Lieber Schmetterling! Das ist eine Herausforderung! Ich versuch es mal! Wird aber viel Text sein den ich schreiben muß! Bitte bei der Bewertung berücksichtigen, ja? ;-)
Also als erstes mal die Erklärung Bibel:
Als Bibel (auch „Buch der Bücher“) bezeichnen das Judentum und das Christentum jeweils eine eigene Sammlung religiöser Schriften, die für sie das Wort Gottes enthalten und als Heilige Schrift Urkunden ihres Glaubens sind.
Es handelt sich um verschiedene redaktionelle Zusammenstellungen von „Büchern“ (griechisch: biblia) aus dem Kulturraum Palästinas und des Vorderen Orients, die im Verlauf von etwa 1.200 Jahren entstanden sind und bis zum 2. Jahrhundert zuerst von Juden, dann auch von Christen kanonisiert wurden.
Die jüdische Bibel, der Tanach, besteht aus drei Hauptteilen Tora, Nebi'im (Propheten) und Ketubim (Schriften). Diese Bücher bilden in anderer Anordnung und geringfügig anderem Umfang als Altes Testament auch den ersten Hauptteil der Bibel des Christentums, ergänzt durch das Neue Testament. In dieser Form ist die Bibel das am weitesten verbreitete und häufigsten publizierte schriftliche Werk der Welt.
Auch der Islam erkennt prinzipiell die ganze Bibel und mit ihr seine beiden Vorgängerreligionen als gültiges, wenn auch von Menschen teilweise verfälschtes Offenbarungszeugnis Allahs an.
Das Wort „Bibel“ stammt vom griechischen Neutrum βιβλíoν, das „Papyrusrolle“ bedeutet. Dieser Wortstamm ist von bíblos oder býblos abgeleitet und bedeutet „Papyrusstaude“ oder „Papyrusbast“: So hieß auch die phönizische Hafenstadt Byblos, die in der Antike ein Hauptumschlagplatz für Bast war, dem Rohstoff zur Herstellung der Papierrollen.
Der Plural biblia („Schriftrollen, Bücher“) wurde später irrtümlich als Singular eines lateinischen Femininums aufgefasst. Zugleich wurde das Wort synonym mit dem ebenfalls weiblichen Ausdruck „Heilige Schrift“ (griech. hagia graphae) verstanden. Insofern trifft die populäre Bezeichnung „Buch der Bücher“ zu.
Im Judentum wie im Christentum gilt diese Schriftsammlung als Offenbarungszeugnis Gottes und hat daher für die gesamte Religionsausübung normativen Charakter. Dies zeigen die bei ihrer Zusammenstellung wirkenden Redaktionen und späteren Kanonisierungen ebenso wie ihre Bezeichnungen als „Wort Gottes“ oder „Heilige Schrift“.
Von Ausnahmen wie der zeitweise im Katholizismus und lutherischer Orthodoxie gültigen Theorie der Verbalinspiration abgesehen, wird die Bibel in den meisten Religionsgemeinschaften, die sich auf sie beziehen, nicht direkt und vollständig als Ergebnis göttlicher Eingebung oder göttlichen Diktats aufgefasst, sondern als menschliches und daher auch variables und irrtumsfähiges Zeugnis, das Gottes Offenbarungen enthält, reflektiert und weitergibt. Diese schriftliche Überlieferung ist jedoch gegenüber ihrem Inhalt nicht beliebig und wurde daher auf verschiedene Weise vor Verfälschung und Erweiterung zu schützen versucht. Die Mehrheit der Christen geht davon aus, dass die Bibel von Gott inspiriert ist, ihre Schreiber also „vom Heiligen Geist getrieben" bzw. bewegt und vor schwerwiegenden Fehlern bewahrt wurden.
Für das Judentum ist primär die Tora, darin vor allem der Bundesschluss am Sinai „Wort Gottes“ und damit der „Kanon im Kanon“. Für Christen ist die Person Jesus Christus das eigentliche, maßgebende, alle äußeren Worte erhellende Zentrum der ganzen Bibel. Mit der Kanonisierung des Neuen Testaments entschied die Kirche zugleich, grundsätzlich auch die heiligen Schriften des Judentums bleibend als „Wort Gottes“ anzuerkennen und aufzunehmen. Die Interpretation beider „Testamente“ ist hier wechselseitig aufeinander angewiesen, wobei Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi das Hauptkriterium bleiben. Aber auch dessen Verständnis unterscheidet sich zwischen den christlichen Konfessionen.
Für Katholiken ist die Überwindung der Erbsünde durch Jesu stellvertretendes Sühneopfer, daraufhin das Zusammenwirken von menschlicher Bemühung und Gottes Gnadenangebot (Synergismus) zentraler Inhalt der biblischen Zeugnisse von Gott. Protestanten finden die Mitte der Schrift im Anschluss an Martin Luther dagegen im reinen Gnadengeschenk Jesu Christi ohne jedes eigene Zutun. Für die liberale Theologie ist dagegen oft das menschliche Vorbild des historischen Jesus und die eigene religiöse Erfahrung Maßstab der Schriftauslegung.
Manche Evangelikalen und Freikirchen vor allem in den USA schreiben der Bibel auch heute noch eine „Irrtumsfreiheit“ (Inerrancy) zu und reagieren damit auf die als Angriff auf die Glaubensgrundlagen empfundene historische Bibelkritik seit der Aufklärung. Dabei besteht die Gefahr, dass die Bibel selbst gott-ähnlichen oder fetisch-artigen Charakter erhält. Diese Richtungen werden oft als Biblizismus oder christlicher Fundamentalismus eingeordnet.
