal den internationalen Konzernchefs und Topmanagern Kreide zum Fressen geben und dann abwarten.
Aber mal im Ernst: Unter den gegenwärtigen Voraussetzungen des "Turbokapitalismus" gibt es vermutlich keine praktikable Alternative. Ich unterstelle hier, dass auch die Politiker jedweder couleur hilflos im Trüben rudern, wenn sie Lösungen fordern und vorschlagen. Eine Änderung setzte m.E. voraus, dass die verantwortlichen Investoren endlich begreifen, dass eine nachhaltige Wirtschaftspolitik erforderlich ist, die sich um Welten von der gegenwärtigen unterscheidet. Nachhaltig bedeutet hier auch eine langfristige soziale Absicherung, da es ja Menschen geben muss, die den Krempel auch kaufen, den die Firmen produzieren.
Noch eins: ich habe mal läuten hören, dass in Kürze die "geburten-schwachen Jahrgänge" auf uns zu rollen werden. Es ist in diesem Zusammenhang die Rede von Arbeitskräfte- und Facharbeitermangel. Schau'n mer mal, wass dann kommt.
Gruß
Thomas
2006-08-05 22:18:56
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answer #10
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answered by Thomas 2
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