Superorganismen
Schwärme mit komplexeren Organisationsstrukturen, beispielsweise Ameisenkolonien, nennt man nach dem Biologen William N. Wheeler ´Superorganismen´, weil das Verhalten der Kolonie wie ein Organismus erscheint, der aus einer Vielzahl individueller Organismen emergiert. Da sich ein Ameisenhaufen definitiv nicht wie eine Ameise verhält, wird deutlich, daß das Wesen der Emergenz eine Qualitätsverschiebung ist.
Douglas Hofstadter entwickelt in einer Kurzgeschichte die Vorstellung, daß ein Ameisenhaufen, ´Tante Colonia´, ein denkendes Wesen sei. Aus der Sicht eines Ameisenbären (Tante Colonias ´Chirurg´) wird beschrieben, wie sich arbeitsteilige Ameisen zu Teams zusammenfinden, die wiederum in Signalen organisiert sind, die wiederum Symbole darstellen. Obwohl die einzelne Ameise kein Bewußtsein für die Bedeutung der höheren Hierarchieebenen hat, und obwohl die Besetzung der Ebenen wechselt, weil Ameisen ausscheren, Teams versprengt werden oder sich Signale aufspalten, entstehen doch sinnvolle Muster – Gedanken –, die in dem Ameisenhaufen für Temperaturregulierung, architektonische Veränderungen oder ähnliche ´Begriffsrealisationen´ sorgen.
In gewisser Weise stellt das Bild von dem denkenden Ameisenhaufen eine Analogie zum menschlichen Bewußtsein dar. Schließlich würde man einer isolierte Hirnzelle nicht das Attribut der Denkfähigkeit zuschreiben. Erst die Vielzahl der Zellen bildet einen Komplex, aus dem die Fähigkeit des Denkens und das Bewußtsein erwächst.
Der Soziobiologe E. O. Wilson beschreibt Bewußtsein als einen Prozeß, bei dem unterschiedlichste Szenarien auf unbewußten Ebenen in Konkurrenz zueinander stehen. Die sich durchsetzenden Szenarien (mögliche Gedankenfragmente, Inhalte, Positionen) bilden die Teilstücke und Organisationsformen, aus denen das bewußte Denken emergiert.
Bei Wilsons Ansatz ist das Bewußtsein zwar in reduktionistischer Manier abhängig von den physikalisch-chemischen Prozessen im Gehirn, bleibt aber dennoch unvorherbestimmt.
Die Analogie von Schwärmen oder Superorganismen zu Rechnern will allerdings nicht so recht gelingen. Da Rechner nach dem von-Neumann-Prinzip arbeiten, das sie dazu zwingt, Operationen seriell auszuführen, haben wir im Rechner stets eine Trennung von Symbol und Prozeß (Speicher und Prozessor), während im Gehirn möglicherweise beide Teile konvergieren. Ich werde unten noch auf Automaten eingehen, die hochgradig parallel rechnen, die aber noch sehr wenig emergentes Verhalten zeigen.
2006-07-09 02:44:48
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answer #1
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answered by Tobias 7
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die ameise ist nicht clever genug, um ein ICH zu haben.... insekten haben soweit ich weiß nicht mal ein richtiges gehirn, sondern nur so ne ansammlung von nerven...
warum fragst du, willst du ne initiative gegen die Tierquälerei von ameisen ins leben rufen? wenn ja vergiss es, die ameise checkt nicht, dass sie ein individuum ist
2006-07-09 05:34:29
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answer #2
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answered by lasvegaslovesyou 1
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Insekten haben allgemein eine Kollektiefseele. Aber ein eigenes ich, haben sie denke ich schon und Schmerz können sie bestimt auch in warnehmen
2006-07-09 03:08:03
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answer #3
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answered by G 4
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Ich glaube das erst durch den Verstand des Menschen sowas wie ein Über-ich und ein Ich entstanden(überhaupt ist das ja nur eine Thoerie und veranschaulich einen Zusammenhang der sich in der Form ja nicht in unserem Gehirn abspielt).
Ameisen aber müssten doch nur nach ihren Trieben agieren. Evtl. könnte äusserer Druck sie zu bestimmten Tätigkeiten anregen, aber viele Tiere agieren wie es in ihrem genetischen Plan vorgessen ist. Somit könnte die "Loyalität" gegenüber der Königin in ihren Genen und daher auch in den Trieben liegen.
2006-07-09 03:05:13
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answer #4
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answered by JoJo 2
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