Der Tenakh oder Tanach ist nach den drei Anfangsbuchstaben seiner Hauptteile benannt und wurde zuerst überwiegend in Hebräisch, kurze Passagen auch in Aramäisch verfasst. Die Sammlung, schriftliche Fixierung und redaktionelle Überarbeitung seiner Einzelbücher verlief über mehr als tausend Jahre bis zum Abschluss des jüdischen Kanons um 135.
Tora
Der erste Hauptteil besteht aus den fünf Büchern Moses, die auch Pentateuch („fünf Buchrollen“) genannt werden. Die Einteilung beruhte darauf, dass der Umfang unmöglich auf einer antiken Buchrolle Platz fand, erfolgte aber auch nach inhaltlichen Gesichtspunkten: Jedes der Bücher hat einen klaren Anfang und eine deutliche Zäsur am Ende.
Der Begriff „Tora“ bedeutet „Weisung“ und bezieht sich nicht nur auf die jüdischen religiösen und profanen Gesetze im engeren Sinn - diese sind Hauptinhalte des 2. und 3. Buchs Mose -, sondern auf die gesamte, seit der Schöpfung geoffenbarte Lebensordnung für das erwählte Volk Gottes. Die Einzelbücher heißen im Hebräischen nach ihren ersten Worten; in der Kirchensprache Latein, die darin der griechischen Bibelübersetzung folgte, bezeichnen sie das Hauptthema des jeweiligen Buchs:
* Bereshit („Im Anfang“) / Genesis („Schöpfung, Ursprung“)
* Schemot („die Namen“) / Exodus („Auszug“)
* Wajikra („Und Gott rief“) / Levitikus („Priesterschrift“)
* Bemidbar („In der Wüste“) / Numeri („Zahlen“)
* Debarim („die Worte“) / Deuteronomium („zweites Gesetz“).
Die Tora umfasst demnach die Geschichte der Welt und des Gottesvolks Israel als Heilsgeschichte, beginnend mit der Schöpfung (Siehe auch: Wiege der Menschheit) und den Geschichten der Erzväter, Israels Auszug aus Ägypten, der Gesetzgebung unter Mose und dem Zug ins verheißene Land. Sie wurde wohl schon im 6. vorchristlichen Jahrhundert kanonisiert.
Ihre ältesten Stoffe entstanden im Verlauf von Wanderungsbewegungen von Nomaden im Zweistromland und aus Ägypten, die seit etwa 1200 v. Chr. in das Kulturland Kanaan einsickerten und dort sesshaft wurden. Sie wurden über Jahrhunderte zunächst mündlich tradiert. Ihre Verschriftung und Zusammenstellung begann um 1000 v. Chr., nachdem aus dem losen Stämmebund verschiedener Hebräer ein Staatswesen nach dem Vorbild antiker Monarchien geworden war.
Propheten
Als Propheten gelten im Judentum die angenommenen Autoren folgender Bücher:
* Josua,
* Richter,
* Samuel (ein Buch), siehe 1. Buch Samuel und 2. Buch Samuel
* Buch Könige (ein Buch), siehe 1. Buch der Könige und 2. Buch der Könige
* Jesaja,
* Jeremia,
* Hesekiel,
* das Zwölfprophetenbuch.
Die ersten vier dieser Bücher erzählen die Geschichte Israels vom Tod des Mose, der Landverteilung an die Stämme bis zum Ende der beiden Staaten Israel und Juda und der Zerstörung des ersten Jerusalemer Tempels (586 v. Chr.). Sie werden im Christentum nicht zu den Propheten gezählt, sondern als Geschichtsbücher betrachtet.
Die folgenden drei großen Propheten sind nach Analogie der drei Erzväter jeweils einem Buch zugeteilt; die übrigen kleinen Propheten sind als Analogie zu den zwölf Söhnen Jakobs, den angenommenen Stammvätern der Stämme Israels, in zwölf Bücher eingeteilt.
Das erste Prophetenbuch betont gleich zu Beginn (Jos 1,5) die Unterordnung des Josua unter die Autorität des Mose; Maleachi schließt als letzter der zwölf kleinen Propheten mit der erneuten Rückbindung an das mosaische Gesetz. Diese Hierarchie gilt also für alle Propheten, die demgemäß erst recht spät kanonisiert wurden: frühestens im 4. Jahrhundert v. Chr. nach der Abspaltung der Samaritaner, für die allein die Tora Wort Gottes blieb.
Andererseits betont die ganze Prophetie die Offenheit der Geschichte Israels für eine ganz neue, noch nicht offenbar gewordene Zukunft. Das Phänomen der prophetischen Zukunftsverheißung, die die ganze Schöpfung in Gottes Geschichte mit dem erwählten Volk einbezieht und ihre radikale Erneuerung thematisiert, ist ein Hauptmerkmal des Judentums im Unterschied zu anderen antiken Religionen. Sie setzte sich in der Zeit Jesu von Nazarets mit dem Auftreten Johannes des Täufers fort.
