Es sind miteinander eng verwobene Fehlhaltungen, die so tief in der Grundhaltung des Menschen verankert sind, daß dieser das Heil, das Glück, die Geglücktheit des Lebens völlig nicht mehr von Gott, dem Sein, erwartet, sondern sich selbst geben will. Diese eigentlich einzige Grundhaltung prägt sich unterschiedlich aus, wobei jedes "Laster" eng mit dem anderen zusammenhängt, und insofern hat man sie in sieben Einzelsünden gegliedert, wo sie greifbarer, verstehbarer sind. (So, wie man sagen könnte, daß jemand, der grundsätzlich nicht von einem Lehrer lernen möchte, in den Einzelsünden "Schwänzen", "keine Schulaufgaben machen", "nichts lernen", "Bücher wegwerfen" sündigt. Alle sie sind Teil einer Grundhaltung, für sich eben "Sünden", Verstöße gegen einen Naturbereich, etwas, wofür diese Einzeldinge gedacht sind)
Man kann diese Gefahr des "totalen Nichtwollens" an einzelnen Dingen fester, erkennbarer machen. Sie hängen aber alle sehr eng zusammen, wirken aufeinander.
Sünde kommt als Begriff also immer in Zusammenhang mit Naturverfehlung vor. Man kann somit eine "Todsünde" nur begreifen wenn man zuvor berücksichtigt, daß es zur "eigentlichen Natur" des Menschen gehört, ewig in Gemeinschaft mit Gott, dem Ursprung alles Guten, zu leben. Wenn dies zu einer sehr grundsätzlichen Tat wird, nimmt man somit nicht am Leben in der Anschauung Gottes teil. Unbeschadet der Tatsache, daß die menschliche Seele ("Person") an sich nicht vergeht. Aber der Mensch lebt nicht mehr im Sinne eines geglückten Selbstvollzugs, weil jede Sünde der Natur etwas zur Vollkommenheit (und damit Glück) nimmt.
So wird vielleicht auch die Hölle als Ort der Qual (des ewigen, gewählten Unglücks = Todsünde) verstehbar.
2006-06-30 09:46:00
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answer #2
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answered by Eberhard 2
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