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Weshalb sprechen die Franzosen eigentlich keine germanische Sprache, obwohl doch Frankreich - genau wie Deutschland - aus dem FRANKENreich hervorgegangen ist? Wärend der Völkerwanderung haben sich doch in Frankreich die Franken (germanischer Stamm) breit gemacht, folglich müsste doch der Einfluss des Latein (aus der römischen Besatzungszeit) gegenüber germanischer Einflüsse stark zurückgegangen sein. Weshalb ist dies nicht geschehen?

2006-08-02 05:51:30 · 9 antworten · gefragt von Goeran1 1 in Kunst & Geisteswissenschaft Geschichte

9 antworten

1. Die Römer haben Gallien nicht nur besetzt; sie haben über 400 Jahre lang das Land kultiviert und bewohnbar gemacht: es war eben eine Provinz wie die iberische Halbinsel und das restliche Italia. In diesen Gegenden hat sich das Lateinische - mit regionalen Variationen, versteht sich - als Umgangssprache durchgesetzt; anders als im Ostteil des Imperium Romanum, in welchem seit Alexander dem Großen das Griechische bis zum Einfall des Islam dominiert hat.
2. Demgegenüber existieren im Französischen mehr keltische und germanische Einflüsse (sog. Gallizismen) als in den anderen romanischen Sprachen - zu finden sind solche Gallizismen in jedem guten und ausführlichen Grammatikbuch der französischen Sprache.
3. Desgleichen existiert auch eine gewisse Irritiertheit hinsichtlich der sprachhistorischen Begrifflichkeiten "germanisch" und "romanisch". Vor allem deutsche Sprachwissenschaftler wollten das DEUTSCHE mitsamt all seinen Dialekten den mythisch-nordischen Völkern annähern und scharf abgrenzen gegen dasverhaßte Volk im Westen (die verheerenden Napoleonischen Kriege waren noch gut in Erinnerung). - Und auch wenn es sprachhistorisch korrekt ist, zwischen einem germanischen Teil und einem italischen und infolge dessen romanischen Teil in der indoeuropäischen Sprachfamilie zu differenzieren, so war das doch ein Steinchen zur Grundlegung der späteren "germanischen" Überlegenheitslüge gegenüber den Romanen und Römern (vgl. Hermann der Cherusker), die in dem gipfelte, was 1945 sein hoffentlich endgültiges Ende gefunden hat.
4. Die lateinisch sprechende Bevölkerung mußte um ein vielfaches größer gewesen sein als der fränkisch sprechende Teil. Zudem war die Sprache der Kirche und der Verwaltung Latein; man muß sich vorstellen, wir wollten heute die deutsche Verwaltungssprache mir nichts, dir nichts auf Englisch umstellen; die Verwaltung, die ja auf Beständigkeit ausgelegt ist, bräche zusammen.

2006-08-06 01:16:07 · answer #1 · answered by Deus ex Machina 7 · 1 0

Ich finde es auch furchtbar. Ich habe schon gehört, dass physique Lotion als lecker bezeichnet wurde, selbst manche Männer sollen lecker sein. Das kommt mir alles sehr bekannt vor aus dem berühmten Roman von George Orwell.

2016-12-14 18:11:10 · answer #2 · answered by ? 4 · 0 0

Simse steht mit ihrer Meinung aber ziemlich allein da, und es wäre vielleicht zweckmäßig, wenn diese sensationelle These ein wenig Begründung mitbekommen hätte.
Gibt es da nicht ein paar grammatische Unterschiede, und verschiede Herkunft der Wortstämme? (Fremdwörter und Lehnwörter außen vor)

2006-08-05 20:13:22 · answer #3 · answered by sunny longbow 3 · 0 0

Parceque le Français est une langue merveilleuse.

2006-08-03 09:29:00 · answer #4 · answered by Anonymous · 0 0

Sogar Deutsch ist eine romanische Sprache. Genau wie Italienisch, Spanisch, Englisch und Rätoromanisch.

2006-08-03 08:28:25 · answer #5 · answered by simse 2 · 0 0

Französisch ist ein grenzfall. es gilt als romanische sprache, hat aber viele germanische elemente darin. hab ich mal gehört...

2006-08-03 02:42:26 · answer #6 · answered by Michael K. 7 · 0 0

Als die Franken anfingen, sich in Gallien auszubreiten, lebten dort bereits die Gallier. Diese waren seit Caesars Zeiten von Rom unterworfen, die gesamte Infrastruktur (Straßen, Verwaltung, ...) war von den Römern dort "hochgezogen" worden und hat dafür Sorge getragen, daß sich die lateinsche Sprache auch bei der "bodenständigen" gallischen Bevölkerung durchsetzt. Als die Franken dann kamen, haben sie die vorhandenen römischen Strukturen genutzt - und damit auch die in Gallien übliche Sprache. Umso mehr, als sich die Frankenkönige stark auf die katholische Kirche stützte - es war damals praktisch, Gefolgsleute zu haben, die (a) hochgebildet waren und (b) keine leiblichen Erben hinterließen - und die Sprache der Kirche Latein war...

Von daher war die Übernahme der fremden Sprache einfach zweckmäßig...

Die Franken dürften da auch nicht mal die einzigen gewesen sein... Siehe bspw. die Hethiter. Das, was wir unter den Hethitern verstehen, ist ein indogermanischer Volksstamm, der sich Ostanatolien unterworfen hatte. Interessanterweise stammt der Name "Hethiter" aber nicht von den Indogermanen, es ist vielmehr der Name der unterworfenen anatolischen Urbevölkerung. Die Einwanderer kamen und übernamen das, was ihnen nützlich erschien... Sprachen und Namen ebenso wie technische und organisatorische Elemente...

2006-08-02 23:43:04 · answer #7 · answered by egima 5 · 0 0

Deutschland hatte auch keine richtige Vergangenheit, wenn du weißt, dass Germanien viele kleine Einzelstaaten waren!

2006-08-02 07:04:13 · answer #8 · answered by Shoma 3 · 0 0

Weil sie Gallier sind und keine Franken, das weiß doch jedes Kind. Noch nie Asterix gelesen ?

Und das ist kein Scherz. Und ihre Sprache ist durch die römischen Besatzer beeinflußt, deswegen zählt die französische Sprache auch zu den romanischen Sprachen und nicht zu den germanischen.

Auch wenn in Wikipedia was anderes drin steht, begann die Geschichte Frankreichs nicht im Jahre 843 n. Chr. !
Wieder mal so ein Fauxpax von Wikipedia ! Und alle nehmen es für bare Münze.

Sie waren halt von den Franken besetzt, die die Macht inne hatten. Aber das Volk waren die Gallier.

2006-08-02 06:07:58 · answer #9 · answered by Mika M 4 · 0 0

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