Schriften
Zu den „Schriften“ (Ketuvim) des Tanach gehören:
* Psalmen
* Hiob
* Sprüche Salomos
* Ruth
* das Hohe Lied
* Kohelet (Prediger)
* Klagelieder (im christlichen Alten Testament zum Propheten Jeremia gehörig)
* Ester
* Daniel (im AT als eigenes Prophetenbuch)
* Esra
* Nehemia
* Chronik(en) (zwei Bücher): 1. Buch der Chronik und 2. Buch der Chronik
Es handelt sich um Werke, in denen eher die Menschen reden als Gott. Sie sind alle nach dem Exil und später entstanden als die vorherigen „klassischen“ Propheten, überwiegend ab 200 v. Chr.. Einige sind vor oder parallel zu den zwölf kleinen Propheten entstanden. Dennoch ist ihre theologische Bedeutung diesen nachgeordnet. Ihre Kanonisierung geschah spät, für das Buch Daniel erst 135 n. Chr. mit dem Abschluss des Tanach.
Nur fünf dieser Bücher werden als „Festrollen“ im Synagogengottesdienst verlesen und sind wichtigen Festen des Judentums zugeordnet:
* Ruth: Wochenfest
* Hohes Lied: Pessach
* Kohelet: Laubhüttenfest
* Klagelieder: Gedenktag der Tempelzerstörung
* Ester: Purimfest
Auch dieser dritte Hauptteil bezieht sich betont am Anfang auf die Tora (Psalm 1,1):
„Wohl dem, der nicht im Rat der Gottlosen wandelt, … sondern hat Lust zur Weisung des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht.“
Das zweite Chronikbuch endet mit dem Ausblick auf den Neubau des Tempels und die Anerkennung JHWHs als Herrn der ganzen Erde: Auch hier ist Israels Zukunftsperspektive untrennbar mit der Weltgeschichte verknüpft.
Altes Testament (AT)
Hauptartikel: Altes Testament
Alle kanonischen Schriften des jüdischen Tanach haben – wenn auch in teilweise anderer Reihenfolge – Eingang in das christliche „Alte Testament“ gefunden. Diese Bezeichnung wurde in der Kirchengeschichte oft als Ersatz und Überholung des angeblich veralteten Ersten Bundes Gottes mit Israel missverstanden. Angesichts der historischen Folgen dieses christlichen Antijudaismus, die oft als Rechtfertigung für Pogrome diente, reden viele Christen und Theologen der Großkirchen heute statt vom „Alten“ vom „Ersten Testament“, um einer Vorrangstellung des späteren „Neuen Testaments“ entgegenzutreten. Heute stimmen fast alle christlichen Konfessionen darin überein, dass beide Teile gleichberechtigt die christliche Bibel ausmachen und ihre Deutung wechselseitig aufeinander angewiesen ist. Im Unterschied zum jüdischen Verständnis gesteht die christliche Theologie dem Tanach damit aber keine eigenständige Autorität zu, sondern interpretiert ihn aus der Perspektive der christlichen Heilsgeschichte, in der der zweite Bund („Neues Testament“) den ersten endgültig erfüllt und so bekräftigt habe.
Neues Testament (NT)
Hauptartikel: Neues Testament
Das NT entstand zwischen 50 und ca. 130 im jüdisch-christlichen Umfeld des östlichen Mittelmeerraums. Es ist fast durchgängig in einer damals weit verbreiteten umgangssprachlichen Form des Griechischen, der so genannten Koiné, verfasst. Es enthält zudem einige aramäische Begriffe und Zitate. Aramäisch war die damalige Umgangssprache in Palästina und zeitweise lingua franca des antiken Nahen Ostens.
Das NT besteht aus erzählenden Schriften, vor allem den vier Evangelien:
* Matthäusevangelium
* Markusevangelium
* Lukasevangelium
* Johannesevangelium
sowie der
* Apostelgeschichte
und belehrender Briefliteratur:
* Paulusbriefe
* Katholische Briefe
* Brief an die Hebräer
sowie einem apokalyptischen Visionszyklus:
* Offenbarung des Johannes .
Die Zugehörigkeit dieser Schriften zum NT ist in allen christlichen Religionsgemeinschaften unumstritten. Nur die Syrisch-Orthodoxen Kirchen erkennen einige davon nicht an. Die Johannesoffenbarung wird auch bei den anderen Orthodoxen nicht öffentlich verlesen.
Das NT erzählt in den Evangelien von Jesus von Nazaret, der als Christus bezeichnet wird, und in der Apostelgeschichte von den Anfängen der Kirche. Dabei wird der überwiegende Teil des Erzählstoffes unter Aufnahme und in Auseinandersetzung mit den Erfahrungen des Volkes Israel und unter Verwendung alttestamentlicher Themen und Bilder dargestellt. In den Briefen versuchen die Autoren, Antworten auf Glaubensfragen zu geben, das Leben in den neuen Gemeinden zu organisieren und auf dort anstehende Probleme zu reagieren oder den Christen ihrer Zeit mit mahnenden und tröstenden Worten zur Seite zu stehen.
Das Verhältnis von AT und NT zueinander
Das Christentum nennt die bereits lange vor seiner Entstehung vorliegende jüdische Sammlung heiliger Schriften „Altes" Testament im Gegenüber zum „Neuen“ Testament. Der lateinische Begriff testamentum übersetzt den griechischen Ausdruck diatheke, der seinerseits das hebräische berith (Bund, Verfügung) übersetzt. Er meint nicht wie in der antiken Umwelt ein zweiseitiges Vertragsverhältnis, sondern eine einseitige unbedingte Willenserklärung. Dies bezieht sich im Tanach auf Gottes heilsstiftende Taten und Bekundungen in der menschlichen Geschichte, besonders auf seinen Bundesschluss mit dem ganzen Volk Israel am Berg Sinai nach der Offenbarung der Gebote (Ex 24). Ihm gehen Gottes Schöpfungsbund mit Noach (Gen 9), die Berufung Abrahams zum „Vater vieler Völker“ (Gen 12) und der Bund mit Mose zur Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei voraus (Ex 3). Zudem wird in der Prophetie ein „neuer Bund“ verheißen (Jer 31), der alle Völker einbeziehen werde (Joel 4).
