Viele Italiener werfen den Deutschen vor, sie seien beleidigt, neidisch, schlechte Verlierer u.s.w.. In den deutsch-italienischen Debatten um die WM gibt es zweifellos auf beiden Seiten Pöbeleien und Beleidigungen; wenn sich jemand dagegen wehrt, hat er völlig Recht, und wenn er dabei die Wut kriegt und vielleicht auch seinerseits ausfallend wird, ist das verständlich. Allerdings habe ich von den hunderten italienischer Stimmen, die ich bisher gehört und gelesen habe, den Eindruck, daß sie allesamt völlig unfähig zu jeder Art von Selbstkritik sind und die Italiener, die sich da zu Wort melden, jeden beschimpfen und diffamieren, der an ihrem heldenhaften Selbstbild kratzt. Dagegen habe ich den Eindruck, daß die angeblichen "schlechten Verlierer" mit den Fehlern und Schwächen in der eigenen Mannschaft und in den eigenen Spielen wesentlich nüchterner umgehen können; die furztrockenen Analysen eines Günter Netzer sind in Deutschland sogar regelrecht Kult!
2006-07-10
22:36:32
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gefragt von
Anonymous