Für Christen hat sich diese Verheißung in Jesus Christus als dem fleischgewordenen Wort Gottes erfüllt. In seinem Tod und seiner Auferstehung wurde für sie Gottes „letzter Wille“ offenbar. Damit wurde Gottes Bund mit dem erwählten jüdischen Gottesvolk für die Urchristen aber nicht ersetzt, sondern erfüllt und so endgültig bekräftigt. Beide Testamente liegen als Gottes endgültige Offenbarung in verbindlicher Schriftform vor und beanspruchen über Jesu Tod hinaus unbedingte Geltung. Die Gegenüberstellung von „altem“ und „neuem“ Bund ist besonders auf die Zentraldaten beider Religionen bezogen: den Exodus Israels, die Kreuzigung und Auferstehung Jesu. Sie werden gemeinsam als jene Taten Gottes aufgefasst, in denen er sein volles Wesen zeigt. Sein letzter Wille widerspricht seinem ersten Willen nicht, sondern bestätigt und erneuert ihn für die ganze Welt.
In der Christentumsgeschichte wurde der Begriff „Altes Testament“ jedoch bis 1945 meist als Herabsetzung gedeutet: Das Judentum galt als veraltete, überholte, von der Kirche enterbte und zum Untergang bestimmte Religion. Die Gesetzesoffenbarung Gottes am Sinai sei vom Selbstopfer Jesu Christi auf dem Hügel Golgota abgelöst worden. Gott habe Israel „enterbt“ und den Christen die Verheißungen übergeben, so dass Heil nur noch in der Kirche liege.
Wegen der fatalen Folgen dieses Antijudaismus bis hin zum Holocaust wird der Begriff „Altes Testament“ heute von den Großkirchen und vielen Theologen zwar nicht aufgegeben, aber oft als „Erstes Testament“ übersetzt. Um Vorrang und Weitergeltung des lebendigen Bundes Gottes mit seinem Volk Israel zu betonen und die traditionelle religiöse Diskriminierung des Judentums zu überwinden, verwenden viele Christen auch die Bezeichnung „Hebräische“ oder „Jüdische Bibel“ oder „Hebräisch-Aramäische Schriften“.
Gleichwohl weicht deren inhaltliche Deutung in beiden Religionen, aber auch teilweise zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen voneinander ab. So haben nicht alle Teile der Tora für Christen denselben Rang und die gleiche Gültigkeit wie für Juden, da sie in ihrem Glauben durch Jesus Christus bereits erfüllt, auf die Gottes- und Nächstenliebe konzentriert und so in gewisser Weise relativiert wurden. Für Christen spielt auch die mündliche Tora-Auslegung (Halacha) keine Rolle, die im Talmud fixiert wurde und im Judentum nahezu gleichrangig mit der Tora tradiert wird.
Erst in neuerer Zeit hat die von der Judaistik lernende neutestamentliche Forschung wiederentdeckt, dass Jesu eigene Verkündigung zu weiten Teilen eine Form der Halacha im Dialog mit anderen damaligen jüdischen Gruppen war. Dabei wird die traditionelle Deutung etwa der Bergpredigt als „Aufhebung“ der Tora, die jüdische Gebote wie das Ius talionis („Auge für Auge“) außer Kraft setze bzw. auf allgemein gültige Normen hin transzendiere, heute vielfach als von christlichen Vorurteilen bestimmte Fehldeutung angesehen.
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Aufbau "unserer" Bibel:
Inhaltsverzeichnis
Die Schriften des Alten Testaments
Die Fünf Bücher des Mose
* Das Buch Genesis
* Das Buch Exodus
* Das Buch Levitikus
* Das Buch Numeri
* Das Buch Deuteronomium
Die Bücher der Geschichte des Volkes Gottes
* Das Buch Josua
* Das Buch der Richter
* Das Buch Rut
* Das erste Buch Samuel
* Das zweite Buch Samuel
* Das erste Buch der Könige
* Das zweite Buch der Könige
* Das erste Buch der Chronik
* Das zweite Buch der Chronik
* Das Buch Esra
* Das Buch Nehemia
* Das Buch Tobit
* Das Buch Judit
* Das Buch Ester
* Das erste Buch der Makkabäer
* Das zweite Buch der Makkabäer
Die Bücher der Lehrweisheit und die Psalmen
* Das Buch Ijob
* Die Psalmen
* Das Buch der Sprichwörter
* Das Buch Kohelet
* Das Hohelied
* Das Buch der Weisheit
* Das Buch Jesus Sirach
Die Bücher der Propheten
* Das Buch Jesaja
* Das Buch Jeremia
* Die Klagelieder
* Das Buch Baruch
* Das Buch Ezechiel
* Das Buch Daniel
* Das Buch Hosea
* Das Buch Joël
* Das Buch Amos
* Das Buch Obadja
* Das Buch Jona
* Das Buch Micha
* Das Buch Nahum
* Das Buch Habakuk
* Das Buch Zefanja
* Das Buch Haggai
* Das Buch Sacharja
* Das Buch Maleachi
Die Schriften des neuen Testaments
Die Evangelien
* Das Evangelium nach Matthäus
* Das Evangelium nach Markus
* Das Evangelium nach Lukas
* Das Evangelium nach Johannes
Die Apostelgeschichte
Die Paulinischen Briefe
* Der Brief an die Römer
* Der erste Brief an die Korinther
* Der zweite Brief an die Korinther
* Der Brief an die Galater
* Der Brief an die Epheser
* Der Brief an die Philipper
* Der Brief an die Kolosser
* Der erste Brief an die Thessalonicher
* Der zweite Brief an die Thessalonicher
* Der erste Brief an Timotheus
* Der zweite Brief an Timotheus
* Der Brief an Titus
* Der Brief an Philemon
* Der Brief an die Hebräer
Die Katholischen Briefe
* Der Brief des Jakobus
* Der erste Brief des Petrus
* Der zweite Brief des Petrus
* Der erste Brief des Johannes
* Der zweite Brief des Johannes
* Der dritte Brief des Johannes
* Der Brief des Judas
* Die Offenbarung des Johannes
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Gabriel (zu deutsch „Held Gottes“) ist der zweite der vier Erzengel und wird in der Bibel im Buch Daniel und im Lukasevangelium erwähnt. Er gilt als Ausleger von Visionen und als Bote Gottes. Er nimmt auch im Islam eine wichtige Rolle ein.
Gabriels Name wird auch wie folgt interpretiert:
* arab. Djebrail, جبريل;
* hebr. Gott ist stark, גַּבְרִיאֵל
Gabriel im Judentum
Im Judentum gilt Gabriel neben Michael als Fürbitter und Schutzengel des Volkes Israel, aber auch als Straf- und Todesengel.
Erstmals erscheint sein Name im Buch Daniel, wo er die Vision von Widder und Ziegenbock deutet (Kapitel 8) und die Weissagung über Dauer und Ende des Exils verkündet (Kapitel 9).
Im Äthiopischen Buch Henoch wird Gabriel in Kapitel 20,7 neben Uriel (20,2), Raphael (20,3), Raguel (20,4), Michael (20,5) und Sarakael (20,6) - in einigen Handschriften wird noch Remiel (20,8) genannt - zu den (sieben) höchsten Engeln gezählt. Dort heißt es über ihn: „Gabriel heißt ein sechster der heiligen Engel, der über das Paradies, die Schlangen [Seraphim] und die Kerube gesetzt ist.“ (1. Henoch 20,7). Die Siebenzahl der höchsten Engel ist, nebenbei vermerkt, für das Äthiopische Buch Henoch in Kapitel 90,21f. verbürgt.
In rabbinischen Quellen heißt es von Gabriel, er bestehe ganz aus Feuer, während Michael ganz aus Schnee bestehe. Entsprechend werden darin Gabriel und Michael die Metalle Gold und Silber zugeordnet. Die ihnen im Judentum zugesprochenen Attribute unterscheiden sich also von jenen, die ihnen die spätere christliche Mythologie zuordnet, in der teilweise Michael mit der Sonne und Gabriel mit dem Mond verbunden wird.
In der jüdischen Überlieferung waren die beiden Engel, die nach Sodom gingen, Michael und Gabriel (Genesis 19): Michael, um Lot zu retten, Gabriel, um die Stadt zu zerstören.
Christliche-Jüdische Bedeutung
Im Talmud gilt er nach Michael als der Größte der „Engelsfürsten“, das Urteil Gottes aufzeichnend und vollziehend, Israel verteidigend und beschützend.
Nach christlicher und jüdischer Auffassung ist er der Vorsteher der Cherubim und Seraphim.
Nach urchristlicher Auffassung ist Gabriel der Herrscher über das Wasser und über das Prinzip des Flüssigen. Er regiert außerdem die Welt der Gefühle, der Emotionen und das Unterbewusstsein. Seine Farbe ist blau in allen Schattierungen.
Er wird in der katholischen Kirche mit einer Lilie dargestellt, als Verkünder der Geburt des Johannes an Zacharias oder des Jesus an Maria. Nach katholischer Auffassung im Norden vor Gottes Thron.
Islamische Bedeutung
Djibril (جبريل, arab. für Gabriel) ist der arabische Name für den Erzengel Gabriel. Nach einem Hadith wollte der Prophet Mohammed ihn in seiner wahren Gestalt sehen, anstatt der menschlichen Form (Djibril hatte immer eine menschliche Form angenommen, wenn er dem Propheten begegnete). Djibril tat dies und der Prophet fiel in Ohnmacht. Denn der Erzengel Djibril war so groß, dass er die Sonne mit nur einem Flügel überdeckte. Er besitzt eine beträchtliche Anzahl an Flügeln (jeder Engel hat mindestens zwei Flügel).
Nach sunnitischer Auffassung des Islam wird der Erzengel Djibril auch als Ruh al-Qudus- روح القدس („Geist der Heiligkeit“) bezeichnet. Jedoch ist er nicht mit dem Heiligen Geist aus der Dreifaltigkeit des christlichen Glaubens zu verwechseln. Nach schiitischer Meinung bezeichnet Ruh al-Qudus ein anderes Wesen, während Djibril als Ruh al-Amiyyn - روح الامين („Geist der Zuverlässigkeit“) bezeichnet wird (Koran 26:193).
Djibril ist einer der sieben Engel der Offenbarung, durch welche die Aufzeichnung der göttlichen Ratschlüsse mittels Inspirierung des Propheten Muhammad bei Abfassung des Korans geschah.
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Maria
Maria hieß die Mutter des Jesus von Nazaret. Sie lebte nach dem Neuen Testament (NT) mit ihrem Mann Josef und weiteren Angehörigen wahrscheinlich in der Kleinstadt Nazaret in Galiläa (Mk 1,9; 6,1). Als "Mutter Gottes" spielt sie eine herausragende Rolle im Katholizismus und mit Einschränkungen auch in der Orthodoxie. Die sehr unterschiedlichen Auffassungen über Maria in den Konfessionen gelten bis heute als ein Haupthindernis für die Ökumene.
"Maria" ist die griechisch-lateinische Form des hebräischen Vornamens "Miriam". Dieser kommt in der Hebräischen Bibel häufiger vor: Seine erste prominente Trägerin ist die Prophetin und Schwester des Mose, deren Lobgesang (Ex 15,1-21) zu den ältesten Bestandteilen der Tora gezählt wird.
Auch im NT heißen noch weitere Frauen unter den Nachfolgern Jesu "Maria" (Mk 15,40), darunter:
* Maria von Magdala
* Maria, Mutter des Jakobus des Jüngeren.
Im griechischen Urtext des NT heißt Jesu Mutter meist Mariam; die Form Maria wurde erst später im lateinischen Sprachraum üblich.
Alle Informationen über Maria stammen aus den Evangelien. Das Bild, das sie von Jesu Mutter zeichnen, ist jedoch nicht als Biografie anzusehen, sondern von der Absicht der Verkündigung Jesu Christi geprägt. Daher ist die historische Auswertung der Angaben im NT umstritten.
Im Neuen Testament finden sich nur relativ wenige Angaben, die meisten im ersten Kapitel des Lukasevangeliums. Dort wird sie als jung verlobte Frau geschildert. Sie wird von einem Engel Gottes besucht (Lk 1,28). Dieser begrüßt sie als Begnadigte (κεχαριτωμενη =Partizip perfekt passiv von χαριτω= angenehm machen) und kündigt ihr an, dass sie, ohne mit ihrem Mann zusammenzukommen (s. Jungfräulichkeit Marias), den von Israel erwarteten Messias und Gottessohn zur Welt bringen wird.
Marias Demut und Furcht, sowie ihre vertrauensvolle Zustimmung, mit der sie sich in Gottes Plan fügt, sind das Grundmotiv der späteren Verehrung, die durch Elisabeth (Lk 1,42) und von Maria selbst (Lk 1,48) bereits angedeutet wird.
Bei der Darstellung im Tempel kündigt Simeon ihr das Leiden um und mit ihrem Sohn an (Lk 2,35). Dieses Leiden zeichnet sich in der Zurückweisung durch den zwölfjährigen Jesus (Lk 2,48f) ab, setzt sich fort in der Distanz des Sohnes während seiner öffentlichen Wirksamkeit (Lk 8,19-21) und vollendet sich angesichts seiner Kreuzigung (als deren Zeugin sie nur das Johannesevangelium ausdrücklich nennt). Zum letzten Mal wird Maria in der Apostelgeschichte erwähnt als eine der Frauen, die mit den Jüngern betend auf die Sendung des heiligen Geistes warten (Apg 1,14).
Das Johannesevangelium fügt dem Marienbild in der Szene vom Hochzeitsfest in Kana ("Was er euch sagt, das tut" Joh 2,5) und im Kreuzeswort Jesu ("Siehe, dein Sohn – siehe, deine Mutter" Joh 19,25ff) entscheidende Aspekte hinzu. Interessant ist die distanzierte Haltung, die Jesus in den überlieferten Szenen zu seiner Mutter einnimmt; so spricht er Maria niemals mit "Mutter" an, sondern mit "Frau" ("Frau, was habe ich mit dir zu schaffen?" Joh 2,4; vgl. Joh 19,26). Als seine eigentliche Mutter bezeichnet Jesus nach Mk 3,31-35 solche, "die den Willen Gottes tun". Auch in Lk 11, 27 tritt Jesus einer Bevorzugung seiner Mutter aufgrund der körperlichen Mutterschaft entgegen und nennt vielmehr diejenigen selig, "die Gottes Wort hören und danach handeln." Nach katholischem und orthodoxem Verständnis trifft gerade dies aber auf Maria in besonderem Maße zu, weshalb dieser oberflächlich "marienkritische" Abschnitt in der orthodoxen Kirche an allen Marienfesten eine vorgeschriebene Lesung ist.
Dass Jesus der Sohn Marias ist, wird in den Evangelien auf unterschiedliche Weise bezeugt. Dass sie außer Jesus auch weitere Kinder gebar, deuten folgende neutestamentliche Stellen an: Mk 3,31; Joh 2,12; 7,3.5.10; Apg 1,14; Gal 1,19; 1.Kor 9,5. In Mk 6,3 werden uns sogar die Namen seiner Brüder mitgeteilt (Jakobus, Joses, Judas und Simon) und die Tatsache, dass er (mindestens zwei) Schwestern hatte. Danach hatte Maria also außer Jesus mindestens sechs weitere Kinder.
Um die Lehre von der "immerwährenden Jungfräulichkeit" Marias abzusichern, werden in den orthodoxen und katholischen Kirchen die Brüder und Schwestern Jesu jedoch als Kinder Josephs aus einer früheren Ehe oder als Vettern und Basen (= Cousins und Cousinen) von Jesus gedeutet. Das in den griechischen Originalen der Evangelien stehende griechische Wort für "Brüder", "adelphoi", lässt diese Deutung zwar zu, sie erscheint aber sehr unwahrscheinlich, da erstens es im Griechischen ein eigenes Wort für Vettern bzw. Cousins ("anepsios", verwendet im Kolosserbrief Kapitel 4 Vers 10) gibt, zweitens diese Verwendung von "adelphoi" lediglich möglich aber keinesfalls zwingend noch allgemein üblich war und drittens in Lk 2,7 von Jesus als dem erstgeborenen Sohn Marias die Rede ist (gleiches gilt für Jesu Schwestern, "adelphe"). Letzteres legt zwar nahe, dass Jesus noch Geschwister hatte, belegt es schlussendlich aber nicht hinreichend; in der Antike waren mit der Erstgeburt bestimmte Rituale und Verantwortlichkeiten verbunden, egal ob das Kind danach Einzelkind blieb oder nicht. Der biblische Bericht in Mt 1,18-25 beschreibt weiterhin, dass Josef Maria als seine Frau zu sich nahm und dass beide lediglich bis zur Geburt Jesu keinen Geschlechtsverkehr hatten. Das Wort bis wird in der Bibel - ebenso wie im Deutschen - als Aussage für die Zeit bis zu dem genannten Ereignis verwendet. Parallelstellen aus denen dies deutlich wird sind beispielsweise 1 Mos 8, 7; 2 Sm 6,23;Mt 12,20 und Mt 28,20. Infolgedessen kann daraus nicht automatisch geschlossen werden, dass Joseph und Maria nach der Geburt Jesu keinen Geschlechtsverkehr hatten. Allerdings war es zur damaligen Zeit in Israel normal dass jedes Paar mehrere Kinder hatte, weshalb es mehr als wahrscheinlich ist dass Jesus mit Geschwistern aufwuchs.
In den Evangelien werden Jesu "Mutter und seine Brüder" mehrmals zusammen genannt. Auf jeden Fall wird in keinem Bibeltext explizit erwähnt, dass es sich bei den Brüdern und Schwestern Jesu nur um entferntere Verwandte handelte (über die auch sonst keine Details genannt werden). Aus dem Kontext der Berichte über Geschwister Jesu schließen einige, dass es sich um den engeren Familienverband handelte. Zur "Menschwerdung" des Sohnes Gottes gehört nach neuerer protestantischer Auffassung auch dass Jesus mit Vater, Mutter und Geschwistern aufwuchs, obwohl die Reformatoren selbst dies noch anders gesehen hatten.
Da Jesu ältester Bruder Jakobus der Gerechte in der Jerusalemer Urgemeinde später eine Führungsrolle übernahm (Gal 1,19; 2,9), können auch seine Mutter Maria und weitere Verwandte Jesu dazu gehört haben.
Die religiöse Bedeutung Marias ist einer der großen Unterschiede zwischen den Konfessionen. Der Marienkult entstand zu Beginn des 5 Jahrhunderts, als es die christlichen Massen nach einer weiblichen Kultfigur dürstete. Die Erklärung Marias zur Gottesmutter oder gar Gottesgebärerin führte gegen 428 n. Chr. zu heftigem Widerspruch innerhalb des Christentums, vor allem von Seiten des Bischofs Nestorius, der sich klar gegen den Marienkult aussprach, da es sich seiner Ansicht nach um eine heidnische Muttergöttin handelte. 431 n. Chr. fand zur Beilegung dieser Kontroverse im marienfreundlichen Ephesos das Konzil von Ephesos statt, wo es zu keiner Einigung kam, was zur Abspaltung der Nestorianischen Kirche führte.
Die katholische Kirche beruft sich bei ihrem Marienbild weniger auf biblische Aussagen als auf das "Zeugnis des Heiligen Geistes". Die Rolle Marias im Heilsgeschehen (der Menschwerdung Gottes) wird in der katholischen Kirche von der Mariologie untersucht.
So wird Maria in der katholischen Kirche wegen der Jungfräulichen Geburt Jesu oft auch kurz "die heilige Jungfrau" genannt. Andere häufige Titel sind "Mutter Gottes", "Unsere Liebe Frau" und im ostkirchlichen Bereich "Theotokos" (Gottesgebärerin). Hier wird Maria aber nur als die Mutter von Christus verstanden und nicht als "Gottesmutter", als welche sie in der katholischen Kirche bezeichnet wird. Jedoch ist Maria auch für Katholiken nicht die Mutter von Gott dem Vater und hat zur Gottheit Jesu Christi nichts beigetragen.
Der Marienkult gelangte nach Ansicht von Historikern über heidnische Kulte ins Christentum. Mutter-Gottes-Verehrungen gab es bereits lange vor dem Christentum in verschiedenen Religionen (siehe z. B. Isis). Katholische und orthodoxe Theologen legen eine Stelle im Lukasevangelium (Lk 1,42/Lk 1,48) als Hinweis auf eine Art Marienverehrung aus. Diese stellt jedoch wie die Heiligenverehrung insgesamt nach protestantischer Ansicht einen Widerspruch zum ersten Gebot dar, wonach es nur einen einzigen Gott gibt und demzufolge nur zu einem einzigen Gott gebetet werden kann. Katholische Dogmatiker unterscheiden aus demselben Grund Ehrerweisung (die auch Menschen erwiesen werden kann, z. B. Maria und anderen Heiligen) und Anbetung (die nur Gott zukommt) und weisen eine verselbständigte Marienverehrung, wie sie jedoch praktischer Alltag im katholischen Leben ist, zurück. Dieses Konstrukt wird jedoch von Kritikern als theologische Spitzfindigkeit sowie mit Verweis auf Mk 7,7-9 abgelehnt.
Evangelische und Alt-Katholische Christen betrachten Maria mit Respekt als ein Vorbild des christlichen Glaubens unter vielen. Eine Verehrung als Gnadenmittlerin sowie eine weit über die biblischen Aussagen hinausgehende Mariologie, wie sie in den Dogmen von der Unbefleckten Empfängnis oder der Leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel zum Ausdruck kommt, betrachten sie als Irrlehre (Häresie).
Zwischen Orthodoxen und Katholiken sind die Unterschiede in diesem Punkt geringer, allerdings werden die Mariendogmen von 1854 und 1950 – nach mancher Ansicht nur aus kirchenrechtlichen Gründen, nach anderer wegen der unterschiedlichen Erbsündenlehre der beiden Kirchen – von der Orthodoxie abgelehnt.
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Ein Apostel (männlich, v. griech.: απόστολος apóstolos bzw. aramäisch: saliah = Gesandter, Sendbote) ist im Verständnis der christlichen Tradition jemand, der von Jesus Christus direkt als "Gesandter" beauftragt worden ist. Von Aposteln berichtet wird in der Bibel, insbesondere in den Evangelien und in der Apostelgeschichte. Kennzeichen eines Apostels ist, dass er nur kurz an seiner Wirkungsstätte verweilt, dort eine neue Gemeinde aufbaut oder beim Aufbau einer neuen Gemeinde behilflich ist und dann zu einer neuen Wirkungsstätte weiterzieht.
n den Evangelien
In den Evangelien der Bibel wird von einer Auswahl aus den Jüngern Jesu Christi berichtet, die auch „die zwölf Apostel“ oder kurz „die Zwölf“ genannt werden. Diese Zahl hat aufgrund der jüdischen Tradition der zwölf Stämme Israels eine spezielle Bedeutung. Das Lukasevangelium und Markusevangelium berichten übereinstimmend, dass Jesus die zwölf Jünger selbst erwählte und als Apostel einsetzte (Lk 6,13 und Mk 3,14).
Das Matthäusevangelium (10,2 ff) und das Markusevangelium (3,18 ff) listen von den Namen her identische Apostel auf.
Das Lukasevangelium folgt dieser Aufzählung im Wesentlichen (6,13 ff). Den Thaddäus nennt es aber "Judas, Bruder des (jüngeren) Jakobus", und Simon (Kanaanäus) wird als Zelot, also "Eiferer", bezeichnet.
Im Johannesevangelium existiert keine förmliche Liste der Apostel. Dort tritt zweimal ein Nathanael auf (Johannes 1,45 ff; 21,2), der in den anderen Evangelien nicht erscheint. Er wird zwar nicht Apostel genannt, in Johannes 21,2 befindet er sich nach der Auferstehung Jesu allerdings in ihrer Gesellschaft. Er ist wohl mit Bartholomäus identisch, der in der gleichen Episode in der Apostelgeschichte (Apg 1,13) an Nathanaels Stelle aufgeführt wird.
Da Judas Ischariot sich nach dem Verrat an Jesus selbst tötete, wurde, kurz nach der Himmelfahrt Jesu, Matthias als einer der Zwölf nachgewählt (Apostelgeschichte 1,15 ff). Der Bericht über seine Nachwahl ist besonders interessant, weil er die Voraussetzungen nennt, die ein Mitglied der apostolischen Zwölfergruppe aufzuweisen hat:
Das muss einer von den Männern sein, die mit uns (den anderen Zwölfen) gewesen sind in all der Zeit, in der der Herr Jesus bei uns ein- und ausging, und zwar von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tage, an dem er aufgenommen wurde. Mit uns soll er zum Zeugen seiner Auferstehung werden. (Apg 1,21-22)
Diesen Voraussetzungen entsprach die Biografie des Apostels Paulus nicht. Er hatte seine Begegnung mit Jesus Christus ja erst nach Pfingsten. Was den "geschichtlichen" Jesus anging, war Paulus auf Informationen der anderen Apostel und Jünger sowie auf besondere Offenbarungen angewiesen. In Römer 11,13 nennt Paulus sich Apostel der Heiden und beschreibt damit seinen besonderen Dienstauftrag, den er nach seinen Aussagen bereits bei seiner Bekehrung erhalten hatte.
Das Neue Testament arbeitet nur wenige Jünger bzw. Apostel als Individuen heraus (z. B. Simon Petrus, Johannes, Judas Ischariot). Generell bleiben sie bis auf ihren Namen oder einzelne Ereignisse farblos. Allerdings sind zahlreiche Legenden über den Lebensweg dieser Apostel überliefert. So soll Thomas das Evangelium nach Indien gebracht und Jakobus der Ältere sein Grab in Santiago de Compostela (übersetzt: Heiliger Jakob vom Sternenfeld) gefunden haben.
Folgende Apostel gab es laut Evangelien:
Simon Petrus
Andreas
Jakobus, der Sohn des Zebedäus
Johannes
Philippus
Bartholomäus
Thomas
Matthäus
Jakobus, der Sohn des Alphäus
Thaddäus auch Judas aber nicht Ischariot
Simon Kanaanäus auch Zelotes
Judas Ischariot
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Hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen!
2006-07-20 23:13:02
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answer #1
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answered by Anonymous
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